Nach Radio-Bericht: Weltladen Speyer: „Wir verkaufen keine pestizidbelasteten Tees“

24. Februar 2015 | Kategorie: Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer, Wirtschaft in der Region

Foto: Weltladen Speyer

Speyer – Im Radio-Feature „Fairgiftet – Nachhaltiger Handel und der Tee aus Indien“ erhebt der Autor den Vorwurf, dass Tee von fairtrade zertifizierten Plantagen in Indien stark mit Pestiziden belastet sei und dass es weitere Verstöße gegen die Fairtrade-Standards gebe.

Gunter Grünenthal, Vorstand des Trägervereins des Weltladens Speyer, sagt zu den Vorwürfen: „Der Weltladen Speyer bezieht keinen Tee aus den betroffenen Tee-Plantagen. Diese liefern nicht an Weltläden in Deutschland, sondern an internationale Supermärkte.“

Die pestizidbelasteten Tee-Plantagen trügen das Fairtrade- oder Rainforest-Alliance-Siegel, die nicht in Weltläden gehandelt würden, sondern in Supermärkten und Discountern. Das komplette Tee-Sortiment des Weltladens Speyer stamme hingegen aus kontrolliert biologischem Anbau und habe entweder das EU-Bio-Siegel oder das Naturland-Zeichen.

Die Lieferanten des Weltladens gingen mit ihren Standards weit über die in Supermärkten verbreiteten Fair-Trade-Siegel hinaus: Neben langfristigen Handelsbeziehungen ohne ausbeuterische Zwischenhändler böten die Lieferanten der Weltläden den Produzenten faire Preise über Weltmarktniveau, von denen sie leben könnten.

„Die Produzenten sind keine Groß-Plantagen, sondern meist Kooperativen aus Kleinbauern. Die fairen Partner zahlen auch Zuschläge für Bio-Anbau und einen Aufpreis für Sozialprojekte. Damit können die Produzenten zum Beispiel Schulen und Krankenstationen aufbauen. Oft finanzieren die Lieferanten auch Ernten vor. Auf diese Weise können die Produzenten unabhängig wirtschaften und nötige Investitionen tätigen, ohne von teuren Krediten abhängig zu sein. Die Handelspartner der Weltläden handeln nicht profitorientiert“, so Grünenthal. (red)

 

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