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Nahost-Gesprächsreihe „Gescher – Die Brücke“ mit Prof. Dr. Doron Kiesel: Appell gegen fremdenfeindliche Tendenzen in der Gesellschaft

2. Februar 2019 | Kategorie: Landau

Professor Dr. Doron Kiesel  trägt sich ins Goldene Buch der Stadt Landau ein. Mit dabei Timo Werner (links) und OB Hirsch.
Foto: ld

Landau. Jüngster Gast der von Landaus Oberbürgermeister Thomas Hirsch gemeinsam mit Dr. Timo Werner, Geschäftsführer des Frank-Loeb-Instituts der Universität Koblenz-Landau, ins Leben gerufenen Nahost-Gesprächsreihe „Gescher – Die Brücke“ war der Wissenschaftliche Direktor der Bildungsarbeit im Zentralrat der Juden in Deutschland, Prof. Dr. Doron Kiesel.

Der studierte Sozial- und Erziehungswissenschaftler tauschte sich in Landau mit Studierenden des Instituts für Katholische Theologie der Universität aus und hielt einen öffentlichen Abendvortrag zum Thema „Judentum in Deutschland“. Zuvor besuchte er die Dauerausstellung „Juden in Landau“ im Frank-Loebschen Haus und trug sich dort auch in das Goldene Buch der Stadt ein.

OB Hirsch, der die Gesprächsreihe unter dem Eindruck seiner Israel-Reise im Jahr 2016 initiiert hatte, verwies in seiner abendlichen Begrüßung im bis auf den letzten Platz besetzten Säulenraum des Frank-Loebschen Hauses auf das besondere Datum des „Gescher“-Vortrags.

„Vor 86 Jahren, am 30. Januar 1933, ergriffen die Nationalsozialisten die Macht und brachten unvorstellbares Leid über Deutschland, Europa und die ganze Welt. Die Zeit des NS-Terrors stellt eine besondere Verantwortung für nachfolgende Generationen dar, der sich die Stadt Landau unter anderem mit der «Gescher-Reihe», die in der Tradition der «Landauer Gespräche» steht, stellt.“

Der Säulenraum war bis auf den letzten Platz besetzt.
Foto: ld

Nach vier erfolgreichen Veranstaltungen könne man ein positives Fazit der Nahost-Gesprächsreihe ziehen, waren sich der OB und Dr. Werner einig. „Die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Frank-Loeb-Institut klappt hervorragend und das Prinzip, unterschiedliche Blickwinkel nicht in Form einer Podiumsdiskussion, sondern mit einzelnen Gesprächspartnern zu beleuchten, hat sich bewährt“, so Dr. Werner.

„Gescher – Die Brücke“ habe sich zum Ziel gesetzt, Verständnis und Interesse für Israel, das Judentum, aber auch die gesamte Nahost-Region zu wecken, so die beiden Veranstalter. Dies sei Prof. Dr. Kiesel auf besonders sympathische, humorvolle und eindringliche Weise gelungen.

Der Gastredner ging in seinem Abendvortrag vor allem auf das jüdische Leben in Deutschland nach 1945 ein und zeichnete die Entwicklung von den Nachskriegsjahren über die Zeit der Wende, als viele Juden aus der ehemaligen Sowjetunion in die Bundesrepublik einwanderten, bis hin zum heutigen Tag nach.

Der Vertreter des Zentralrats brachte in Landau auch seine Sorge über jüngste, fremdenfeindliche Tendenzen in der Gesellschaft zum Ausdruck. „Wie kann es sein, dass solche Entwicklungen in einem Land mit der Vergangenheit Deutschlands wieder möglich sind?“, stellte er die rhetorische Frage.

Prof. Dr. Kiesel rief die Menschen dazu auf, sich über jüdisches Leben zu informieren – so wie dies im Frank-Loebschen hervorragend möglich sei.

Von der Dauerausstellung im Herzen der Stadt Landau, die im ehemaligen Wohnhaus des Urgroßvaters von Anne Frank die Geschichte der Landauer Juden präsentiert, zeigte sich der Gast aus Landau tief beeindruckt und bewegt. (ld)

OB Thomas Hirsch mit Gastredner Prof. Kiesel.
Foto: ld

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Ein Kommentar auf "Nahost-Gesprächsreihe „Gescher – Die Brücke“ mit Prof. Dr. Doron Kiesel: Appell gegen fremdenfeindliche Tendenzen in der Gesellschaft"

  1. GGGGGGKKKKKEEEE sagt:

    Wenn Bürger in diesem Land den Schutz der Landesgrenzen und den Schutz vor eingewanderten Straftätern einfordern, dann ist das mitnichten Fremdenfeindlichkeit, sonder Vernunft.

    Diese andauernden Pauschalisierungen, kann man sich somit schlicht sparen.

    Bezeichnend auch der Besuch der Aktivistin Ann-Kathrin Faber am Alfred-Grosser-Schulzentrum: Hier werden Kinder und Heranwachsende, mit der absurden Ideologie indoktriniert, dass illegale Migration irgendein Problem in den Herkunftsländern lösen könnte.