Speyer: Versammlung zu Menschenrechtsverletzungen und Organraub in China

Falun-Gong-Praktizierende betroffen

19. August 2019 | Kategorie: Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer

Schon öfter wurde über Falun Gong-Opfer informiert.
Foto: red

Speyer – Am 24. August informieren Falun-Gong-Praktizierende in der Maximilianstrasse über die aktuelle Lage der Menschenrechtsverbrechen an Dissidenten in China.

Falun-Gong ist eine spirituelle chinesische Praktik. Sie kombiniert Meditation und Qigong-Übungen mit moralischen Grundsätzen basierend auf den drei Tugenden Wahrhaftigkeit (zhēn ), Barmherzigkeit (shàn ) und Nachsicht (rěn ) (Quelle Wikipedia).

Mit aktuellen Untersuchungsergebnissen zur Verfolgung in China sowie Informationen zu kulturellen Hintergründen ihrer Bewegung wenden sich Falun-Gong-Praktizierende an die Öffentlichkeit. Während der Versammlung können Interessierte sich über neueste Entwicklungen im Bereich Transplantationstourismus und Organraub an lebenden Dissidenten in China informieren und an einer Petition gegen diese Gräueltaten beteiligen.

Im Mittelpunkt der Kundgebung stehen neueste Erkenntnisse, die 2016 dem US-Senat, dem Europäischen Parlament und weiteren Regierungen und Menschenrechtsorganisationen vorgestellt wurden. Die Veranstaltung in Speyer ist die Fortsetzung einer erfolgreichen Informationsreihe, die schon im Jahr 2016 eine positive Resonanz im Südwesten verzeichnen konnte.

Interessierte haben während der Veranstaltung in Speyer die Gelegenheit, sich über Details der neuesten Untersuchungsergebnisse und die politischen und wirtschaftlichen Konsequenzen zu informieren.

Bisherige Ergebnisse der Menschenrechtsarbeit

Auf politischen Ebenen führten die Veröffentlichungen zur menschenrechtswidrigen Organentnahmepraxis in der Volksrepublik China zu Reaktionen. So verabschiedete das Europäische Parlament 2013 eine Resolution, die den Organraub an Falun-Gong-Praktizierenden und anderen Dissidenten verurteilt.

Verschiedene Staaten verschärften ihre Gesetzgebung, den Organhandel und Transplantationstourismus betreffend. So Spanien im Juni 2010 und Italien im November 2016. Spanien bestraft den Organhandel mit bis zu 12 Jahren Gefängnis; Italien mit 3 bis 12 Jahren Gefängnis und 50.000 bis 300.000 Euro. Am 25. April 2019 verabschiedete das belgische Oberhaus einstimmig eine Ergänzung des Strafgesetzbuches, der alle am Kauf und Verkauf menschlicher Organe Beteiligten mit bis zu 1,2 Millionen Euro und 20 Jahren Gefängnis bestraft.

In Deutschland fand am 8. November 2018 eine Bundestagsdebatte zu den Menschenrechtsverletzungen in China statt, bei der unter anderem auf den Organraub an Falun-Gong-Praktizierenden und anderen Dissidenten hingewiesen wurde.

Dennoch fehlt in Deutschland bislang trotz bedauernder Stimmen aus der Exekutive eine entsprechende Gesetzesinitiative. Dazu bemerkt der Bundestagsabgeordnete Martin Patzelt (CDU), ehemaliges Mitglied im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe, in einem Interview: „Deutschland (hätte) jeden Anlass, dem italienischen Gesetz zu folgen. Es ist ein schweres Unrecht, wenn wir nur zuschauen und nicht handeln.“

Die Volksrepublik China reagiert auf das Menschenrechtsengagement in Deutschland mit Einreiseverboten, wie für den ehemaligen Vorsitzenden des Menschenrechtsausschusses Michael Brand (CDU).

Am  24. August 2019 von  10 bis 19 Uhr

Speyer, Maximilianstrasse 90, zwischen Brunnen und Schatztruhe

 Stand zur Unterschriftensammlung

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