Sonntag, 05. Mai 2024

Zweites Todesopfer nach Explosion in Ratingen gefunden – Faeser entsetzt über verletzte Einsatzkräfte

12. Mai 2023 | Kategorie: Nachrichten, Panorama

Symbolbild: dts Nachrichtenagentur

Ratingen – Im Zusammenhang mit dem Einsatz in einem Hochhaus in Ratingen gibt es wohl ein zweites Todesopfer.

Das geht aus vertraulichen Dokumenten der Ermittler hervor, über die der „Spiegel“ berichtet. Demnach erlangten die Einsatzkräfte am Donnerstagabend um 20:45 Uhr Kenntnis über eine pflegebedürftige Person, die im zweiten Obergeschoss des Wohnhauses lebte und verstorben ist – mutmaßlich während des Einsatzes.

Die Person war laut des Berichts auf eine stündliche Pflege angewiesen – doch dem konnte offenbar aufgrund des Großeinsatzes nicht nachgekommen werden.

Der Einsatz der Polizei und der Feuerwehr begann gegen 10 Uhr und dauerte mehrere Stunden, er fand im gesamten Hochhaus statt. Rettungskräfte stellten demnach später den Tod der Person fest.

Am Donnerstagvormittag soll ein 57-Jähriger im 10. Stock des Hochhauses eine Explosion ausgelöst haben, durch die mehr als 30 Einsatzkräfte verletzt wurden. Nach der Festnahme des Mannes wurde in seiner Wohnung eine Frauenleiche entdeckt. Es handelte sich dabei wohl um die Mutter des Tatverdächtigen, die schon vor längerer Zeit gestorben sein soll.

Innenministerin Nancy Faeser (SPD) hat sich entsetzt über die verletzten Rettungskräfte gezeigt. „Die furchtbare Tat gegen die Einsatzkräfte in Ratingen macht mich fassungslos und wütend“, sagte die SPD-Politikerin am Freitag. „Ich bin auch jetzt in meinen Gedanken bei den verletzten Einsatzkräften, die weiter um ihr Leben kämpfen.“

Man erlebe immer häufiger Angriffe auf Sanitäter, auf Feuerwehrleute und Polizeibeamte, so Faeser. „Eine so unfassbare Brutalität, einen so hinterhältigen Angriff durch eine offenbar bewusst herbeigeführte Explosion hätten wir uns kaum vorstellen können.“

Faeser sagte dem Innenminister von Nordrhein-Westfalen, Herbert Reul (CDU), die Unterstützung des Bundes zu. Bereits im Vorjahr hatte es einen Anstieg von sieben Prozent bei Angriffen auf Polizei- und Rettungskräfte gegeben. „Die damit offenbar werdende Verrohung in unserer Gesellschaft macht mir große Sorgen“, so Faeser. „Hier geht es um Angriffe auf Menschen, die unter schwierigen, manchmal lebensgefährlichen Bedingungen tagtäglich für unsere Sicherheit im Einsatz sind.“

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