Vorteile einer Hitzewelle: Solarenergie?

28. Juni 2019 | Kategorie: Bauen & Sanieren, Haushalt und Technik, Ratgeber, Vermischtes

Photovoltaikanlage.
Foto: dts Nachrichtenagentur

Wenn bei über 30 Grad der Boden austrocknet, die Pflanzen sterben, Hitzeschläge eine andauernde Gefahr darstellen und der mehr als 70 Jahre alte Juni Hitzerekord wackelt, ist es für viele schwierig bei dem Ganzen etwas Positives zu finden.

Kinder freuen sich über schulfrei und die Wärmeverliebten brauchen dieses Jahr nicht in den Urlaub zum Mittelmeer fahren, um die Sonne zu finden, aber viele leiden unter den Bedingungen.

Ein Ende ist auch nicht in Sicht. Laut Statistik des deutschen Wetterdienstes steigt die Anzahl der heißen Tage (Lufttemperatur von über 30 Grad Celsius) seit den 1950er Jahren stetig – und die Prognose sieht voraus, dass dieser Trend weiter anhält.

Heiße Sommer sind also vorprogrammiert – eine Chance für Solarenergie?

Allgemeine Stromversorgung

Dass der Nachhaltigkeit zuliebe von fossilen und nuklearen Energieträgern Abstand genommen werden soll, ist schon lange politisch beschlossen. Letztes Jahr sorgten erneuerbare Energien für 43% des Netto-Stromverbrauchs in Deutschland. Davon waren 8.7% von Solarenergie gedeckt, hinter Biomasse und Windenergie an erster Stelle.

Jedoch liegt die betriebene Solarenergie-Leistung überwiegend im Eigentum von Privatpersonen, Landwirten und Gewerbebetrieben, nicht bei den großen deutschen Energieversorgern. Aus wirtschaftlichen Gründen setzen diese eher auf Wind- als Solarenergie. Und dies obwohl laut Umfrage der Agentur für Erneuerbare Energien die Beliebtheit von Windenergieanlagen bei Benachbarten höher ist als bei allen anderen Kraftwerktypen.

Leider ist nämlich das flächendeckende Ersetzen von fossilen und nuklearen Kraftwerken durch Photovoltaik im Moment aus technischen Gründen nicht möglich. Es fehlt an Strom-zu-Strom Speicherkapazität, die dafür sorgen könnte, dass auch an windstillen, wolkigen Wintertagen genug Strom vorrätig ist. Für die Deckung eines wesentlichen Teils des deutschen Energiebedarfs fehlen also noch nötige energiewirtschaftliche Strukturen, sonnige Sommer hin oder her.

Dies sieht aber beim Eigenverbrauch anders aus.

Eigenverbrauch

Die Einspeisevergütung von Solarstrom mögen zwar geringfügig sinken, aber die Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen Dach lohnt sich dieses Jahr trotzdem, und nicht nur für die Klimabilanz. Denn beim Eigenverbrauch von Solarenergie spart man viel an Stromkosten und macht dazu noch Profit durch die Einspeisung. So holen sich auf Langzeit gerechnet die Anschaffungskosten wieder heraus.

Optimale Bedingungen, zu denen auch lange sonnige Sommer gehören, haben eindeutigen Einfluss auf die Rendite. Auch Anlagen, die nur für Warmwasseraufbereitung gedacht sind, profitieren in solchen Sommern, wie jeder Inhaber am Temperaturmessgerät mitverfolgen kann.

Ein weiterer Anziehungspunkt ist die relative Unabhängigkeit von den schwankenden Strompreisen. Anlagen mit ergänzendem Batteriespeicher sind zwar teurer in der Anschaffung, aber erlauben den Verbrauch eigenen Stroms auch in Zeiten, in denen keine Sonne scheint.

Wer eine Solaranlage betreibt findet die Temperaturen wahrscheinlich persönlich nicht weniger ermüdend, verdient aber wenigstens durch die Hitzewelle gleichzeitig an Geld.

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