Umwelt- und Klimaschutz werden zum Wettbewerbsfaktor 

22. Juli 2021 | Kategorie: Ausbildung & Beruf, Haushalt und Technik, Panorama, Ratgeber, Sonstiges, Wirtschaft in der Region

Kein Unternehmen kann heutzutage noch auf nachhaltige Produktion verzichten.
Foto: Pfalz-Express

Der weltgrößte Chemiekonzern BASF SE in Ludwigshafen, der global agierende Pumpenhersteller KSB in Frankenthal, das Daimler LKW-Montagewerk in Wörth oder die WASGAU AG, eines der wenigen selbstständigen Lebensmittel-Handelsunternehmen in Pirmasens, um nur einige wenige zu nennen, sie alle haben einen Standort in der Pfalz.

Auf der anderen Seite verfügt die Region zwischen Ludwigshafen und Kaiserslautern, Kirchheimbolanden und Germersheim über beliebte Feriengebiete wie den Pfälzerwald und ausgedehnte Weinanbaugebiete. Die Menschen, die hier leben, können und wollen weder auf die Arbeitsplätze noch eine intakte Umwelt verzichten. In diesem konfliktträchtigen Spannungsfeld zwischen erfolgsverwöhnter Industrie und sensibler Natur kommt der Umwelttechnik zum Schutz des Klimas und der Umwelt eine besondere Bedeutung zu.

Nachhaltigkeit als Erfolgskriterium

Einer neueren Umfrage zufolge richten beinahe 80 Prozent der Verbraucher ihre Kaufentscheidung inzwischen an der Umweltfreundlichkeit eines Unternehmens aus. Nachhaltigkeit ist deshalb ein unverzichtbares Element für Erfolg auch der pfälzischen Unternehmen geworden. Davon sind sämtliche Branchen und Unternehmensbereiche betroffen. Neben der ökologischen Verantwortung für Herstellung und Vertrieb von Produkten und Dienstleistungen steht vermehrt auch die soziale Verantwortung im Fokus. Entsprechend groß ist das Bemühen der Wirtschaft, die gesamte Wertschöpfungskette an nachhaltigen Prozessen auszurichten.

Ohne Nachhaltigkeit keine Zukunft

Gerade die Chemieindustrie verbraucht enorme Mengen an Rohstoffen in Verbindung mit einem hohen Energieverbrauch und erheblichen CO2-Emissionen bei den Produktionsprozessen. Der Umweltverantwortung gerecht zu werden und zugleich den wirtschaftlichen Erfolg zu sichern ist Ziel des vom Pfälzer Chemieriesen BASF SE vorgelegten Verbundkonzeptes, das 2015 mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie Ressourceneffizienz ausgezeichnet wurde. Dieses Konzept, das neben Ressourceneffizienz auch Energieeffizienz und Reduzierung der CO2-Emissionen beinhaltet, hat sich zum Maßstab für die gesamte Branche entwickelt.

Ein vergleichbarer Maßstab gilt auch für viele andere Pfälzer Unternehmen wie beispielsweise die Adam Opel AG in Kaiserslautern, die Eisengießerei Ginanth in Eisenberg, das Glühlampenwerk am Trifels in Annweiler oder auch der Energielieferant Pfalzwerke in Ludwigshafen, die Nachhaltigkeit in ihren Leitlinien verankert haben.

Umwelt- und Klimaschutz haben mittlerweile eine enorme Medienpräsenz bekommen, die nicht zuletzt die Bedeutung der Thematik in der Öffentlichkeit widerspiegelt. Kein Unternehmer kann sich mehr der Herausforderung entziehen, Umwelt- und Klimaschutz mit seinen wirtschaftlichen Interessen in Einklang zu bringen.

Ein kurzer Blick auf die Kosten-Nutzen-Rechnung

Nachhaltigkeit kostet indes nicht nur. Mit Blick auf die Produktionsprozesse birgt nachhaltiges Handeln erhebliche Einsparpotenziale. Energie und Wasser sind inzwischen teure Güter, deren Preise auch in Zukunft nur eine Richtung kennen werden. Hier zu sparen, heißt zugleich den Gewinn zu steigern. Das gilt für sämtliche Rohstoffe und Produkte, die ein Unternehmen einsetzen muss.

Verbraucher informieren sich heute genau darüber, wie es ein Unternehmen mit dem Umwelt- und Klimaschutz hält. Je detaillierter ein Unternehmen über seine Nachhaltigkeitsstrategie informiert, umso begehrter werden seine Produkte und Dienstleistungen und umso besser ist sein Image. Nicht nur der Konsument bevorzugt Produkte aus nachhaltiger Herstellung.

Auch Handel, Lieferanten und sogar Investoren wenden sich vermehrt Unternehmen zu, die sich den gleichen Nachhaltigkeitsleitlinien verschrieben haben wie sie selbst. Nachhaltigkeit wird damit zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor auch bei der Gewinnung von Neukunden und Fachpersonal.

Hürden auf dem Weg zum nachhaltigen Unternehmen

Die meisten Firmen haben sich ehrgeizige Ziele in Sachen Umwelt- und Klimaschutz gesetzt, scheitern aber an der Umsetzung. Gerade in der ländlich geprägten Pfalz fehlt es noch immer an einer flächendeckenden Digitalinfrastruktur, auch im Mobilfunkbereich. Nur mit der Unterstützung durch die Informationstechnologie lassen sich Arbeitsprozesse nachhaltiger gestalten.

Vom technologischen Fortschritt können Unternehmen aber auch nur dann profitieren, wenn die Mitarbeiter über digitale Kompetenz verfügen und das Unternehmen ausreichend Fachkräfte finden und an sich binden kann.

Zum Wohle der Pfalz

Die Natur liefert die Ressourcen, die die Wirtschaft benötigt. Zerstört die Wirtschaft die Natur, verliert sie ihren einzigen Lieferanten. Der möglichst sparsame Umgang mit den Ressourcen ist deshalb ein Gebot der Vernunft. Davon profitieren beide Seiten, die Unternehmen und die Natur.

Mit Blick auf die Pfalz bedeutet Nachhaltigkeit auch etwas zum Erhalt des Pfälzerwalds und der ausgedehnten Weinanbaugebiete beizutragen. Nur solange die grüne Lunge der Pfalz atmen kann, können auch die Menschen atmen. Geht es der Natur gut, geht es auch den Menschen und der Wirtschaft gut. (sl)

Einzigartige Natur- und Kulturlandschaft: Der Pfälzerwald.
Foto: red

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