
Geehrte des Neujahrsempfangs mit Bürgermeister: Von links nach rechts:
Bürgermeister Tobias Meyer, Elisabeth Heine, Norbert Heine, Bärbel Schäfer, Dieter Weilacher, Karl-Heinz Neufeld, Regina Schmitt, Dirk Letzelter, Pia Werner, Hans-Joachim Cörper, Rudi Einholz
Fotos (6): Carsten Hofsäß
Haßloch. Die Aula des Hannah-Arendt-Gymnasiums in Haßloch war am Freitagabend bis auf den letzten Platz gefüllt, als Bürgermeister Tobias Meyer zum traditionellen Neujahrsempfang der Gemeinde einlud.
Der Abend bot den Gästen, unter denen auch viele Ehrengäste wie Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld, der Neustadter Beigeordnete Bernhard Adams sowie viele Gemeinderats- und Kreistagsmitglieder waren, eine bunte Mischung aus Unterhaltung, sportlichen Höchstleistungen und wichtigen Informationen zur Gemeindeentwicklung.
Talentschau und sportliche Erfolge
Die Veranstaltung begann mit dem Segen der Sternsinger der katholischen Pfarrei Hl. Klara von Assisi, die stolz von ihrer erfolgreichen Spendenaktion berichteten. Sie sammelten dieses Jahr für Bildungseinrichtungen und Ernährungssicherheit in Laos in Haßloch und Böhl-Iggelheim Spenden in Höhe von rund 30.000 €, wie sie stolz verkündeten.
Nach einer musikalischen Überleitung durch das konzertante Blasorchester unter der Leitung Kurt Siebeins begeisterten die „Fantastics“ der CCH (Cheer Community Hassloch), der Cheerleader-Abteilung des FC 08 Haßloch, mit ihrer atemberaubend Cheerleader-Vorführung das Publikum. Die CCH Fantastics bestehen aus 23 Mädchen und zwei Jungs im Alter von zwölf bis 16 Jahren und wurden 2024 Europameister in der Kategorie Junior Cheer Mixed in Wiesbaden.

Die „Fantastics“ der Cheer Community Haßloch
Ein besonderer Höhepunkt war der Auftritt des 18-jährigen Stabhochspringers Lars Urich. Der talentierte Athlet, der kürzlich vom LC Haßloch zum LAZ Zweibrücken wechselte, wurde von Meyer zu seinen Erfolgen befragt: Beim Stabhochsprung-Meeting „Sky’s the Limit“ des LAZ Zweibrücken sprang er am 15. August 2024 seine persönliche Bestleistung mit 5,10 m und betonte unter den Applaus des Publikums: „Das war mein bisher größter Erfolg.“
Verschmitzt ergänzte er dann: „Der deutsche Meistertitel 2023 [er wurde deutscher Jugendmeister im Stabhochsprung, Anm.] war auch noch ein guter Erfolg“, womit er die Lacher auf seiner Seite hatte. Tobias Meyer lobte: „Für einen 18-jährigen, der sich noch entwickelt, sind 5,10 m richtig, richtig gut. Das ist echt toll“, wofür er viel Applaus erntete. zu Seinem Heimatdorf ist er nach wie vor sehr verbunden. Zwar trainiert er jetzt drei Mal die Woche in Zweibrücken, macht aber derzeit sein Abitur am Haßlocher Hannah-Arendt-Gymnasium und ist „die restliche Zeit auf dem Sportplatz in Haßloch“ zu treffen, wie er betonte.

Lars Urich mit Bürgermeister Meyer
Gemeinde im Wandel – Bürgermeister Meyer blickt zurück und nach vorn
In seiner Ansprache blickte Bürgermeister Meyer auf die Entwicklungen des vergangenen Jahres zurück.
2024 sei einerseits ein Jahr der Kontinuität gewesen, da die Einwohnerzahl mit 21.130 Menschen nahezu konstant blieb.
Andererseits sei es aber auch ein Jahr des Wandels gewesen. Er hob besonders die Lösung für den Badepark hervor, die das jährliche Defizit um etwa eine Million Euro reduzieren wird.
Andererseits sei 2024 aber auch ein Jahr des Wandels gewesen. Die bis zum Schluss kontrovers diskutierte Zukunft des Badeparks sei geklärt und finde allgemeine Akzeptanz. Meyer lobte, dass sich auch gerade hier Demokratie zeige: „Anzuerkennen, dass sich im Wettstreit der unterschiedlichen Positionen die andere Meinung als Mehrheitsfähige herausgestellt hat.“
Für die Übergangszeit könne dem Schwimmverein und den Schulen mit dem Mußbacher Schwimmbad ein attraktives Angebot unterbreitet werden. „Das ist nicht selbstverständlich und zeigt die gute Nachbarschaft in unserer Region“, dankte Meyer der Fördergemeinschaft Mußbacher Schwimmbad.
Auch die für Oktober 2025 geplante Eröffnung einer Kaufland-Filiale im ehemaligen Real-Markt wurde als positiver Impuls für die lokale Wirtschaft genannt. „Das ist gut für Haßloch, es ist gut für die wirtschaftliche Entwicklung unserer Gemeinde, es sichert die bestehenden Arbeitsplätze in der bestehenden Einkaufspassage und bringt zugleich eine Vielzahl neuer Arbeitsplätze“, lobte Meyer. Etwa 100 Arbeitsplätze seien damals weggefallen, ähnlich viele würden neu geschaffen.
Ferner werde die Glasfaserversorgung in Zusammenarbeit mit der Mawacon GmbH vorangetrieben. Meyer warb, diese Chance zu nutzen, wodurch solidarisch die Ausbaukosten für alle sinken könnten.
Auch wenn Haßloch traditionell ein Fahrrad-Dorf sei, sei es mit der Einführung von „Mobility on Demand“ aber gelungen, einen attraktiven Partner für das Großdorf zu begeistern und das bestehende Angebot so um einen weiteren Baustein zu ergänzen, freute sich Meyer.
Er kam aber auch auf die Herausforderungen zu sprechen, vor denen die Gesellschaft ganz allgemein und Haßloch im speziellen stehe: „Vieles, was vor einigen Jahren noch selbstverständlich war, ist heute eben nicht mehr selbstverständlich.“ Meyer betonte die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements in Haßloch und dankte den über 120 Vereinen für ihren Einsatz.

Die Sternsinger sind in Haßloch gute Tradition
Er rief ferner zu einem respektvollen Umgang in der politischen Diskussion auf, da die Herausforderungen immer komplexer würden und insbesondere Ratsmitglieder mittlerweile vielfach, vor allem in den „sozialen Netzen“, Anfeindungen ausgesetzt seien. Manche Äußerungen seien mindestens an der Grenze dessen, was man aus Gründen des Anstands und Respekts voreinander über Menschen sagen sollte.
Ferner würdigte er die Arbeit der Blaulichtfamilie aus Polizei, Feuerwehr und Rotem Kreuz. Besonders freute er sich, „in einem kraftvollen Zusammenspiel von Feuerwehr und kommunaler Verwaltung die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen“ und so weiterhin mit ehrenamtlichen Wehrleute zu finden, welche vor Ort die Sicherheit und das Allgemeinwohl bewahren.
Dem neu gewählten Vorstand des Roten Kreuzes dankte er für die Bereitschaft, sich in schwierigen Zeiten den Herausforderungen, denen sich der Ortsverein derzeit stellen muss, anzunehmen. Eine lückenlose Aufklärung der Vergangenheit sei erforderlich, um verlorenes Vertrauen in die Institution und die handelnden Akteure zurückzugewinnen. Hier kam es in der Vergangenheit durch die damalige Geschäftsführung zu Irritationen um Arbeitsverträge und eine abgebrochene Kassenprüfung.
Meyer versprach außerdem, die hausärztliche Versorgung in Haßloch verstärkt in den Fokus zu rücken und zahlreiche Bauprojekte wie beispielsweise Straßensanierungen, den Neubau von Kitas und bauliche Maßnahmen in den Schulen weiterzuführen.
Musikalische Talente der Haßlocher Musikschule
Musikalisch glänzten danach drei Klavierschüler der Haßlocher Musikschule. Mika Heck, Elena Mastrorocco und Ulf Rauska konnten durch ihre Teilnahme an der Fernsehsendung „The Piano“ deutschlandweit auf sich aufmerksam machten. Bei „The Piano“ gab es mehrere Casting- Runden, bevor 64 Teilnehmer aus ganz Deutschland eingeladen wurden und ihr Talent präsentieren durften.
Mit virtuosen Darbietungen, darunter ein vierhändiges Rachmaninoff-Stück, verzauberten sie das Publikum.

Blick von der Empore
Ehrungen für besondere Verdienste
Ein Höhepunkt des Abends war die Verleihung der Verdienstmedaillen der Gemeinde. Insgesamt wurden 13 Persönlichkeiten für ihr außergewöhnliches Engagement ausgezeichnet. Die Verdienstmedaille der Gemeinde sei ein „Ausdruck der Anerkennung für ein Engagement, das weit über das Alltägliche hinausgeht und unseren Ort in vielfältiger Weise bereichert.“
Mit der Silbernen Verdienstmedaille wurden für 15-jährige Zugehörigkeit zum Gemeinderat oder zu kommunalen Ausschüssen geehrt: Hans-Joachim Cörper, Rudi Einholz, Thomas Götz, Dirk Letzelter, Heinrich Müller, Karl-Heinz Neufeld, Regina Schmitt, Dieter Weilacher
Mit der Goldenen Verdienstmedaille der Gemeinde wurde Pia Werner geehrt. Der Bürgermeister lobte ihren langjährigen Einsatz in unzähligen Gremien. Dies sei ein „herausragendes Beispiel für Kontinuität und Hingabe“.
Neben der kommunalpolitischen Arbeit richtete sich der Blick dann auf Personen, die sich in Vereinen in kultureller und sozialer Hinsicht in ganz besonderem Maße verdient gemacht haben.
Als Zeichen der höchsten Wertschätzung erhielten das Ehepaar Elisabeth und Norbert Heine und Bärbel Schäfer sowie Lieselotte Strobl die Silberne Verdienstmedaille.
Das Ehepaar Heine prägte durch das vielseitige Engagement das Leben vieler Mitbürger. So engagierten sie sich in der katholischen Kirchengemeinde St. Gallus in diversen Bereichen, bei der Betreuung geflüchteter Familien und gründeten zu Beginn der 1980er Jahre mit Gleichgesinnten die Initiative „Solidarität mit Lateinamerika“. Die Gruppe setzte sich für gerechte Handelsbedingungen und faire Preise ein, was schließlich 2008 zur Eröffnung des Haßlocher Weltladens führte.
Bärbel Schäfer engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich in verschiedenen Bereichen der Gemeinde: neben ihrem Einsatz für Umwelt- und Klimaschutz wirkt sie seit vielen Jahren in der Evangelischen Kirche und auf landeskirchlicher Ebene mit.
Lieselotte Strobl engagiert sich seit über 40 Jahren dem „Haus-Chor“ des Seniorenheims Theodor-Friedrich-Haus, was das Gemeinschaftsleben des Heims bereichere.
Ausklang
Der festliche Abend endete mit einem Tanz der Trachtengruppe „Newelhaube“ und den Neujahrsgrüßen der Partnergemeinden. Im Anschluss hatten die Besucher die Möglichkeit, sich auf der Empore über die vielfältigen Aktivitäten der Haßlocher Vereine zu informieren.
Mit diesem gelungenen Neujahrsempfang startete Haßloch schwungvoll ins neue Jahr, das viele spannende Entwicklungen für die Gemeinde bereithält. (Carsten Hofsäß)

Die Newelhaube zeigten einen schwungvollen Tanz

