Schildkrötenanlage im Landauer Zoo eingeweiht: Alt-Zoodirektor Spengler gewidmet

19. April 2013 | Kategorie: Allgemein, Landau

 

OB Hans-Dieter Schlimmer, Dr. Jens-Ove Heckel, Zoo-Dezernentin Maria-Helene Schlösser, Frau Weber, Peter Buchert und Hans Weber (v.l.). Fotos: Ahme

 

Landau. Der Landauer Zoo wird immer attraktiver. Heute wurde die neue Schildkrötenanlage mit Warmhaus offiziell eingeweiht. Mit dabei waren auch Dr. Rolf Spangenberg, bekannt als Radio-Tierdoktor, die Zoodirektoren Dr. Richard Francke (Zoo Saarbrücken), Dr. Klaus Wünnemann (Heidelberg) und die Familie des verstorbenen, langjährigen Landauer Zoodirektors Dr. Rudolf  Spengler. Spenglers Sohn Michael, Schwiegertochter Claudia und die Enkel Jan-Niklas und Vincent erlebten mit, wie die Anlage dem Alt-Zoodirektor Dr. Spengler, der vor Jahren selbst Schildkröten nachgezüchtet hatte, gewidmet wurde.

300.000 Euro Zuschuss pro Jahr kostet die Stadt Landau den Unterhalt des Zoos. Trotzdem gibt es für den Zoo Bestandsgarantie. „Es ist gut angelegtes Geld für die Stadt“, sagte OB Hans-Dieter Schlimmer. „Wir lieben unseren Zoo mit seiner überschaubaren Anlage. Er ist der klassische Familienzoo mit Zooschule und vielen Veranstaltungen im Jahr. Schlimmer bedankte sich in diesem Zusammenhang bei dem jetzigen Landauer Zoodirektor Dr. Jens-Ove Heckel und Team und er wies auch auf den Förderverein des Zoos hin, der bis heute ca. 4 Millionen Euro für diverse Zooprojekte aufbringen konnte. „Der Zoo ist deshalb eine große Landauer Bürgerinitiative“, so Schlimmer.

20.000 Euro wurde in die neue Anlage investiert. Sie konnte Dank der Sponsoren, der Isler-Stiftung, Berlin und dem Landauer Ehepaar Weber umgesetzt werden. Ehepaar Weber hat ein großes Herz für Tiere und ist dem Zoo schon viele Jahre eng verbunden.

Ehrengast Dr. Spangenberg ergriff das Wort: „Ich habe noch erlebt, dass griechische Landschildkröten als Kinderspielzeug nach Deutschland importiert wurden. In Panzer wurden Löcher gebohrt, die Panzer wurden bemalt. Meist wurden diese Tiere nicht älter als zwei Jahre.“ Diese Zeiten seien vorbei, zum Einen wegen des hohen Preises von 100 Euro, aber auch Dank guter Tierärzte und Tiergärten, so Spangenberg.

Peter Buchert ist der Fachmann in Landau und Umgebung, was Schildkröten betrifft. Er organisiert Workshops und Schildkrötenseminare für Freunde der manchmal gar nicht so langsamen, und oft störrischen Tiere. „Die Schildkröte ist 220 Millionen Jahre alt“, erzählte er. Als wechselwarmes Tier gehe sie in die Winterstarre. Er beklagte, dass in vielen asiatischen Ländern Schildkröten in der traditionellen Volksmedizin eingesetzt, ihr Leben lassen müssen. „In Landau und Umgebung werden viele Schildkröten gehalten. Sie sind immer noch beliebte Heimtiere“, so Buchert. Artgerechte Haltung ist im Landauer Zoo gewährleistet. In der Anlage sind fünf männliche Tiere, sogenannte Breitrandschildkröten aus privater Hand. Der Bestand soll durch griechische Landschildkröten ergänzt werden. So sind dann von drei in Europa heimischen Arten, immerhin zwei vertreten. Insgesamt gibt es 312 verschiedene Schildkrötenarten in der Welt. (desa)

 

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