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Zentrale Weichenstellungen im ersten Jahr: Kreisbeigeordneter Sven Hoffmann blickt auf die ersten zwölf Monate im Amt zurück

1. Februar 2019 | Kategorie: Kreis Bad Dürkheim, Regional

Sven Hoffmann vor der IGS Deidesheim.
Foto: kv-düw

Kreis DÜW. Über 40 Millionen Euro will der Landkreis Bad Dürkheim in den kommenden drei Jahren in seine Bildungseinrichtungen investieren – allein 2019 mit 13,8 Millionen Euro fast dreimal so viel wie im Jahr zuvor.

„Das sind wichtige Weichen, die Bauausschuss, Kreistag und Verwaltung gestellt haben“, betont Kreisbeigeordneter Sven Hoffmann. „Denn in einem rohstoffarmen Land wie der Bundesrepublik müssen wir auf die Bildung setzen, um zukunftsfähig zu bleiben.“

Der 46-Jährige ist seit einem Jahr im Amt. Im Rückblick freut er sich, dass in dieser Zeit zentrale Projekte in seinem Geschäftsbereich vorangekommen sind, zu dem die Ressorts Bauen und Umwelt sowie Ordnung und Verkehr gehören. „Ich habe hier in der Verwaltung ein klasse Mitarbeiter-Team vorgefunden, mit dem man viel gestalten kann.“

Bauprojekte an Schulen: Von Erweiterungen bis zur Lehrküche

Zu den Vorhaben gehören die vielfältigen Bauprojekte an den weiterführenden Schulen, deren Träger der Landkreis ist. Etwa:
• der Ausbau für die Oberstufe an der Integrierten Gesamtschule Deidesheim/Wachenheim,
• die Sanierungen der Sporthallen der Siebenpfeiffer-Realschule in Haßloch und der Realschule am Speyerbach in Lambrecht,
• Maßnahmen zur Verbesserung des Brandschutzes an der Realschule in Weisenheim am Berg und am Leininger Gymnasium in Grünstadt,
• die Einrichtung einer neuen Lehrküche an der Carl-Orff-Realschule in Bad Dürkheim,
• die energetische Sanierung des Werner-Heisenberg-Gymnasiums in der Kreisstadt
• und die Erweiterung der Gottlieb-Wenz-Schule in Haßloch.

Tiefgaragensanierung: „Wichtige Maßnahme für Dürkheimer Innenstadt“

Auch für ein anderes bauliches Großprojekt konnte in Hoffmanns erstem Jahr als Beigeordneter eine Lösung gefunden werden: für die Tiefgarage des Kreishauses. Eindringendes Wasser und Salzablagerungen hatten in den vergangenen Jahrzehnten große Schäden am Beton verursacht.

Daher wurde in den Gremien schon lange über die Frage debattiert: Soll die Garage saniert oder statisch abgesichert und verfüllt werden, um die Standfestigkeit des Kreishauses zu gewährleisten? Denn: Haus und Garage bilden eine statische Einheit. Mehrere Gutachten waren nötig, bis 2018 klar war, dass Regenabläufe und Abdichtung am Oberdeck derart schadhaft sind, dass dringend gehandelt werden muss.

Hoffmann und sein Team an Fachleuten plädierten für eine Betonsanierung. Der Bauausschuss bewilligte in einem ersten Schritt 1,45 Millionen Euro für die Arbeiten am Oberdeck, ab Sommer sollen die Baumaschinen auf Hochtouren laufen.

Weitere 2,9 Millionen Euro sind zudem im Haushalt 2019 bereitgestellt, um in einem zweiten Schritt auch die vier Untergeschosse zu sanieren. „Durch den Erhalt dieser Parkplätze wird die Parksituation in Bad Dürkheim nicht weiter verschärft“, betont Hoffmann. „Eine wichtige Maßnahme, von der Anwohner, Geschäftsleute und Besucher der Innenstadt profitieren.“

Waffenschrankkontrollen: „Verantwortungsbewusstsein stärken“

Nach Fertigstellung des Nationalen Waffenregisters Ende 2017 verstärkt die Kreisverwaltung seit vergangenem Jahr die Kontrolle der Waffenschränke. Dabei wird nicht nur der sichere Verschluss überprüft, sondern auch, ob Waffen und Munition getrennt gelagert sind. „Es geht darum, das Verantwortungsbewusstsein von Waffenbesitzern zu stärken und Gefahren zu vermeiden“, erklärt Hoffmann.

Fälle wie der Amoklauf eines Schülers in Winnenden 2009 hatten bundesweit eine Verschärfung des geltenden Waffenrechts nach sich gezogen.

Im Kreis Bad Dürkheim gibt es rund 2.200 Waffenbesitzer – zumeist Jäger und Sportschützen. Um diese zu kontrollieren, wurde im vergangenen Jahr ein Team zusammengestellt. In diesem Jahr kommt ein zweites hinzu.

„Die meisten Kontrollierten verhalten sich vorbildlich“, sagt Hoffmann. Andere hingegen müssten für mögliche Gefahren sensibilisiert werden. Im Rahmen der Kontrollen wurden Waffen auch freiwillig abgegeben.

Waldbrandschutzkonzept: Drohnen als wichtiger Bestandteil

Im von Hitze und Dürre geprägten Sommer 2018 legte Sven Hoffmann nach intensiven Beratungen mit dem Kreisfeuerwehrinspekteur und weiteren erfahrenen Brandschützern auch ein neues Waldbrandschutzkonzept auf. „Auch bei uns gab es Waldbrände – in Freinsheim und in Hertlingshausen.

Von der Feuerwehr kam da der Wunsch nach Drohnen, die sie aus der Luft im Einsatz technisch unterstützen. Und wir haben schnell reagiert“, so Hoffmann. Jeweils 4.500 Euro wurden aus den laufenden Haushaltsmitteln bereitgestellt, um zwei mit Kameras ausgerüstete Drohnen anzuschaffen. Sie sind wichtiger Bestandteil des neuen Waldbrandschutzkonzepts.

„Die Drohnen waren schon mehrfach im Einsatz“, berichtet Hoffmann. Etwa auch bei der Gönnheimer Bombenentschärfung im Dezember. „Da konnten wir – dank Drohnen – auch die Kosten für einen Hubschraubereinsatz sparen, für den wir rund 3.000 Euro pro Stunde gezahlt hätten.“ Stationiert sind die Drohnen bei den Feuerwehren Leiningerland und Deidesheim.

Zur Sache: Rieseninvestitionsprogramm in Bildungseinrichtungen

IGS Deidesheim/Wachenheim: Der Ausbau am Standort Deidesheim für die Oberstufe ist das größte Bauvorhaben an weiterführenden Schulen im Kreis. Seit Jahren müssen die Schüler dort in Containern lernen oder in sanierungsbedürftigen Sälen unterrichtet werden.

Nach Verhandlungen mit dem Land sicherte das Kultusministerium zu, 60 Prozent der förderfähigen Baukosten zu übernehmen. Jetzt laufen die Planungen auf Hochtouren.

Mitte 2019 soll Spatenstich sein. Rund 17 Millionen Euro wird das Projekt kosten. Plus 400.000 Euro für die Anschaffung weiterer Container, die leider während der Bauphase benötigt werden, später aber bei anderen Bauvorhaben weiter genutzt werden können. 750.000 Euro sind zusätzlich für die energetische Sanierung der Fassade des Schulbaus am Standort Wachenheim eingeplant.

Sporthalle der Siebenpfeiffer-Realschule in Haßloch: 2016 gab es in der Halle einen immensen Wasserschaden. Seither laufen Gespräche mit der Versicherung und gründliche Prüfungen, ob eine Sanierung wirtschaftlich ist.

Inzwischen ist die Entscheidung gefallen. Insgesamt sind 1,6 Millionen Euro für die Generalsanierung und weitere 1,8 Millionen Euro für die energetische Sanierung der Halle veranschlagt. Die energetische Sanierung des Realschulgebäudes mit einem Gesamtvolumen von 6,9 Millionen Euro wird im Sommer beginnen.

Turnhalle der Realschule am Speyerbach in Lambrecht: Auch diese ist sanierungsbedürftig. Ein Thema, das die Menschen in der Stadt bewegt. Denn: Sie ist die einzige größere Halle im Lambrechter Tal und wird neben der Schulgemeinschaft auch von etlichen Vereinen genutzt. Rund 3 Millionen Euro hat der Kreistag 2018 bewilligt, um die Halle wieder in Stand zu setzen. Die Planungsarbeiten sollen in diesem Jahr vergeben werden. Weitere 150.000 Euro werden zudem in die Erneuerung der naturwissenschaftlichen Räume der Realschule in Lambrecht investiert.

Umfangreiche Maßnahmen zur Verbesserung des Brandschutzes an den Schulen im Kreisgebiet: An der Carl-Orff-Realschule in Bad Dürkheim laufen die Planungen weiter. Gesamtkosten in Höhe von 3,8 Millionen Euro sind hier veranschlagt. Für die Realschule in Weisenheim am Berg startet jetzt das Vergabeverfahren, 2,5 Millionen Euro sind angesetzt. Ebenso sind 4,5 Millionen Euro für entsprechende Sanierungen am Leininger Gymnasium in Grünstadt vorgesehen, die Planungsleistungen werden ebenfalls in den kommenden Monaten ausgeschrieben.

Carl-Orff-Realschule in Bad Dürkheim: Eine neue Lehrküche, in der Kinder und Jugendliche nicht nur unterrichtet, sondern Ganztagsschüler auch bekocht werden, soll dort in Kürze entstehen. 230.000 Euro soll die Küche kosten. Fassadenarbeiten an der COR werden zudem vorangetrieben. Kostenpunkt: 3,2 Millionen Euro.

Werner-Heisenberg-Gymnasium in Bad Dürkheim: Auch an dem Gymnasium werden energetische Sanierungen für 1,9 Millionen Euro fortgeführt.

Gottlieb-Wenz-Schule in Haßloch: Eine Erweiterung der Förderschule für 850.000 Euro wurde 2018 beschlossen, Baubeginn wird 2020 sein.

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