Dienstag, 23. April 2024

Sparkassenpräsident erhebt schwere Vorwürfe gegen EZB-Chef

15. August 2019 | Kategorie: Nachrichten

Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin – Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands, Helmut Schleweis, hat in einem offenen Brief scharfe Kritik an EZB-Chef Mario Draghi geübt.

Er habe zwar „viel Respekt“ vor der schwierigen Aufgabe, den Euro stabil und Europa zusammen zuhalten, schreibt Schleweis in dem Schreiben, über das die „Bild“ berichtet.

„Was Sie aber machen ist falsch. Seit Jahren werfen Sie immer mehr Geld auf den Markt. Sie haben den Zins abgeschafft. Und Sie haben in unvorstellbaren Größenordnungen hoch verschuldeten Staaten Geld geliehen.“ Damit ändere Draghi „schrittweise Europa, Deutschland und das Leben von Millionen Menschen – nicht zum Guten, sondern langfristig zum Schlechten. Schulden zu machen, kostet nichts.

Geld zu sparen, bringt keine Zinsen mehr. Wer Geld bei Ihnen anlegt, muss sogar etwas bezahlen“. Das stelle die Regeln der Wirtschaft auf den Kopf, so Schleweis. „Wer kann, flüchtet mit seinem Geld in Immobilien. Deren Preise und M ieten steigen. Die Altersvorsorge für Millionen Menschen schmilzt wie Schnee in der Sonne. Sozialversicherungen, Pensionskassen und Stiftungen verlieren jeden Tag viel Geld und damit Leistungsfähigkeit.

Jahrzehntelang haben wir Deutschlands Kindern beigebracht, dass Sparen sinnvoll ist, weil man für schlechte Zeiten in Krisen vorsorgen muss. Sie schleifen diese Kultur. Das alles kann langfristig nicht gut enden.“ Schleweis fügte hinzu: „Wenn man in der Sackgasse ist, sollte man nicht noch das Tempo erhöhen. Es ist Zeit umzukehren – Schritt für Schritt. Jetzt!“ (dts Nachrichtenagentur) 

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2 Kommentare auf "Sparkassenpräsident erhebt schwere Vorwürfe gegen EZB-Chef"

  1. Kai Schnabel sagt:

    Da gibt es nichts mehr umzukehren! Schon der kleinste Versuch, die Zinsen anzuheben, führt zu größeren Verwerfungen an den Märkten. Das große Ponzi-Schema der kapitalistischen Staaten, China inklusive – Schulden mit immer mehr Schulden zu zu decken – kommt an sein Ende. Jetzt rächt sich, daß wir unsere Industrieprodukte im Austausch für bunt bedrucktes Papier bzw. Staatsanleihen exportiert haben. Wir sind Exportweltmeister. Super! Wenn wir die Mercedes verschenkt hätten, wäre das im Endeffekt auf das gleich herausgekommen, wir hätten aber mehr Freunde im Ausland. Besser wäre es gewesen, wir hätten dem deutschen Finanzminister unser Geld gegeben, dann hätten wir wenigstens eine funktionierende Infrastruktur in Deutschland. Ökonomischer Sachverstand ist im Kanzleramt leider Mangelware.

  2. Familienvater sagt:

    Hallo Herr Schleweis, darauf haben viele kluge Köpfe lange vor Ihnen schon vor der EURO-Einführung hingewiesen und vor unabsehbaren Folgen für EU und DE gewarnt.
    Haben Sie sich an deren Klagen bis vors Bundesverfassungsgericht und den EUGH beteiligt?
    Ich gehe doch eher davon aus, daß Sie sich nicht AM und deren Linksbündnis von CDU/CSU/SPD/FDP/GRÜNE/Linke für ihre Kunden entgegengestellt haben.
    Die Duracell-Klatscher der o.g. Parteien sitzen doch alle in in Ihren Aufsichtsräten, da waren Sie hat gezwungen zum Schaden der Bürger stillzuhalten.
    Wollen Sie jetzt ,wo es fast zu spät ist, die Kritiker gegen die SED 2.0 in DE und EU unterstützen.
    Bravo, dann aber mal hinne!!!