Lohnt sich fast immer: Günstige Alternativen zum Dispokredit

14. November 2022 | Kategorie: Finanzen, Ratgeber

Reichen die eigenen Ersparnisse für eine dringend benötigte Anschaffung nicht aus, kann ein Dispo kurzzeitig helfen.
Bildquelle: pixabay.com © Joshua_Willson (CC BY-NC 2.0)

Der Dispokredit ist eine bequeme Möglichkeit, jederzeit auf einfachem Wege zusätzliche Liquidität zu erhalten oder finanzielle Engpässe zu überbrücken. Allerdings sind die Konditionen für einen Dispositionskredit deutlich schlechter als für andere Kreditarten.

Damit die Nutzung nicht zur finanziellen Falle wird, ist es ratsam, den Dispo nach der Nutzung schnellstmöglich wieder auszugleichen. Dies ist auf unterschiedlichen Wegen möglich.

Was ist ein Dispokredit?

Wer ein Konto bei einer Bank eröffnet, erhält oft automatisch einen Dispositionskredit, auch Dispo genannt, dazu. Etwa ein Viertel aller Deutschen nimmt den Überziehungskredit mehrmals pro Jahr in Anspruch. Ein Dispokredit ist ein Kreditrahmen, den eine Bank zusätzlich gewährt. Mit dem Dispo ist es möglich, das Girokonto zu überziehen, obwohl sich auf dem Konto eigentlich kein Geld mehr befindet. Der Bankkunde nimmt also einen Kredit bei seiner Bank auf, den er im Idealfall sofort wieder ausgleicht.

Für die Inanspruchnahme eines Dispositionskredites gelten folgende Voraussetzungen:

  • Volljährigkeit
  • Girokonto bei einer Bank in Deutschland
  • regelmäßiges monatliches Einkommen
  • fester Wohnsitz in Deutschland
  • kein negativer Eintrag bei der SCHUFA

Bei der Eröffnung des Girokontos hält die Bank sowohl die Höhe des Dispokredites als auch die Überziehungszinsen vertraglich fest. Wie hoch der Dispo ist, hängt von der Bank und dem Einkommen des Bankkunden ab.

Hinweis: In einigen Fällen gewähren Banken ihren Kunden keinen Dispokredit, obwohl diese ein regelmäßiges Einkommen vorweisen können und keine Schulden haben. Der Grund für die Ablehnung könnte ein falscher SCHUFA-Eintrag sein. Deshalb ist es ratsam, im Vorfeld eine Selbstauskunft bei der SCHUFA einzuholen und die Einträge zu prüfen. Jeder Verbraucher darf nach Art. 15 DSGVO – Auskunftsrecht der betroffenen Person kostenlos eine Kopie der personenbezogenen Daten anfordern.

Wie hoch sind die Zinsen bei Dispokrediten?

Ein Dispokredit bietet zahlreiche Vorteile. Er ist frei verwendbar und ohne aufwändigen Kreditantrag kurzfristig verfügbar. Es gibt keine festen Raten und keine Rückzahlungsfrist. Gebühren entstehen dem Bankkunden erst, wenn dieser seinen Dispo beansprucht.

Die Flexibilität, die ein Dispokredit bietet, hat allerdings ihren Preis. Im Vergleich zu herkömmlichen Ratenkrediten sind die Zinsen für einen Dispo deutlich höher. Je nach Bank liegen sie zwischen 4 und 14 Prozent. Deshalb ist es ratsam, den Dispo immer nur über einen kurzen Zeitraum zu nutzen und umgehend wieder auszugleichen.

Denn: Dispozinsen werden für jeden Euro fällig, mit dem ein Bankkunde sein Girokonto überzieht – und das so lange, bis er es wieder ausgeglichen hat. Die dafür anfallenden Gebühren buchen die Banken vierteljährlich ab.

Ein Beispiel dazu: Herr Schmidt hat auf seinem Girokonto ein Dispo-Limit von 2.000 Euro. Der Dispo-Zinssatz beläuft sich auf 9,0 Prozent. Da er kurzfristig Geld benötigt, überzieht er sein Konto um 1.500 Euro. Nach 30 Tagen hat er sein Girokonto wieder ausgeglichen. Für den Zeitraum, in dem er den Dispo genutzt hat, zahlt er am Quartalsende schließlich 11,25 Euro Zinsen.

Bildquelle: pixabay.com © niekverlaan (CC BY-NC 2.0)

 

Welche günstige Alternative gibt es zum Dispositionskredit?

Je schneller ein Bankkunde seinen Dispo wieder ausgleicht, desto weniger Zinsen zahlt er am Ende. Gelingt es ihm nicht, seinen Dispokredit umgehend zurückzuzahlen und schöpft diesen stattdessen noch weiter aus, zahlt er an seine Bank dauerhaft die vertraglich festgelegten Zinsen. Dies führt schlimmstenfalls zu einer Schuldenspirale, etwa wenn der Kunde seinen Arbeitsplatz verloren oder sich anderweitig verschuldet hat.

Damit es gar nicht erst so weit kommt, sollten Verbraucher statt mit einem Dispokredit den eigenen Dispo auszugleichen, lieber den Dispo umschulden – und zwar mit einem günstigen Ratenkredit. Dieser kann von Vornherein die bessere Wahl sein, wenn es darum geht, sich einen Wunsch zu erfüllen. Wer sich beispielsweise einen neuen Fernseher oder ein Handy kaufen möchte, sollte für diese Anschaffungen nicht sein Dispo-Limit überschreiten. Besser ist es, das dafür notwendige Geld anzusparen oder einen zinsgünstigen Kredit aufzunehmen, wenn das eigene Budget nicht ausreicht.

3 Gründe, die für eine Dispo-Umschuldung sprechen

Ist der Dispokredit ausgeschöpft oder kann der Bankkunde ihn nicht kurzfristig ausgleichen, ist die Aufnahme eines Ratenkredites ratsam. Dieser bietet vergleichsweise günstige Zinsen, überschaubare Laufzeiten sowie gleichbleibende Raten.

1. Im Schnitt sind Ratenkredite 41 Prozent günstiger als Dispokredite: Dispozinsen liegen nach Aussage der Stiftung Warentest bei 9,43 Prozent. Bei Ratenkrediten belaufen sich die Zinssätze im Schnitt auf 6,9 Prozent (Stand: 2022). Je länger ein Bankkunde für die Rückzahlung seines Dispokredites braucht, desto eher lohnt sich für ihn eine Umschuldung zum Ratenkredit.

2. Dank Ratenkredit können Bankkunden geplant Schulden abbauen: Die Rückzahlung beim Ratenkredit hängt anders als beim Dispositionskredit nicht von der persönlichen Selbstdisziplin ab. Der Kreditnehmer vereinbart mit seiner Bank einen Tilgungsplan. Der Kreditbetrag muss am Ende der Laufzeit vollständig getilgt sein. Die Zinsen, die bis zu diesem Zeitpunkt entstehen, stehen bereits beim Kreditabschluss fest. Der Bankkunde weiß somit genau, wie viel Geld er monatlich aufbringen muss und kann seine Planung danach ausrichten.

3. Der Kreditbetrag steht schnell zur Verfügung: Vieles erfolgt heute über das Internet. Auch Kreditanträge lassen sich bequem online abschließen. So steht der beantragte Betrag bereits innerhalb von 48 Stunden nach der Beantragung zur Verfügung, sofern alle Voraussetzungen erfüllt sind. In einzelnen Fällen ist sogar eine Auszahlung des Betrages binnen 24 Stunden möglich.

Damit kann die Aufnahme eines Ratenkredits sowohl aus einer möglichen Schuldenspirale führen, aber ebenso dabei helfen, die eigenen Finanzen besser zu planen und gar nicht erst in eine Schuldenfalle zu geraten.

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