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Pfingstgottesdienst im Speyerer Dom: Bischof Wiesemann geißelt „plumpe Parolen“

16. Mai 2016 | Kategorie: Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer, Regional
Bischof Wiesemann mahnte Solidarität mit Fremden und Hilfesuchenden an.  Fotos: Yvette Wagner

Bischof Wiesemann mahnte Solidarität mit Fremden und Hilfesuchenden an.
Fotos: Yvette Wagner

Speyer – Mit einem festlichen Gottesdienst voller Musik hat Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann am Pfingstsonntag mit Gläubigen Pfingsten gefeiert. Dabei war der Umgang mit Flüchtlingen das Kernthema.

Im vollbesetzten Speyerer Dom verurteilte er „kleinkarierten Nationalismus“. „Der Heilige Geist ist auf Verständigung und Versöhnung ausgerichtet“, rief er den Katholiken zu. Der Geist Gottes stehe für eine vielschichtige Betrachtung, betonte der Bischof und mahnte „plumpes Schwarz-Weiß-Denken“ klar ab.

„Die erste Gabe des Heiligen Geistes ist die Überwindung des Nationalismus.“ Alles, was nationalistisch angehaucht sei, sei gegen den „Heiligen Geist.“ Christen dürften stolz auf ihr Land sein, aber dieser Stolz dürfe sich nicht gegen Andere richten.

„Wir Menschen sind in unsere Vielfalt eins“, so der Bischof , der sich sich auf die Ausgrenzung von Fremden und auf Streit zwischen Völkern bezog: „Alle Unterschiede werden uns eingeredet.“

Es gelte, Hilfesuchenden Hilfe zu leisten: „Wir sind in der Verantwortung füreinander.“

Die Welt könne nicht in Schwarz und Weiß eingeteilt werden. „Vor einfachen Parolen sollten wir uns überall hüten“, mahnte der Bischof und gestand, immer wieder darüber zu erschrecken, wie Viele eben diesen Parolen folgten.

Information:

An Pfingsten feiern die Christen das Fest des Heiligen Geistes, der auf die Apostel herabkam, als diese in Jerusalem versammelt waren (Apostelgeschichte 2). Der Heilige Geist ist nach kirchlicher Lehre in die Welt gesandt, um Person, Wort und Werk Jesu Christi in der Geschichte lebendig zu erhalten.

Das Fest wird 50 Tage nach Ostern begangen – von daher lässt sich auch das Wort „Pfingsten“ erklären: Es leitet sich von „pentekoste“ ab, dem griechischen Begriff für „fünfzig“.  (is/red)

Domorchester

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Ein Kommentar auf "Pfingstgottesdienst im Speyerer Dom: Bischof Wiesemann geißelt „plumpe Parolen“"

  1. Jakob sagt:

    „Vor einfachen Parolen sollten wir uns überall hüten“, mahnte der Bischof – und predigte sie selbst.

    Der Herr Bischof sollte lieber nochmal die Bibel lesen, anstatt den politischen Arm der Asylindustrie zu spielen. Ach ja, die Caritas verdient ja auch kräftig an den „Flüchtlingen“… Da wäre weniger „Refugees welcome“ natürlich kontraproduktiv.

    Was sagt Herr Wiesemann eigentlich zur Christenverfolgung oder dem Gebaren der in der Mehrzahl moslemischen „Flüchtlinge“? Knapp 1 Million mehr Moslems in Deutschland innerhalb eines Jahres? Irgendwie sägt er da an dem Ast, auf dem er sitzt.

    „Alle Unterschiede werden uns eingeredet.“ Komisch, daß selbst in der Bibel von Gott und Jesus selbst Unterschiede zwischen den Menschen gemacht werden.