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Wörth: Planungen in Sachen „Schauffele-Gelände“ – Kreisverwaltung hat Bedenken und will Kompromiss

4. April 2018 | Kategorie: Kreis Germersheim

Symbolbild: red

Wörth – Die Verlagerung von Sportanlagen in Wörth Richtung Schauffelegelände würde nach jetzigem Planungsstand zu einer Verschlechterung des Schulsportes im Bereich der Freisportanlagen führen. Das findet die Kreisverwaltung in Germersheim.

Die Verwaltung teilte weiter mit, dass ausreichend ausgearbeiteter Kompromissvorschag bisher von der Stadt Wörth an die Kreisverwaltung nicht herangetragen oder erläutert worden sei.

Die erforderlichen Gespräche hätten noch nicht stattgefunden, obwohl die Kreisverwaltung die Stadt Wörth  insbesondere mit Blick auf die Beschlüsse des Hauptausschusses zu Gesprächen eingeladen habe.

Soweit die Planungen der Stadt Wörth die Verlagerung des Schulsports an die neu geplante Anlagen des „Schauffele-Geländes“ vorsehen (oder als Kompromissvorschlag eine Ertüchtigung der Freisportanlage am Dorschberg), befürchtet die Kreisverwaltung eine „erhebliche Verschlechterung des Schulsports insbesondere im Bereich der Freisportanlagen.“

Derzeit wird die Sportanlage am Dorschberg von der IGS genutzt, die von der Planung betroffenen städtischen Anlagen werden vom Europagymnasium und der BBS genutzt.

Laut Kreisverwaltung bestehen sowohl von den Schulleitungen als auch den Elternvertretern und seitens der Kreisverwaltung erhebliche Bedenken, „da auch eine eventuelle Ertüchtigung der Freisportanlage Dorschberg nicht die erforderliche Kapazität für eine gemeinsame Nutzung im Regelschulbetrieb für den Freiluftsport erreichen dürfte.“ Die Schulen haben aktuell einen Mehrbedarf an Nutzungszeiten angemeldet, was sowohl Hallen- als auch Sportplatzzeiten betrifft.

Die Erreichbarkeit des „Schauffele-Geländes“ werde nach wie vor von der Mehrheit der Schulen als schlecht bewertet, die Aufrechterhaltung des Unterrichts in den geplanten Anlagen sogar als „unmöglich“.

In Bezug auf den schulischen Bedarf an Freisportanlagen in Wörth weist die Kreisverwaltung erneut darauf hin, dass nach wie vor kein Prüfergebnis dahingehend vorliege, ob die Freisportanlage auf dem Dorschberg alleine für den Schulsport von fünf Grund- und weiterführenden Schulen mit insgesamt 3.600 Schülern ausreichend sei.

Die Kreisverwaltung hat auch diesbezüglich „ große Bedenken“ geäußert. Die Freisportanlage steht derzeit für den Schulsport der Dorschberg-Grundschule und der Integrierten Gesamtschule zur Verfügung und ist nach Aussage der Schule insbesondere in den Sommermonaten durchgehend belegt.

Daher hat die Kreisverwaltung bei der zuständigen ADD angefragt, ob und unter welchen Bedingungen eine ertüchtigte Dorschberg-Freiluftanlage für den Schulsport ausreichend ist. Auch dazu stehen Informationen und Gespräche noch aus.

Die Kreisverwaltung teilte weiter mit:

„Die Kreisverwaltung ist Schulträger und damit in erster Linie den Interessen und Notwendigkeiten der Schulen und Schüler verpflichtet. Gerade in Wörth war dies bisher in einem jahrzehntelangen und guten Miteinander mit der Stadt problemlos möglich.

Wörth ist ein historisch gewachsener Schulstandort, der zunehmend bei Schülern und Eltern an Attraktivität gewonnen hat. Das basiert u.a. auf diesem konstruktiven Miteinander zwischen Stadt und Kreis bzw. Schulen. Ein Alleingang der Stadt würde in erheblichem Maß die Schulen und vor allem ihre Schüler treffen.“

„In Gesprächen wurde die Kernproblematik zwar angesprochen, die negativen Folgen einer Verlagerung der Sportstätten für die Schüler von der Stadt bisher jedoch nicht ausreichend und ernsthaft berücksichtigt“, begründet Landrat Dr. Fritz Brechtel sein Angebot zu umfassenden Gesprächen an Stadt und Schulleitungen.

Weiter heißt es: „In Wörth sind die Bedingungen für die Schulen bisher auch für das Unterrichtsfach Sport gut. Die räumliche Nähe und die Ausstattung sind adäquat. Mit einer Verlagerung der Sportstätten, würde viel wertvolle Unterrichtszeit wegfallen. Der Transport der Schüler würde nicht nur Zeit, sondern auch eine erhebliche Summe für dann notwendige Schülerbeförderung kosten.“

Da eine Nutzung der Stadtbahn nicht realistisch erscheine, müssten Busse eingesetzt werden, was nicht nur unter schulischen, sondern auch unter ökologischen Gesichtspunkten als nicht vertretbar angesehen werde.

„Die Schulleitungen und Schulelternbeiräte der Wörther Schulen fordern zurecht, dass der gesetzlich geregelte Schulsport ohne zeitliche Einschränkungen zum Wohle der Kinder auch weiterhin gewahrt bleiben muss“, erklärte auch Schuldezernent und Erster Kreisbeigeordneter Christoph Buttweiler.

Die Kreisverwaltung will zeitnahe Gespräche mit ADD, Schulleitungen und Stadtverwaltung führen. „Alle Beteiligten sollten ihrer Verantwortung auch für den Schulsport gerecht werden und Lösungen finden, die den Schulsport nicht verschlechtern“, so Landrat Dr. Brechtel.

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