Viele Erwachsene haben Probleme beim Lesen und Schreiben: Das Alfa-Mobil kommt nach Germersheim

2. Juni 2015 | Kategorie: Kreis Germersheim

Aufsuchende Beratung wie hier im April in Rülzheim: Am Alfa-Mobil-Stand informieren Mitarbeiter interessierte Bürger und Menschen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten.

Germersheim – Im Zusammenhang mit der Wanderausstellung „Lesen & Schreiben – Mein Schlüssel zur Welt“ kommt am 12. Juni das Alfa-Mobil des Bundesverbandes Alphabetisierung und Grundbildung e.V. (BVAG) nach Germersheim, um Werbung für Lese- und Schreibkurse für Erwachsene zu machen.

„Von 17 Uhr bis 19.30 Uhr wird es vor der Berufsbildenden Schule in Germersheim, Paradeplatz, stehen“, informiert Landrat Dr. Fritz Brechtel.

In Germersheim besucht das Alfa-Mobil den Kooperationspartner Kreisvolkshochschule.

Die besten Botschafter für Kurse seien natürlich Kursteilnehmer selbst, so Karin Träber, Leiterin der KVHS. Deshalb wird an diesem Tag auch der diesjährige ernannte Botschafter für den Landkreis Germersheim, Markus Eßwein, von seinem Leben erzählen. Auf einer Leinwand laufen Spots und Reportagen zum Thema.

Mehr als sieben Millionen Erwachsene haben so geringe Lese- und Schreibkenntnisse, dass sie keine Texte lesen und schreiben können. Sie gelten damit als funktionale Analphabeten. Diese Größenordnung des funktionalen Analphabetismus in Deutschland wurde 2011 in der leo. – Level-One Studie der Universität Hamburg ermittelt. „

Auf den Landkreis Germersheim bezogen betrifft das schätzungsweise 12.000 Erwachsene.

An Volkshochschulen und bei einigen privaten Anbietern sowie Vereinen werden Kurse angeboten, in denen Erwachsene das Lesen und Schreiben nachträglich erlernen können. Doch gerade einmal ein Prozent der 7,5 Millionen Betroffenen lernt jährlich in diesen Kursen. Über typische schriftliche Mittel der Öffentlichkeitsarbeit wie Programmhefte und Flyer können sie kaum erreicht werden. Außerdem haben viele Betroffene Angst davor, anderen von ihren Problemen zu erzählen. Sie fühlen sich häufig gesellschaftlich ausgeschlossen und stigmatisiert.

Mit den Alfa-Mobil-Aktionen sollen Betroffene sowohl direkt als auch indirekt über eine breite Öffentlichkeit angesprochen werden. (red)

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