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1050 Jahre Steinweiler: Jubiläumsjahr mit ökumenischem Gottesdienst und Neujahrsempfang eröffnet

25. Januar 2018 | Kategorie: Kreis Germersheim
Ludwig Lieber (langjähriger Ortsbeigeordneter, Friedel Hartmann (Beigeordnete), Manfred Lieber (1. Ortsbeigeordneter), Volker Poß (Verbandsbürgermeister) und Michael Detzel (Ortsbürgermeister) nach der Enthüllung des Ortseingangsschilds. Fotos: v. privat

Ludwig Lieber (langjähriger Ortsbeigeordneter, Friedel Hartmann (Beigeordnete), Manfred Lieber (1. Ortsbeigeordneter), Volker Poß (Verbandsbürgermeister) und Michael Detzel (Ortsbürgermeister) nach der Enthüllung des Ortseingangsschilds.
Fotos: v. privat

Steinweiler – Mit einem ökumenischen Gottesdienst und einem Neujahrsempfang eröffnete die Ortsgemeinde am Fest der Heiligen Drei Könige ihr Jubiläumsjahr zum 1050-jährigen Bestehen der Ortsgemeinde.

In der katholischen Pfarrkirche St. Martin zelebrierten Pfarrer Dietmar Wenzel von der protestantischen und Pastoralreferent Thomas Jäger von der katholischen Pfarrgemeinde den Eröffnungsgottesdienst.

In ihrer Dialogpredigt ließen sie die fünf Jahrzehnte seit der 1000-Jahrfeier im Jahr 1968 Revue passieren, und zeigten Veränderungen im kirchlichen und gesellschaftlichen Zusammenleben auf. Zugleich warfen sie passend zum Dreikönigsfest die Frage auf, welchem ‚Stern‘ Steinweiler in den nächsten Jahren folgen würde.

Pfarrer Wenzel und Pastoralreferent Jäger zelebrierten den Eröffnungsgottesdienst.

Pfarrer Wenzel und Pastoralreferent Jäger zelebrierten den Eröffnungsgottesdienst.

In den Fürbitten gedachte man den Verstorbenen der Ortsgemeinde, bat um ein gutes Miteinander auch gegenüber neuen Mitbürgern und stellte den Bezug zum aktuellen Verbrechen in Kandel her. Der Kirchenchor in ökumenischer Besetzung, die Kirchen-Combo sowie die Sternsinger gestalteten mit ihren Beiträgen den Festgottesdienst.

Anschließend lud die Ortsgemeinde zum Neujahrsempfang ins Bürgerhaus ein. Ortsbürgermeister Michael Detzel erläuterte, dass dies wohl der erste Neujahrsempfang in der Geschichte der Ortsgemeinde sei, denn „in den Aufzeichnungen der letzten 50 Jahre war kein Hinweis auf eine ähnliche Veranstaltung zu finden.“

Am 10. November 968 hatte Kaiser Otto der Große eine Urkunde fertigen lassen, mit der er seiner Gemahlin Adelheid von Burgund den Hof Steinweiler im Speiergau schenkte – das war die Geburtsstunde der Ortgemeinde.

In einem kurzen Film wurden die 50 Jahre andauerte Herrschaft – als Königin von Italien und Kaiserin des ostfränkisch-deutschen Reiches – der einst mächtigsten Frau Europas aufgezeigt.

Viele Veranstaltungen geplant

Der Ortsbürgermeister informierte, dass bereits im März 2016 mit den Planungen für das Jubiläumsjahr begonnen wurde. In 30 bis 40 Sitzungen wurde über die einzelnen Veranstaltungen und deren Ausgestaltung diskutiert und beraten. Im Amtsblatt wurde regelmäßig informiert, jeder Bürger war zu den Terminen eingeladen.

Eine „informelles Kernteam“, im Wesentlichen bestehend aus Vereinsvertretern, war regelmäßig anwesend. „Dies soll verdeutlichen, dass in den ganzen Planungen sehr viel Arbeit und Engagement steckt, um solch ein Jubiläumsjahr gebührend zu begehen. Für die Umsetzung der Termine ist jedoch weiterhin viel Engagement notwendig“, so der Detzel.

Anschließend stellte er das breit gefächerte Angebot mit kirchlichen, sportlichen und etlichen kulturellen Veranstaltungenvor, das jeden Monat mindestens eine Veranstaltung vorsieht. „Höhepunkte werden sicher sein: Der Festabend mit der Präsentation des Dorf-Lebenslaufs und des Festweins, die Eröffnung des Historischen Dorfweges, die Feier der Historischen Kerwe als auch das Stationen-Theater“, so Detzel. Der Veranstaltungsflyer wurde bereits vor Weihnachten verteilt.

Ortsschilder weisen auf Jubiläum hin

Für das Jubiläumsjahr gibt es auch eigens aufgestellte Ortseingangsschilder, die auf das große Ortsjubiläum und die monatlichen Veranstaltungen hinweisen. Die bildliche Darstellung im Schatten der beiden Kirchen symbolisiert anhand der Landwirtschaft (früher ein Pferd mit 1 PS, heute große Traktoren mit etlichen hundert PS) den Wandel von einem landschaftlich geprägten Dorf zur ‚Traditionsgemeinde mit Zukunft‘. Die Illustration stammt vom ehemaligen Ortsbeigeordneten Ludwig Lieber.

Nach der Enthüllung eines Schilds stieß man gemeinsam auf das Jubiläumsjahr an und wünschte sich alles Gute.

Bluttat von Kandel verurteilt

Im zweiten Teil des Neujahrsempfangs thematisierte der Ortsbürgermeister die Bluttat von Kandel, bei der die 15-jähriges Mia aus Kandel von einem afghanischen Asylsuchenden in einem Einkaufsmarkt erstochen wurde: „Bei allem Trost, der den Eltern entgegen gebracht wird, ist bittere Realität, dass ihr einziges Kind unwiderbringlich von ihnen gegangen ist“.

Verbandsbürgermeister Volker Poß, der zur Zielscheibe des medialen Interesses wurde, zeigte sich über die Grausamkeit der Tat ebenso schockiert wie über die Instrumentalisierung dieses Verbrechens für politische Zwecke, die persönlichen Anfeindungen und Anfeindungen, die auch die Betreuer der Asylsuchenden.

Detzel dankte dem Verbandsbürgermeister für seine klaren Worte.

Mit weiteren Musikbeiträgen des Musikvereins und guten Gesprächen klang der erste Neujahrsempfang in der Geschichte Steinweilers aus.

(md/red)

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