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Die Sonne bezahlt die Stromrechnung: VG-Offenbach ist durch Windräder schon heute Strom-Exporteur

24. Oktober 2016 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Wirtschaft in der Region
Quelle: privat

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Offenbach. Bei der Einführung des Vortragsabends „Die Sonne bezahlt die Stromrechnung“ im Queichtal-Museum in Offenbach informierte Wolfgang Thiel, Vorsitzender der Initiative Südpfalz-Energie, über die Zubauentwicklung von PV-Anlagen in der VG-Offenbach.

Wie Bundesweit, ist auch in dieser Verbandsgemeinde der Zubau an installierter PV-Leistung nach der EEG-Novellierung in 2012 gravierend zurückgegangen.

„Das ist auch der Grund für unsere PV-Offensive in der Südpfalz. Denn wir wollen den Bürgern aufzeigen, dass sich PV-Anlagen nach wie vor rechnen und zwar nicht nur in ihrem Geldbeutel, sondern auch beim Klimaschutz“ so der Vorsitzende.

In seinem Grußwort berichtete Axel Wassyl, Bürgermeister der VG-Offenbach/Queich über die Projekte der regenerativen Energien in seiner Verbandsgemeinde. Windräder zur Stromerzeugung aber auch Anlagen zur Bedarfsdeckung von Wärme bei öffentlichen Gebäuden bilden den Schwerpunkt.

Dr. Ralf Engelmann, Referent für regenerative Energie bei der Energieagentur RLP klärte die Teilnehmer über den Aufbau und die Rentabilität von PV-Anlagen auf. Dabei hat er eindrucksvoll aufgezeigt, dass sich PV-Anlagen nach wie vor rechnen und zwar nicht nur im Geldbeutel der Bürger, sondern auch beim Klimaschutz. Wobei der Eigenverbrauch immer mehr in den Fokus rückt.

Im Vortrag „Vergleich und Potenziale von PV-Anlagen“ räumte Wolfgang Thiel mit dem Vorurteil auf, dass nur PV-Anlagen in Süd-Ausrichtung rentabel seien. In einer vergleichenden Untersuchung, die bereits 4 Jahre läuft, konnte er beweisen, dass PV-Anlagen in Ost-West-Ausrichtung mehr als 80 % ggü. Anlagen in Süd-Ausrichtung bringen.

Darüber hinaus haben die Ost-West-Anlagen den Vorteil, dass sie von März bis September eine um bis zu 3,5 Stunden längere Tagesverfügbarkeit haben.
Die Zuhörer staunten nicht schlecht als Thiel im Energiesteckbrief für die VG-Offenbach die Botschaft verkündete, dass sich die VG-Offenbach bereits heute mit 0,7 GWh/a bilanziell „Strom-Exporteur“ nennen kann.

Den Interessierten Zuhörern, die sich eine PV-Anlage aufs Dach bauen wollen, versicherte Dominic Lauer von den Pfalzwerken, dass fast in allen Orten der Pfalz ohne weiteres PV-Anlagen angeschlossen werden können.

Überraschend war seine Aussage zum Zubau bei den PV-Anlagen, den stückzahlmäßig hat sich der Zubau in den letzten Jahren kaum verändert. „Nur bei den großen Freiflächenanlagen gibt es einen starken Rückgang, denn diese Anlagen werden durch das EEG nicht mehr so hoch gefördert“ sagte der Solarexperte.

Wie bereits bei den vielen Veranstaltungen zuvor, gaben die Vertreter der Geldinstitute Matthias Beck, Regionaldirektor der Sparkasse SÜW und Bernhard Wagner, Direktionsbeauftragter Vertrieb der VR-Bank-Südpfalz, grünes Licht für die Finanzierung der Solarinvestitionen.

Zum Abschluss der Veranstaltung hatte Isa Scholitssek, Regionalreferentin der Energieagentur RLP noch eine Überraschung mitgebracht. Sie überreichte Wolfgang Thiel eine Großplakette zum Dank und als Anerkennung für die Aktivitäten des Vereins Initiative Südpfalz-Energie bei der Aktionswoche „RLP-Ein Land voller Energie“ (siehe Bild). (W.T.)

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3 Kommentare auf "Die Sonne bezahlt die Stromrechnung: VG-Offenbach ist durch Windräder schon heute Strom-Exporteur"

  1. Hegele-Raih sagt:

    Stromexporteur klingt gut, ist es aber nicht. Denn bei Strom handelt sich nicht um „Pakete“, die irgendwo hin transportiert werden un dort gelagert werden können. Strom muss immer in dem Moment verbraucht werden, in dem er produziert wird. Das Netz verlangt eine konstante Spannung von 50 Mhz. Nicht bedarfsgerecht erzeugten Strom braucht kein Mensch. Die sogenannte Energiewende kostet die Bundesbürger bis 2030 rund 550 Milliarden Euro (pro Person rund 25.000 Euro) Sie spart nachweislich KEIN CO2 ein (der Ausstoß hat sich vielmehr erhöht), denn für jedes Windrad braucht es ein Backup. Der Endenergieanteil der 26.000 Windräder in Deutschland beträgt gerade einmal 1,8 Prozent (Zahlen vom Bundeswirtschaftsministeriums) Das einzige, was Offenbach also exportiert ist eine hässliche Landschaft, mit ihren Windrädern ist das Dorf vom Pfälzer Wald aus eindeutig zu erkennen. Die Pfälzer verkaufen ihre Seele und opfern aus Geldgier ihre Landschaften. Sehr traurig.

  2. Stromzähler sagt:

    Ich glaube den Polit-Darstellungs-Akteuren kein Wort. Erst wenn wir den Zählerstand über erzeugten Strom an so einem der Windräder selbst sehen und ablesen können, erst wenn wirklich alle und wirklich alle Kosten aufgezeigt sind und erst wenn kritische Geister selbst nachrechnen dürfen …. dann will ich gerne glauben, ob sich so ein Windrad rentiert oder nicht. Und dann ist noch die Frage, für wen es sich rentiert. Ich bin oft in der Nähe, die Dinger drehen sich meistens nicht und wenn, nur ganz wenig ohne hohe Drehzahl. Mir ist deshavlb ein Rätsel, wie der sog. Export errechnet werden kann. Bitte um Aufklärung – vielleicht hier, damit alle es verstehen können. Der Bürger als Verbraucher zahlt doch gleich schon wieder mehr EEG-Umlage im neuen Jahr! Wollen die uns verar…..?

  3. Erhard Keller sagt:

    0,7 GWh/a bilanziell „Strom-Exporteur“
    —————————————————
    Das Zauberwort dabei ist bilanziell.
    Das bedeutet nur, dass übers Jahr gemittelt etwas mehr Strom exportiert werden konnte.
    Aber NIEMALS zu jedem Zeitpunkt.

    Dabei gibt es genug Zeitpunkte wo 100% Strom importiert werden muss.
    Dann, wenn weder Wind weht noch Sonne scheint.
    Und dazu müssen Kohle- und Gaskraftwerke im Hintergrund mit schlechter Teillast fahren.
    Deshalb haben sämtliche EEG-Milliarden noch kein CO2 eingespart.

    Was bleibt?
    Ökosozialistische Durchhaltepropaganda, um den TEUERSTEN STROM Europas zu beschönigen.