SPD „entsetzt“ über Güterzugpläne: „Wörth geht im Lärm unter“

23. Januar 2015 | Kategorie: Kreis Germersheim, Politik regional

Der Beginn der Sanierung und Erweiterung des Bahnhofs in Wörth freute im Oktober 2013 die Bürger.
Foto: Licht/pfalz-express.de

Wörth – Die Ortsteile Wörth und Maximiliansau leiden laut SPD-Fraktion schon „massiv“ unter Lärmbelastungen durch B9, B10 und A65 und unter den werktäglichen Verkehrstaus.

Nun soll noch eine „Güterzug-Lawine“ auf die Bürger zurollen (Pfalz-Express berichtete), die Stadt Wörth als Bahnknotenpunkt und Durchfahrtsort wäre davon massiv betroffen.

„Das wäre eine weitere schwerwiegende Verschlechterung der Lebensbedingungen für die ohnehin bereits geplagten Bürgerinnen und Bürger in Wörth und Maximiliansau“, kritisiert der Vorsitzende des SPD Stadtverbands, Dr. Dennis Nitsche.

Die SPD Wörth mache sich bereits seit Jahren für eine Verbesserung des Lärmschutzes entlang B9, B10 und A65 stark. Alle bisherigen Vorstöße und Vorschläge seien „abgewiegelt oder ausgesessen worden, eine ernsthafte eigene Initiative der Stadt, auch zur Einbringung von freiwilligen eigenen Mitteln, war nicht zu erkennen. Bis heute gibt es keinerlei Schutzmaßnahmen“, so Nitsche wörtlich. „Nun droht uns auch noch massiver Schienengüterverkehr – die Lage wird also immer schlimmer statt besser!“

Als besondere bedauerlich empfinde die SPD Wörth, dass sie „aus der Presse von dieser Entwicklung erfahren musste.“

Die Deutsche Bahn habe sich diese Streckenführung nicht erst gestern einfallen lassen. „Damit erscheinen alle Ertüchtigungsmaßnahmen der jüngsten Vergangenheit in einem ganz anderen Licht. Bis gestern hätten sich die Bürger noch über die neue S-Bahn-Strecke gefreut, heute bringe sie Wörth den „Untergang im Güterzuglärm“

Das Thema Lärmschutz komme in Wörth nicht voran. „Wehklagen hilft uns nun nicht mehr weiter – wir müssen gemeinsam versuchen, das Schlimmste zu verhindern und die bestmögliche Lärmschutzlösung an Straßen und Schiene für die Bürger zu finden.“

Die SPD rufe daher alle Fraktionen im Wörther Stadtrat dazu auf, ihre Sichtweisen auf die Lärmbelastung der Bürger zu überdenken.

„Wir werden es nur gemeinsam schaffen, den Lärm von Straße und Schiene einzudämmen. Ich bitte die anderen Fraktionen dringend darum, bei diesem Thema Parteipolitik und Wahlen außen vor zu lassen und zu einem konstruktiven Dialog zu kommen“, so Joachim Paul, Vorsitzender der SPD Fraktion im Stadtrat. Wörth drohe zur unattraktivsten Stadt der Südpfalz zu werden, mit allen „negativen Folgen für die Ortsentwicklung“.

Bund und Land sowie Deutsche Bahn stünden primär in der Verantwortung den Lärmschutz zu verbessern, aber auch die Stadt Wörth werde einen Beitrag leisten müssen zum Wohle ihrer eigenen Bürger.

„Dauerbeschallung mit Lärm stellt eine erhebliche Gesundheitsgefahr dar und mindert die Lebensqualität. Wir müssen im Interesse der Bürger und – gemeinsam mit ihnen – dringend ein Lärmschutzkonzept erarbeiten und dann geeignete Schutzmaßnahmen rasch umsetzen“, fordert Nitsche. (red)

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