Neupotz: Haus „Leben am Strom“ jetzt auch Umweltbildungseinrichtung – mit Planktonnetzen und Analysekoffer auf Naturerkundung

3. April 2017 | Kategorie: Kreis Germersheim
Landrat Dr. Fritz Brechtel, selbst promovierter Biologe,  (re.) stellte das Equipment vor. Foto: Franz Gschwind

Landrat Dr. Fritz Brechtel, selbst promovierter Biologe, (re.) stellte das Equipment vor.
Foto: Franz Gschwind

Neupotz – Das Haus Leben am Strom wurde am 16. März offiziell als „schulnahe Umwelterziehungseinrichtung“ des Landes Rheinland-Pfalz (SchUR-Station) eingeweiht.

Schon 2015 erfolgten die Zertifizierung und die Anerkennung als außerschulische Lernstätte und Kooperationspartner für Umweltbildung.

„Nun haben wir eine komplett eingerichtete Forschungswerkstatt mit hervorragenden Möglichkeiten zur praktischen Umweltbildung und Umweltforschung“, so der Vorsitzende des Vereins zur Förderung von Umweltbildung und römischer Geschichte, Landrat Dr. Fritz Brechtel.

Der Geschäftsführer des Vereins, Dieter Heim, hatte die Initiative für das Projekt ergriffen und die Weiterentwicklung intensiv vorangetrieben. Die fachliche Betreuung, Exkursionen und Projekte übernehmen ehrenamtlich die Biologen Dr. Astrid Schnakenberg und Wolfgang Wagemann.

Seit der Zertifizierung hat sich einiges getan: Die naturkundlichen Möglichkeiten in Neupotz und Umgebung wurden ausgelotet und erste Angebote ausgearbeitet. Jetzt verfügt das Haus Leben am Strom über eine beachtliche Ausstattung, die unter anderem aus Mikroskopen, einem Wasseranalysekoffer, Planktonnetzen, Bestimmungsbüchern und Lupen besteht.

Landrat Brechtel begrüßte bei der offiziellen Einweihung als Ehrengäste die Vizepräsidentin des Landtags Barbara Schleicher-Rothmund, den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Jockgrim Uwe Schwind, Ortsbürgermeister Roland Bellaire, Ortsbürgermeister a.D. Emil Heid sowie Inge Hoffmann und Klaus Hammer, die mit ihrem „Polderlied“ für den guten Ton sorgten.

„Hotspot“ der biologischen Vielfalt“

Brechtel bezeichnete Neupotz mit seinen vielfältigen Biotoptypen und unterschiedlichen Gewässerarten auf engstem Raum als einen „Hotspot“ der biologischen Vielfalt. In enger und kontinuierlicher Zusammenarbeit zwischen dem Verein zur Förderung von Umweltbildung und römischer Geschichte, der Ortsgemeinde Neupotz und dem Regionalmarketing der Verbandsgemeinde Jockgrim seien nun die notwendigen Voraussetzungen für ein umfassendes Umweltbildungsangebot geschaffen worden.

Ortsbürgermeister Roland Bellaire sagte, das Thema Umweltbildung sei eine wertvolle Ergänzung des Angebots im Haus Leben am Strom und der Lusoria Rhenana, das bei jungen Menschen einen „bleibenden positiven Eindruck von Neupotz“ hinterlassen könne.

Bürgermeister Uwe Schwind sieht eine interessante und wichtige Erweiterung des wohnortnahen Bildungsangebots in der Verbandsgemeinde Jockgrim. Er ermunterte die Lehrer der Schulen, von diesem Angebot für Projekttage und Exkursionen Gebrauch zu machen.

Astrid Schnakenberg und Wolfgang Wagemann bedankten sich bei den Sponsoren für die Ausstattung. Dadurch seien die Teilnehmer der Führungen in der Lage, ihr gelerntes Wissen praxisnah und unkompliziert umzusetzen.

Durch den Wasseranalysekoffer beispielsweise werden abiotische Faktoren (Sauerstoff, elektrische Leitfähigkeit, Temperatur, Phosphat, Nitrat, etc.) bezeichnet. Mit den Planktonnetzen werden Gewässerproben für die mikroskopische Analyse entnommen. Wirbellose Kleinlebewesen, die im Wasser leben, werden mit Hilfe der Lupen und der Federstahlpinzetten untersucht.

Weitere Informationen: Haus Leben am Strom, Hauptstraße 4, 76777 Neupotz, Tel. 07272/7000261, www.leben-am-strom.de.

Blick durchs Mikroskop unter fachlicher Anleitung: Landtagsabgeordnete Barbara Schleicher-Rothmund (SPD).  Foto: Franz Geschind

Blick durchs Mikroskop unter fachlicher Anleitung: Landtagsabgeordnete Barbara Schleicher-Rothmund (SPD).
Foto: Franz Geschind

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