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Amerikanischer Präsident lobt Kanzlerin: Obama nennt Merkel „meine Freundin“

23. April 2016 | Kategorie: Nachrichten
Dicke Freunde: Merkel und Obama. Foto: dts nachrichtenagentur

Beste Freunde: Merkel und Obama.
Foto: dts nachrichtenagentur

Berlin  – Vor ihrem Treffen am Sonntag in Hannover hat US-Präsident Barack Obama der deutschen Kanzlerin höchsten Respekt gezollt. Er sei „stolz dar­auf, dass An­ge­la meine Freun­din ist“, sagte Obama in einem Interview mit der Zeitung „Bild“.

Merkel sei „prag­ma­tisch und kon­zen­triert sich auf das tat­säch­lich Mach­ba­re“, so Obama: „Wenn sie etwas sagt, meint sie es auch. Wenn sie sagt, dass sie etwas ma­chen wird, dann macht sie es. Ich ver­traue ihr.“

Merkel habe sich als „Hüterin Europas“ bewährt. Sein Verhältnis zu ihr habe auch schwierige Zeiten überdauert. „Seit ich mitten in der Finanzkrise mein Amt angetreten habe, arbeiten wir zusammen. Wir haben einiges gemeinsam durchgemacht.

Ich arbeite also schon länger mit ihr zusammen als mit irgendeinem anderen Regierungschef, und im Laufe der Jahre habe ich von ihr gelernt.“ Wenn es in den bi­la­te­ra­len Be­zie­hun­gen ein­mal rum­pel­te, wie es un­wei­ger­lich mal zwi­schen zwei Län­dern vor­kommt, hätten beide „das part­ner­schaft­lich ge­löst, in ge­gen­sei­ti­gem Re­spekt.“

Die Kanzlerin verkörpere „viele jener Füh­rungs­qua­li­tä­ten, die ich am meis­ten be­wun­de­re. Sie lässt sich von In­ter­es­sen und Wer­ten glei­cher­ma­ßen lei­ten. Das konn­te die Welt an ihrer mu­ti­gen Hal­tung sehen, als die vie­len Mi­gran­ten nach Eu­ro­pa kamen.“ Merkel sei „eine elo­quen­te Stim­me und eine Strei­te­rin für Frei­heit, Gleich­heit und Men­schen­rech­te“, sagte Obama.

Der US-Präsident lobte auch Merkels Flüchtlingspolitik: „Ich finde, dass die Haltung von Bundeskanzlerin Merkel in der Flüchtlingskrise mutig war – genauso wie die vieler Deutscher. Sie hat wahre politische und moralische Führung gezeigt.

Die Flüchtlings- und Einwanderungspolitik ist in jedem Land schwierig. Ich glaube jedoch, dass die besten Führungspersönlichkeiten bereit sind, sich auch den schwierigsten Problemen zu stellen – gerade wenn die Lage nicht einfach ist.“ Man könne „nicht einfach unseren Mitmenschen die Tore verschließen, wenn sie in so! großer Not sind“, so Obama.

„Das wäre ein Verrat an unseren Werten.“ Merkel habe erkannt, „dass es einen geordneten Prozess geben muss, um Neuankömmlinge aufzunehmen und sie in die deutsche Gesellschaft zu integrieren. Deutschland sollte die ganze Last auch nicht alleine tragen – oder mit nur wenigen anderen Staaten gemeinsam.

Das jüngste Abkommen zwischen der EU und der Türkei ist ein Schritt hin zu einer gerechteren Verteilung dieser Verantwortung.“ Zudem, so Obama, sei „Angelas Lebensgeschichte – vom in Ostdeutschland aufgewachsenen Kind zur Kanzlerin eines freien und vereinigten Deutschland und einer Hüterin Europas – eine Inspiration für Menschen auf der ganzen Welt, auch für mich. Es ist kein Wunder, dass sie immer wieder als eine der weltweit am meisten bewunderten politischen Persönlichkeiten eingestuft wird.“ (dts Nachrichtenagentur)

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Ein Kommentar auf "Amerikanischer Präsident lobt Kanzlerin: Obama nennt Merkel „meine Freundin“"

  1. Rainer Winters sagt:

    Herr Drohnenkriegs-Präsident Obama beehrt uns also mal wieder … und verzehrt deutsche Steuer-Millionen. Das lässt sich „Freundin“ Merkel natürlich viel kosten.

    Man sollte Obama und Merkel in Hannover stärker mit der Frage konfrontieren, warum von Ramstein aus immer noch Kriegsdrohnen gesteuert werden.

    Vorletzte Woche Sonntag wurde übrigens ein große Drohne im Landeanflug auf die Ramstein Air Base gesichtet, siehe Beitrag unter http://analogo.de/2016/04/22/drohne-ueber-pfaelzer-wald-nur-geschwaetz-des-augenblicks/