Freitag, 26. April 2024

Mehr als 100 Geflüchtete in Landau – Landsmannschaft Deutsche aus Russland gründet „Ukraine-Treff“

29. März 2022 | Kategorie: Landau, Regional

Als Zeichen der Solidarität weht die ukrainische Flagge am Landauer Rathaus.
Quelle: Stadt Landau

Landau – Knapp über 100 aus der Ukraine geflüchtete Menschen haben inzwischen in Landau Zuflucht gefunden. 

Im Lauf der Woche wird mit der Ankunft von mindestens 25 weiteren Kriegsgeflüchteten gerechnet. Das teilt OB Thomas Hirsch jetzt im Anschluss an die jüngste Sitzung des Stadtvorstands mit.

Die Verwaltung rechnet damit, dass sich weit mehr Geflüchtete in Landau aufhalten, die sich jedoch (noch) nicht bei den Behörden gemeldet haben. Der überwiegende Teil der Menschen ist weiter privat untergebracht; parallel dazu schafft die Verwaltung fortwährend neue Unterbringungsmöglichkeiten.

100 Wohnungen angeboten

„Mehr als 100 Wohnungen wurden uns bisher angeboten, die allesamt durch unser städtisches Gebäudemanagement besichtigt und dann bei positiver Prüfung angemietet werden“, so Hirsch. Gleichzeitig hat die Verwaltung das frühere Hotel Kurpfalz reaktiviert und prüft verschiedene gewerbliche Immobilien. Nur als letzte Option sind die Errichtung von Container-Unterkünften und die Unterbringung in Turnhallen vorgesehen.

Die Stadtspitze mit Stadtchef Hirsch, Sozialdezernent Dr. Maximilian Ingenthron, GML-Dezernent Lukas Hartmann und dem Beigeordneten Jochen Silbernagel danken allen Landauern, die sich für die Ukraine-Flüchtlinge einsetzen: „Unsere Sammelaktion für Bettwäsche, Bettlaken und Handtücher am zurückliegenden Wochenende war ein voller Erfolg, dafür und für die sonstige Spendenbereitschaft unser herzlicher Dank.“

Wer vor Ort in Landau ukrainische Flüchtlinge unterstützen möchte, wird gebeten, das Hilfsangebot auf dem städtischen Ukraine-Hilfsportal unter https://hilfe.engagement-landau.de zu veröffentlichen. Die eingehenden Angebote werden ins Ukrainische übersetzt, damit Hilfesuchende direkt mit den Helfern in Kontakt treten können. Dringend benötigt werden außerdem gut erhaltene Möbel, um die angemieteten Wohnungen für Geflüchtete auszustatten. Ebenfalls gesucht: Pflegestellen für Haustiere.

Ein erstes Treffen von Ehrenamtlichen, koordiniert von der städtische Ehrenamtsbeauftragte Angelika Kemmler und dem Verein Leben und Kultur e.V. im Haus am Westbahnhof, fand bereits statt und stieß mit über 50 Teilnehmern auf große Resonanz.

Ukraine-Treff

Auch die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland in Landau will aktiv werden und lädt am Donnerstag, 31. März, ab 19 Uhr zu einem ersten Austauschtreffen ins Foyer der Kirche St. Elisabeth in der Helmbachstraße 158. Der „Ukraine-Treff“ soll vorerst an jedem zweiten und vierten Donnerstag im Monat stattfinden und hat den Austausch und die Vernetzung von ehrenamtlichen Helfern und geflüchteten Menschen zum Ziel.

„Wir wollen den Abend nutzen, um gemeinsam über die aktuelle Situation zu sprechen, einander zuzuhören und zu überlegen, wie durch Aktionen oder Begleitungen geholfen werden kann“, berichtet der Vorsitzende Georg Schmalz. „Neben den Menschen, die bereits signalisiert haben, dass sie Geflüchteten aus der Ukraine helfen möchten, freuen wir uns auch über Menschen aus der Ukraine, die schon länger in Landau wohnen und deshalb die Situation der Geflüchteten hier in der Stadt ganz besonders gut einschätzen können.“

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