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Verleihung der Universitätspreise im Landauer Rathaus: Uni-Freundeskreis ehrt drei Studierende für außergewöhnliche akademische Leistungen

17. Juni 2017 | Kategorie: Landau
Feierstunde im Rathaus: Universitätspräsident Prof. Dr. Roman Heiligenthal, Preisträgerin Michaela van Ackeren, Preisträger Dr. David Knittel, Preisträgerin Eva Gilsdorf, Vizepräsidentin der Universität Prof. Dr. Gabriele Schaumann, Oberbürgermeister Thomas Hirsch und Freundeskreisvorsitzender der Universität Prof. Dr. UIrich Sarcinelli (v.l.n.r.). Foto: ld

Feierstunde im Rathaus: Universitätspräsident Prof. Dr. Roman Heiligenthal, Preisträgerin Michaela van Ackeren, Preisträger Dr. David Knittel, Preisträgerin Eva Gilsdorf, Vizepräsidentin der Universität Prof. Dr. Gabriele Schaumann, Oberbürgermeister Thomas Hirsch und Freundeskreisvorsitzender der Universität Prof. Dr. UIrich Sarcinelli (v.l.n.r.).
Foto: ld

Landau. Michaela van Ackeren, Eva Gilsdorf und Dr. David Knittel sind die Preisträger der diesjährigen Landauer Universitätspreise.

Der Freundeskreis der Universität Koblenz-Landau in Landau verleiht die Auszeichnungen jedes Jahr für außergewöhnliche akademische Leistungen.

Die Preisverleihung fand in diesem Jahr erstmals im Rathaus statt – eine Neuerung, die sowohl Oberbürgermeister Thomas Hirsch als Hausherr als auch Prof. Dr. Ulrich Sarcinelli, Vorsitzender des Freundeskreises und ehemaliger Vize-Präsident der Universität, begrüßen.

OB Hirsch, zugleich stellvertretender Vorsitzender des Landauer Uni-Freundeskreises, begrüßte die Gäste der Universität sowie aus Politik und Wirtschaft im Empfangssaal des Rathauses, dem früheren Ratssaal.

Der Stadtchef verwies auf den Bilderzyklus Adolf Kesslers, der an den Wänden zu sehen ist und verschiedene Stationen der Landauer Stadtgeschichte zeigt, darunter die Verleihung der Stadtrechte und den Bau der Festung. Wäre der Bilderzyklus später entstanden, zeigte sich der OB überzeugt, hätte sicher auch die Gründung der Universität einen Platz an der Wand des Empfangssaals gefunden.

„Uni und Stadt, Stadt und Uni: In Landau wächst weiter zusammen, was zusammen gehört. Seien es die gemeinsamen Bemühungen um einen „Campus Süd“, die Installation einer Uni-Beauftragten in Person von Sophia Maroc oder die verstärkte Kooperation mit dem Uni-Freundeskreis – Stadt und Universität können voneinander profitieren und gemeinsam dafür sorgen, dass Studierende auch nach Abschluss ihrer akademische Laufbahn gerne in der Region bleiben und sich hier weiter engagieren.

Den Preisträgern der Universitätspreise, die außergewöhnliche wissenschaftliche Arbeiten abgeliefert haben, gilt meine Gratulation. Besonders freut es mich, dass gleich zwei Arbeiten einen direkten lokalen Bezug zu Landau haben“, so Hirsch.

Universitäten, ergänzte Prof. Dr. Sarcinelli, seien immer auch ein Stück weit Elfenbeinturm – und müssten das als Orte der Wissenschaft entgegen der abschätzigen Rede auch sein.

Sie stünden aber nicht außerhalb der Gesellschaft. Daher freue es ihn als Freundeskreisvorsitzenden, die Verleihung der diesjährigen Universitätspreise auf Einladung von Oberbürgermeister Hirsch im Rathaus feiern zu dürfen.

„Heute hier zu sein, ist für mich auch eine Geste der Stadt, die damit ihre besondere Verbundenheit mit ihrer Universität zum Ausdruck bringt“, so Sarcinelli.

„Die Universität hat sich in den letzten eineinhalb Jahrzehnten gewaltig verändert, quantitativ und qualitativ, in Lehre und Forschung, aber auch in ihrem Verhältnis zur Öffentlichkeit.“ Er sei stolz auf die akademischen Leistungen der Studierenden am Campus Landau, für die stellvertretend die Arbeiten der drei Preisträger der Universitätspreise 2017 stünden.

Diese hätten spannende Themen mit einem sehr konkreten Gegenwarts- und Zukunftsbezug bearbeitet, hob der frühere Vize-Präsident der Uni in seiner Ansprache hervor.

Die Preisträger erhielten ihre Auszeichnungen aus den Händen von Universitätspräsident Prof. Dr. Roman Heiligenthal.

Zuvor stellten sie ihre ausgezeichneten Arbeiten gemeinsam mit den betreuenden Dozentinnen und Dozenten vor. Michaela van Ackeren wurde in der Kategorie „Beste wissenschaftliche Prüfungsarbeit“ ausgezeichnet.

Darin beschreibt sie ihre Erfahrungen als studentische Sprachförderkraft an der Zooschule Landau. Van Ackeren nahm ihre Unterrichtseinheiten auf Video auf und konnte so ihre eigene Sprachförderpersönlichkeit analysieren und bewerten. Das Ergebnis: Viele der empfohlenen Sprachförderstrategien und Techniken, wie etwa das Stellen von offenen Fragen, konnte sie realisieren, diese müssten jedoch noch stärker zum Einsatz kommen. Dies zeige, wie wichtig Fortbildungsangebote und gezielte Rückmeldungen in der Sprachförderung seien, so van Ackerens Fazit.

Eva Gilsdorf hat sich in ihrer Arbeit, die in der Kategorie „Beste Dissertation oder wissenschaftliche Prüfungsarbeit mit regionalem Bezug“ ausgezeichnet wurde, mit dem „Landauer Experimentier(s)pass“ beschäftigt.

Die Studentin erstellte, begleitete und evaluierte zwölf Experimente, die sich unter dem Titel „Zum Wohl. Die Pfalz“ allesamt mit dem Thema Pfalz beschäftigen und sich etwa um verschiedene Gesteinsarten im Pfälzer Wald, das Entfärben von Rotweinen oder auch die Farbe Rot im Logo des 1. FC Kaiserslautern drehten.

Der „Experimentier(s)pass“, den die Arbeitsgruppe Chemiedidaktik der Uni jedes Semester anbietet, will das Interesse von Nicht-Studierenden an Naturwissenschaften wecken – vom Vorschulkind bis zum Senior.

Dr. David Knittel schließlich setzte sich in seiner Arbeit, die als „Beste Dissertation“ ausgezeichnet wurde, mit der weitverbreiteten These auseinander, dass in Krisenzeiten „die Stunde der Regierung schlägt“.

Seine 600-seitige Fallstudie kommt für die deutsche Finanz- und Haushaltspolitik während der Eurokrise der Jahre 2009 bis 2013 aber zu einem anderen Schluss. Mit qualitativen und quantitativen Erhebungs- und Analyseverfahren arbeitet sie heraus, dass der politische Handlungskorridor der schwarz-gelben Bundesregierung von Beginn an eng gewesen sei und sich im Verlauf der Krise noch weiter reduziert habe. Dr. Knittel hatte parallel zur Erstellung seiner Dissertation an der Uni gelehrt.

Musikalisch begleitet wurde die Preisverleihung im Rathaus durch Michael Letzel, der Kletzmer-Stücke auf dem Akkordeon interpretierte.

Die Universitätspreise sind mit 1.000 Euro („Beste Dissertation“) bzw. 500 Euro („Beste wissenschaftliche Prüfungsarbeit“ und „Beste Dissertation oder wissenschaftliche Prüfungsarbeit mit regionalem Bezug“) dotiert. Gesponsert werden die Auszeichnungen von der Sparkasse Südliche Weinstraße, der VR Bank Südpfalz und der EnergieSüdwest AG.

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