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IGS Wörth besucht Partnerschule in Tarnow in Polen

7. Oktober 2015 | Kategorie: Kreis Germersheim

Besichtigung der Sehenswürdigkeiten von Tarnow.
Fotos: v. privat

Wörth/Tarnow – Beeindruckt von der Gastfreundschaft und der Herzlichkeit der polnischen Gastgeber kehrten die 17 Schüler der IGS Wörth mit ihren begleitenden Lehrern Andreas Borm und Alexander Schnur von ihrem achttägigen Austauschprogramm mit dem dritten Lyceum in Tarnow zurück.

„Wir besuchten unsere Freunde“, zog Schnur das Resümee ihrer Reise. Er war zuvor bereits dreimal als Lehrer der Realschule plus dabei, die diese Partnerschaft 2002 geschlossen hatte.

Die IGS führt sie jetzt nach dem Auslaufen der Realschule „aufgrund der sehr positiven Erfahrungen“ weiter, wie Schulleiter Karlheinz König sagt, der vor zwei Jahren auch in Tarnow weilte.

Die Schulpartnerschaft entstand bei einem europäischen Schülerseminar über geschichtspolitische Beziehungen zwischen Deutschland und Polen, das 2001 in Cursdorf/Thüringen stattfand. Hier begegneten sich Schüler und Lehrer beider Schulen – wenig später war die gemeinsame Idee geboren.

Bereits ein Jahr später war die polnische Schule in Wörth zu Besuch, im folgenden kam es zum Gegenbesuch in Tarnow. Dieser Rhythmus wird bis heute fortgesetzt, die Polen werden im Juni in Wörth erwartet.

Die Urheberin des Austausches auf Wörther Seite war Ursula Burgard, die jedes Jahr dabei war, das Programm erstellte und alles organisierte bis zu ihrem Ausscheiden aus dem Schuldienst. Ihre Aufgaben übernahmen dann Borm und Schnur, während auf polnischer Seite seit vielen Jahren Monika Kocol zuständig ist.

Sie empfing zusammen mit ihren Schülern die Wörther Delegation am Krakauer Flughafen, von wo es mit dem Bus nach Tarnow in die Familien ging.

Am folgenden Tag stand der Besuch der Partnerschule auf dem Programm. Die polnischen Schüler erläuterten ihren Austauschpartnern das polnische Schulsystem und zeigten ihnen das Schulhaus.

Manche nahmen auch am Unterricht teil, während sich die Lehrer beim Schulleiter über Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Schulsystem austauschten. Dem Schulbesuch schloss sich eine Stadtführung durch Tarnow an.

Am Donnerstag gab es eine gemeinsame Fahrt nach Krakau, wo bei einer Stadtführung durch die Altstadt, in das Jüdische Viertel und hinauf zum Wawel – ehemalige Residenz der polnischen Könige und heutiges Weltkulturerbe – Eindrücke von Kultur, Geschichte und Gegenwart der alten Universitätsstadt vermittelt wurden.

Der Freitag stand dann ganz im Zeichen des Besuchs des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau, dessen Name zum Symbol des nationalsozialistischen Völkermordes wurde. Dieser Tag war ein besonders bewegendes Erlebnis für Noah Keller aus Hagenbach.

Der Schüler, dessen Mutter aus Israel kommt, stellte an der Betonmauer des ehemaligen Krematoriums im Beisein der Lehrer sechs Kerzen auf als Symbol für die sechs Familienmitglieder, die hier ermordet wurden und sprach Worte in Hebräisch.

Zuvor hatte die deutsche Gruppe an der Todesmauer, wo die Häftlinge erschossen wurden, einen Kranz niedergelegt. Die polnischen Schüler zündeten eine Kerze an.

Das Wochenende verbrachten die Wörther Schüler bei ihren Gastfamilien. „Das hat mir sehr gut gefallen. Es herrschte eine harmonische Stimmung, wir haben viele Freundschaften geschlossen“ erzählt Anna Maria Schneider aus Steinweiler.

Seit ihrer Rückkehr schreibt sie sich jeden Tag mit ihrer Partnerin. „Ich hatte zuerst etwas Angst gehabt, was mich erwartet. Das war aber schon nach kurzer Zeit vorbei.

So herzlich war die Aufnahme“ meint Janina Roschke aus Wörth. „Wir haben uns trotz der Sprachprobleme gut und locker verständigt und in der Freizeit viel unternommen und viel Tolles zusammen erlebt“ ergänzt Rebecca Schneider aus Maximiliansau.

Als besonderen Höhepunkt bezeichneten die Wörther Schüler auch die Floßfahrt auf dem Dunajec-Durchbruch im Pieniny-Gebirge mit einer Wanderung in der Homole-Schlucht und dem Mittagessen in einer Goralengaststätte.

Bei der Abschiedsparty gab es gemeinsame Lieder und Tänze. Schulleiter Jan Ryba zeigte sich erfreut über den wieder harmonischen und reibungslosen Verlauf des Austausches und kündigte seinen Besuch in Wörth an.

So fiel der Abschied am nächsten Tag am Flughafen einmal mehr sehr schwer und viele Tränen rollten. (lumi)

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