Dienstag, 23. April 2024

Ostergottesdienste im Speyerer Dom: Bischof Wiesemann warnt vor Spaltung der Gesellschaft

1. April 2018 | Kategorie: Kreis Bad Dürkheim, Kreis Germersheim, Kreis Südliche Weinstraße, Landau, Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer, Regional, Rhein-Pfalz-Kreis, Südwestpfalz und Westpfalz

Einzug in den Dom.
Fotos: Klaus Landry

Speyer – Mit den Ostergottesdiensten feierten die Gläubigen im Bistum Speyer die „Auferstehung Jesu Christi“ und damit das höchste Fest im Kirchenjahr.

In der Osternacht wurde in der Vorhalle des Doms ebenso wie in vielen anderen Kirchen des Bistums das Osterfeuer entzündet. Mit der Osterkerze und dem Ruf „Lumen Christi“ wurde das Licht in die dunkle Kathedrale gebracht.

„Was Ostern und damit der Kern des christlichen Glaubens ist, dem kommt man nicht rein intellektuell auf die Spur“, sagte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann unter anderem in seiner Predigt am Ostersonntag.

„Vertrauen schwindet“

Wenn sich irdische Mächte an die Stelle Gottes setzten, zerfalle als erstes der Horizont der Wahrheit. „Der Effekt ist: Keiner glaubt mehr dem anderen, das Vertrauen im Herzen der Gesellschaft schwindet und die Bereitschaft wächst, ‚fake news‘ ungeprüft zu übernehmen, wenn sie in die eigene Weltsicht passen“, warnte Bischof Wiesemann.

Die Wahrheit sei immer universal, niemals nationalistisch. Ohne sie gebe es keinen Frieden und keine Gerechtigkeit, keine Versöhnung und kein Miteinander.

„Ein Riss geht durch unsere Gesellschaft“, betonte der Bischof und nannte es erschreckend, „wie tief das Misstrauen sitzt und wie schnell bei manchen die Bereitschaft gegeben ist, sich radikalisieren zu lassen“.

Vertrauen sei das größte Kapital einer Gesellschaft. Ausgrenzung und Hass gegen wen auch immer seien „kein Mut, den Mächtigen oder dem gesellschaftlichen Mainstream endlich die Wahrheit zu sagen“, sondern stünden für „die schändliche Instrumentalisierung von Ängsten der Menschen für sich selbst oder das eigene kranke Weltbild“.

Vor diesem Hintergrund bezeichnete Bischof Wiesemann Ostern als den „göttlichen Aufstand der Wahrheit, der Gerechtigkeit und der Versöhnung gegen die Todesmächte dieser Welt“.

Die Predigt in der Karfreitagsliturgie hielt Weihbischof Otto Georgens. Die Leidensgeschichte Jesu führe vor Augen, „dass die Ursachen der giftigen Blicke und bösen Worte, die Impulse für Quälereien, Folter, Fehden und Kriegserklärungen noch immer in den Herzen der Menschen einen Platz haben“.

Der Gekreuzigte entspreche in keiner Weise den Idealen unserer Gesellschaft und bleibe doch auf unfassliche Weise nahe. Sein Schicksal sei das Schicksal vieler Menschen: „Denken wir nur an die Gefährdungen unseres eigenen Lebens und an das Leid ganzer Völker – im Irak, in Syrien, in Afghanistan und überall dort, wo menschliches Leben mit Füßen getreten und vernichtet wird.“

Musikalisch gestaltet wurden die Ostergottesdienste von Domorganist Markus Eichenlaub sowie verschiedenen Chören und Vokalensembles der Dommusik, den Dombläsern und der Schola Cantorum Saliensis. (red)

 

Print Friendly, PDF & Email
Zur Startseite

Abonnieren Sie auch unseren Pfalz-Express-Kanal bei YouTube

Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken

7 Kommentare auf "Ostergottesdienste im Speyerer Dom: Bischof Wiesemann warnt vor Spaltung der Gesellschaft"

  1. Frechheit sagt:

    Jede dieser Aussagen ist so durchsichtig. Sie können aufs einfachste intellektuell durchdrungen werden.
    Religion als politisches Agitationsmittel und Machtfaktor erster Güte sind kein exklusives Problem des Islam. Es wundert mich wie man Spiritualität in solchen Organisationen finden kann.

  2. Hans-Jürgen Höpfner sagt:

    “ „Für ein friedliches Miteinander in Kandel“ Unter den knapp 60 Erstunterzeichnern ist Bischof Karl-Heinz Wiesemann.“
    Also ist er selbst einer der Spalter, vor dem er warnt?

    Aber nein, er ist zusätzlich auch noch finanzieller Profiteur der Masseneinwanderung, weil viele kirchlichen Organisationen von Steuergeldermilliarden überschwemmt werden.

  3. GGGGGGKKKKKEEEE sagt:

    Laut Wikipedia wandte sich Papst Benedikt XVI. 2005 an die Teilnehmer des Nationalkongresses der italienischen Exorzisten und ermutigte sie dazu, „mit ihrem wertvollen Dienst an der Kirche fortzufahren“.

    Wer im 21. Jahrhundert noch den Teufel austreiben lässt, aber informierten Bürgern „die schändliche Instrumentalisierung von Ängsten“ vorwirft, fürchtet wohl um sein Monopol.

    Gespalten wird Deutschland durch eine weltweit einmalige, verantwortungslose Einwanderungspolitik, gege die sich die Bürger zurecht wehren, weil sie die Verhältisse des Nahen Ostens nicht importieren wollen.

  4. GGGGGGKKKKKEEEE sagt:

    Nachdem der Nachwuchspolitiker Gökdeniz A. Özcetin bereits eine Kopfnuss zum „Attentat“ stilisiert und fieberhaft versucht wird, einen entsprechenden Wikipedia Artikel zu etablieren, kann man die Warnungen des Bischofs zumindest etwas besser nachvollziehen …
    Eine entsprechende Meldung des PE trägt leider das Datum des 2. Aprils, nicht des 1..

    Özcetin zieht derlei „Attentate“ magisch an:

    „Mitte August 2017 wurde Özcetin am Hauptbahnhof in Kaiserslautern von einem Flüchtling angegriffen… da er ihn flüchtig aus seinem Privatumfeld kannte.“

    „Am 16.12. 2017 wurden in der Fußgängerzone mehrere Personen von Flüchtlingen durch ein Messer verletzt, ein Mann wurde niedergestochen, zur Tatzeit befand sich Özcetin auf dem Weg zum Hauptbahnhof, er entwischte ganz knapp dem Attentat.“

  5. Kai Schnabel sagt:

    Zitat Wiesemann: „Vertrauen sei das größte Kapital einer Gesellschaft. Ausgrenzung und Hass gegen wen auch immer seien „kein Mut, den Mächtigen oder dem gesellschaftlichen Mainstream endlich die Wahrheit zu sagen“, sondern stünden für „die schändliche Instrumentalisierung von Ängsten der Menschen für sich selbst oder das eigene kranke Weltbild“.

    Möchte uns der Bischof Wiesemann mit diesen Worten sagen:

    Dummes Wahlvolk, vertraut in die „weise und unfehlbare Politik“ der Frau Merkel und ihrer Claqueure.
    Geht niemals auf die Straße um gegen diese Politik zu demonstrieren, denn sonst habt ihr ein krankes Weltbild. Die Bundesregierung führt die Kirchensteuer ab und alimentiert diese Kirchenorganisation und im Gegenzug stützt die Kirche die Bundesregierung. Eine Hand wäscht die andere.

  6. Eberhard sagt:

    „Wenn sich irdische Mächte an die Stelle Gottes setzten, zerfalle als erstes der Horizont der Wahrheit.“
    Ich wusste gar nicht, dass die kath. Kirche so selbstkritisch ist!

    „Manche unserer Gegner können es sich nicht verkneifen, uns in der Zuwanderungsdiskussion in die rechtsextreme Ecke zu rücken, nur weil wir im Zusammenhang mit der Zuwanderung auf die Gefahr von Parallelgesellschaften aufmerksam machen. Das, liebe Freunde, ist der Gipfel der Verlogenheit, und eine solche Scheinheiligkeit wird vor den Menschen wie ein Kartenhaus in sich zusammenbrechen.“
    Zitat von Angela Merkel 2003. Stimmt heute noch.

    50% der türk. Muslime (diese sind gegenüber den Arabern gemäßigt) stellen lt. Umfrage Koran und Scharia über das GG. Was ist daran rechtsradikal oder Spaltung, davor Angst zu haben?

  7. A.H. sagt:

    Weiter ca. 240000 Zuwanderer pro Jahr (bis heute haben nur 1% der seit 2015 gekommenen einen Job), zusätzlich 180000 Geburten von Nicht-Staatsangehörigen bei nur 600000 Geburten von Bundesbürgern. 41% des Bundeshaushaltes schon für „Arbeit und Soziales“. Über 52000 Gewalttaten von Zuwanderern allein in 2016. Jeder, der halbwegs Verstand hat, weiß, dass das kein gutes Ende nehmen wird.
    Liebe Kirche, DAS „spaltet“, Kritik ist nicht immer „rechts“.

    Kein anderes Land der Erde macht so einen Unfug. Die meisten haben leider noch nicht erkannt, was da auf uns zukommt. Deren einziges Argument fern aller Fakten ist: „Gegen rechts“. Klar, im Einfamilienhaus in Kandel merkt man davon noch nichts. Oder vielleicht doch? Selbst dort gab es schon ein Opfer. Statistisch nachgewiesen: kein Einzelfall.