Dienstag, 16. April 2024

Stellenabbau bei Schaidt Innovations: Experten sollen es richten

3. Juli 2016 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional, Wirtschaft in der Region

Schaidt – Die Geschäftsführung des Elektronik-Unternehmens Schaidt Innovations hatte Ende Juni die Belegschaft über den möglichen Abbau von etwa 280 der rund 500 Arbeitsplätzen informiert.

Das Unternehmen hat schon seit längerem mit einer schlechten Auftragslage zu kämpfen und sucht seit geraumer Zeit nach einem Investor. Schaidt Innovations stellt unter anderem Leiterplatten her.

Wenige Tage nach der Einleitung des vorläufigen Insolvenzverfahrens (in Eigenverwaltug) hat man sich nun zusätzliche Hilfe von aushäusigen Experten geholt. Diese sollen in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern des unternehmenseigenen Rettungs-“Innovationsteams“ gangbare Wege ausarbeiten.

Für die fachliche Führung hat man den Betriebs- und Rechtswissenschaftler Prof. Peter Russo von der EBS Universität in Wiesbaden geholt. Die EBS Universität für Wirtschaft und Recht (EBS) ist eine private, staatlich anerkannte Universität in Hessen.

Und noch weitere Experten von außen sind dazu gekommen. Georg von der Ropp vom universitätsnahen BMI Lab in St. Gallen und Dr. Christoph Wecht von der BGW Management Advisory Group (St. Gallen) moderieren die Entwicklung neuer Geschäftspotentiale.

Regelmäßig trifft sich nun das Mitarbeiterteam mit den externen Beratern, um gemeinsam die Möglichkeiten der Schaidt Inovations auszuleuchten.

Hoffnung keimt auf, denn die Helfer scheinen hochkarätig: Von Automobilexperten über Top-Spezialisten aus der Sanierungsszene bis hin zu Internet-Gurus reicht das Team.

„Das ist die bedeutendste Neuentwicklung bei Schaidt, seit dem ich das Unternehmen leiten darf“, sagt Ralf Beuse, Geschäftsführer der Schaidt Innovations, dazu.

Ein Teil eines Rettungskonzepts existiert offenbar schon: „Wir brauchen für Schaidt eine nachhaltige Zukunft, dies allein zählt für die IG Metall“, so Silke Nötzel, die sich seit letztem Jahr um die Rettung der Schaidt bemüht. Mit Dr. Wolf-Rüdiger von der Fecht (Beratungsfirma Düsseldorf ) und Peter Rasenberger (Co-Gründer Schweizer Investmenthaus „Rasenberger Toschek“) sei das Rettungskonzept in langen Nächten entwickelt worden. Im nächsten Monat sollen die ersten Ideen internationalen Investoren vorgestellt werden.

„Zu Weihnachten will ich einen neuen Eigentümer in Schaidt haben, der das Unternehmen mit den Mitarbeitern in die Zukunft führen wird“, sagt Dr. Biner Bähr, der für das Verfahren zuständige vorläufige Sachwalter von der Kanzlei White & Case. (red/cli)

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