Star-Philosoph Precht: Deutsches Schulsystem ist wie im 19. Jahrhundert

10. April 2013 | Kategorie: Panorama

Berlin – Richard David Precht, Erfolgsautor und einer der populärsten Intellektuellen des Landes, hat einen Strukturumbruch in den Schulen gefordert.

Er kritisierte das deutsche Schulsystem als „Fabrikmodell“, das bis heute den Geist des 19. Jahrhunderts atme. „Die Systemfehler – die Selektion, das uniforme Lernen mit Fächern, die Benotung von Leistung mit Ziffern – bestehen weiter. Es reicht nicht mehr, an dieses alte System immer wieder etwas Neues anzuflicken,“ so Precht. „Wir müssen endlich den Mut haben, das eine durch das andere zu ersetzen.“

Prechts Hauptkritik zielt darauf, „dass die Art, wie wir unsere Kinder unterrichten, dem widerspricht, wie nachhaltiges Lernen funktioniert.“ Das beziehe er aus den Erkenntnissen der Entwicklungspsychologie, der Lernforschung und der Hirnforschung. „Das, was unsere Kinder in der Schule lernen, und das, was sie im Leben brauchen“ falle, so Precht, stärker auseinander als jemals zuvor. „Die Schulpolitik insgesamt ist mutlos geworden. Wir müssen wieder utopiefähig werden im Hinblick auf die Schule“, fordert der Bestsellerautor. „Dieses Land ist reich genug, dass es sich ein besseres Schulsystem leisten kann.“

In seinem neuen Buch „Anna, die Schule und der liebe Gott“, das am 22. April erscheint, bringt Richard David Precht seine Entrüstung über das deutsche Bildungssystem zum Ausdruck und entwirft das Bild einer besseren Schule. (dts Nachrichtenagentur)

 

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