Pirmasens – Der militärische Übungsluftraum TRA Lauter erstreckt sich über die südliche Hälfte von Rheinland-Pfalz und das Saarland. 2020 stieg die Nutzung dieses Luftraums durch die Bundeswehr und ausländische NATO-Streitkräfte um ca. 3 Prozent auf 728 Stunden.
Die Beschwerden darüber beim Luftfahrtamt der Bundeswehr stiegen um über 70 Prozent auf 16.752. Zudem teilte das Bundesverteidigungsministerium der Pirmasenser Bundestagsabgeordneten Brigitte Freihold (Die Linke) mit, dass zukünftig mit noch mehr Flugbetrieb zu rechnen ist.
Freihold äußert scharfe Kritik: „Die TRA Lauter ist der meist genutzte militärische Übungsluftraum in Deutschland. Die Bundes- und Landesregierung opfern die Sicherheit und Gesundheit der Menschen auf dem Altar der globalen Kriegstreiberei der NATO.“
Die Abgeordnete fragte nach Erkenntnissen und Ergebnissen der Arbeitsgemeinschaft (AG) Fluglärm, der Vertreter des Bundesverteidigungsministeriums (BMVg) sowie der Landesinnenministerien von Rheinland-Pfalz und des Saarlands angehören. Dabei berichtete das BMVg auch, dass 2021 temporäre Verlegungen der mobilen Komponenten der Übungsanlage für elektronischen Luftkampf (Polygone) u.a. nach Frankreich, Österreich, Schweden, Großbritannien, Spanien sowie Nord- und Süddeutschland geplant seien. Laut Ministerium habe „das Ziel, die Belastung der Bevölkerung durch militärischen Flugbetrieb [.] unterhalb der TRA Lauter so gering wie möglich zu halten, unverändert hohe Priorität.“ Doch „aufgrund der steigenden Einsatzbereitschaft und Verfügbarkeit von Luftfahrtzeugen, verbunden mit einem erhöhten Ausbildungsbedarf [.], ist zukünftig grundsätzlich mit einer Intensivierung des Ausbildungsflugbetriebs zu rechnen.“
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