Freitag, 19. April 2024

Nach mutmaßlicher Attacke gegen Linken-Politiker Özcetin: Staatsschutz ermittelt auch wegen Volksverhetzung 

2. April 2018 | Kategorie: Kreis Germersheim, Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer, Südwestpfalz und Westpfalz

Gökdeniz A. Özcetin schritt in einer brenzlichen Situation ein und wurde ebenfalls angegriffen.
Foto: Gökdeniz A. Özcetin, Die Linke

Saarbrücken/Kaiserslautern/Kandel – Nicht nur wegen Körperverletzung, sondern auch wegen Volksverhetzung und Beleidigung ermittelt der Staatsschutz nach einer tätlichen Auseinandersetzung in einem Regionalexpress zwischen Landstuhl und Saarbrücken.

In dem Zug soll der 17-jährige Kommunalpolitiker Gökdeniz A. Özcetin (Die Linke) Opfer eines rechtsextremen Angriffs geworden sein. Özcetin war am 3. März auf der Rückfahrt von der Demonstration in Kandel.

Bereits am Bahnsteiggleis in Neustadt habe die Neonazi-Gruppe ihre fremdenfeindlichen Parolen verbreitet, so Özcetin.

In dem Zug habe ein Mann dann einer jungen Frau aus Eritrea ein NPD-Flugblatt gereicht. Eine andere Reisende habe das nicht mehr mit ansehen können, das Flugblatt weggenommen und es zerrissen, so die Sprecherin Özcetins. Daraufhin soll der Mann aus der NPD-Gruppe die Frau geschlagen haben. An dieser Stelle mischte sich Özcetin ein.

Er soll deswegen von einem anderen Mann aus der rechtsextremen Gruppe eine Kopfnuss bekommen und dadurch nach eigenen Aussagen eine Gehirnerschütterung erlitten haben.

Nach dem Vorfall verfasste der mutmaßliche Täter einen Facebook-Kommentar. „Und an die beiden im Zug auf dem Rückweg. Nächstes mal überlegt ihr euch besser einen Kameraden von uns blöd anzumachen. Das gibt nur Kopfschmerzen..“, ist dort zu lesen.

Das Bildmaterial der Überwachungskamera aus dem Zug soll nun beim Polizeipräsidium Westpfalz ausgewertet werden. Außerdem seien die Akten an die Staatsanwaltschaft Zweibrücken geschickt worden, sagte Pressesprecherin Christiane Lautenschläger der „SZ“. (red)

Screenshot über Büro Ozcetin.

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