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41. Tag der Begegnung im Pfalzklinikum: „Achtsam mit sich selbst umgehen“

8. Mai 2013 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Regional

Sucht, Depressionen, Burnout – in Selbsthilfegruppen finden Betroffene Austausch und Rat. Foto: Gerd Altmann/pixelio.de

Klingenmünster.  „Welche Situationen, Ereignisse und Begegnungen gab es in meinem Leben und habe ich dabei genügend auf mich acht gegeben?“

Diese Fragen stellten sich die Teilnehmer des 41. Tags der Begegnung, die aus der Selbsthilfebewegung ehemaliger Patienten in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Abhängigkeitserkrankungen des Pfalzklinikums entstanden ist.

Was treibt in die psychische Erkrankung?

Der evangelische Klinikseelsorger Joachim Geiling empfing die Besucher am Vormittag in der Cafeteria. „Achtsamkeit ist das Thema des heutigen Tages. Sie bedeutet, ganz da zu sein und uns einzulassen in das, was der Augenblick bietet“, sagte er zur Begrüßung und lud die Gäste zu einem biographischen Spaziergang ein. In Dreier- und Vierergruppen fanden sich ehemalige Patienten und Angehörige zusammen, um über das zu sprechen, was sie bewegt oder belastet.

Dabei ging es unter anderem um Schicksalsschläge in der Vergangenheit, Antriebslosigkeit, Alkoholsucht und Sorgen, die schlaflose Nächte bereiten. „Ich habe mich damit abgefunden – man muss sich eben selbst mit den Haaren aus dem Sumpf ziehen“, so das Fazit einer Angehörigen.

Auch Gebet kann hilfreich sein“

Nach dieser persönlichen Begegnung feierten anschließend Pfarrer Joachim Geiling und Pastoralreferent Michael Reis mit den Teilnehmern einen ökumenischen Gottesdienst in der Klinikkirche. Ein Thema war dabei auch das Beten. „Mit heruntergeleierten Sätzen ist es nicht getan. Täglich werden wir überschüttet mit Nachrichten und Eindrücken. Beim Gottesdienst wollen wir Abstand, Ruhe und Einkehr spüren und Vordergründiges von uns abfallen lassen“, so Geiling. Für Musik sorgten wieder der Singkreis am Berwartstein und Ortrud Barthels an der Orgel.

Der stellvertretende Geschäftsführer des Pfalzklinikums, René Berton (links) überreichte einen Scheck über 315 Euro an Gerhard Mitzner vom Blauen Kreuz. In der Mitte Pfarrer Joachim Geiling. Fotos: v. privat

Die Festversammlung am Nachmittag stand unter dem Motto „Ich gebe auf mich acht?!“ Hier wurde das Thema Achtsamkeit aus therapeutischer Sicht aufgegriffen. Nach dem gemeinsamen Mittagessen begrüßte der stellvertretende Geschäftsführer des Pfalzklinikums, René Berton, die Teilnehmer. „Der Tag der Begegnung hat eine lange Tradition und ist für das Pfalzklinikum eine Möglichkeit zum Ausdruck des Danks für die wertvolle Arbeit der Selbsthilfegruppen“, so René Berton.

Berton überreichte Gerhard Mitzner von der Selbsthilfeorganisation „Blaues Kreuz“ Maximiliansau einen Scheck über 315 Euro. Das Geld war der Erlös aus einem Hallenfussballturnier der Betriebsmannschaft des Pfalzklinikums.

Den Festvortrag mit dem Titel „Ich pflanze ein Lächeln“ hielt die Chefärztin der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Dr. med. Sylvia Claus. Auch der Ärztliche Direktor des Pfalzklinikums Uwe Pfeiffer, Heinrich Wissing vom Verwaltungsrat und der Klingenmünsterer Ortsbürgermeister Erwin Grimm sprachen zu den Gästen. Für die musikalische Umrahmung sorgen Heiner Pfaff und Manfred Kleiner. (red)

Information:

Jedes Jahr gestaltet der Arbeitskreis „Maitreff“ den Tag der Begegnung. Im Arbeitskreis vertreten sind Mitglieder von Selbsthilfegruppen, Mitarbeiter der Abteilung für Abhängigkeitserkrankungen des Pfalzklinikums sowie die Klinikseelsorger. Das Pfalzklinikum unterstützt mit dieser Veranstaltung die Arbeit der Selbsthilfegruppen und der Seelsorge.

Für Musik beim Gottesdienst sorgte neben Organistin Ortrud Barthels der Singkreis am Berwartstein.

 

Ergotherapeut Christian Wopalka, Susanne Bachtler von der Klinikseelsorge und Carola Schramm von der Abteilung für Abhängigkeitserkrankungen waren unter anderem an der Organisation des Tages der Begegnung beteiligt.

 

 

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