Dispo nicht unnötig strapazieren und Alternativen nutzen

9. April 2019 | Kategorie: Allgemein, Finanzen

Anschaffungen kosten Geld – da wird ein Dispokredit oft ausgeschöpft.
Symbolbild: Pfalz-Express

Ein Dispokredit ist eine praktische Einrichtung, um ein kurzzeitiges Überschreiten des Guthabens auf einem Girokonto zu überbrücken.

Zum Problem wird der Dispo, wenn er dauerhaft genutzt wird und durch sehr hohe Tilgungszinsen die finanzielle Situation eines Haushaltes belastet. Wer als Verbraucher eingeht, den Dispo zu häufig zu nutzen und endlich wieder einen vollwertigen Kontoausgleich wünscht, sollte nicht vor Kreditalternativen zurückschrecken.

Der Dispo und seine häufig übersehenen Nachteile

Fast jedes Girokonto ist mit einem Dispokredit gekoppelt. Die Kreditlinie gibt das Geldinstitut anhand der regelmäßigen Einkünfte des Kontoinhabers vor. Der zusätzlich eingeräumte Finanzrahmen im drei- oder vierstelligen Eurobereich wird gerne ausgenutzt, um gesonderte Anschaffung ohne das vorhandene Kontoguthaben zu finanzieren. Dies ist mühelos machbar, sobald mit der nächsten Gehaltszahlung der Kontostand wieder ausgeglichen wird.

Anders sieht es aus, wenn das Konto dauerhaft in den Miesen bleibt und der Dispo als Rahmen für ein zusätzliches Guthaben verstanden wird. Zum einen fallen die zu zahlenden Dispozinsen deutlich höher als beim klassischen Ratenkredit aus. Nicht selten sind zweistellige Prozente als Aufschlag Monat für Monat zu zahlen, was je nach Haushalt zusätzlich zur Schuldenfalle beiträgt.

Häufig wird außerdem übersehen, dass der Dispo in die Bonität einspielt. Ist die Aufnahme eines vollwertigen Ratenkredits geplant oder sollen andere Verträge abgeschlossen werden, kann dies der Vertragspartner aufgrund einer zu geringen Kreditwürdigkeit ablehnen. Viele Haushalte wissen nicht, wie stark der Dispo die eigene Bonität beeinflusst und sind bei einem Blick in den eigenen Schufa-Eintrag überrascht. Die Funktion des Dispokredits wird hier zwar verstanden, jedoch nicht mit all seinen Konsequenzen.

Die Umschuldung als Alternative zum Dispokredit

Da die Kreditzinsen beim klassischen Ratenkredit deutlich günstiger sind, ist ein Kreditabschluss anzuraten. Hierbei sind zwei Hürden zu überwinden. Zunächst muss sich der Kontoinhaber eingestehen, dass sein Leben über Wochen und Monate hinweg auf Pump stattfindet und der Dispo regelmäßig genutzt wird. Viele verdrängen diese Situation und sagen sich immer wieder, dass ab dem nächsten Monat das Konto ausgeglichen wird und bleibt. In der Praxis sieht es leider anders aus, das Problem ändert sich über Monate nicht und wird mit teuren Zinsen bezahlt.

Zum anderen gilt das genannte Bonitätsproblem. Selbst wenn die Bereitschaft zum Abschluss eines Ratenkredits gegeben ist, fallen die Tilgungszinsen je nach Höhe des Dispos höher als gewünscht aus. Hier lohnt es, gezielt nach Angeboten zu schauen, mit denen Verbraucher einen teuren Dispo umschulden können.

Bei diesen Angeboten ist dem Kreditgeber bewusst, dass der Kredit zum Auslösen eines anderen Kreditprodukts benötigt wird. Dies berücksichtigt er bei der Berechnung des Tilgungszinses und der Berücksichtigung der Bonität. Vom klassischen Ratenkredit bis zum Umschuldungskredit ist ein Vergleich empfehlenswert, da in beiden Sparten die Kreditkonditionen deutscher Banken und Kreditinstitute teils erheblich voneinander abweichen.

Mit den richtigen Finanzprodukten zur finanziellen Freiheit

Hat sich der Kontoinhaber einmal vom Dispo befreit und ist die Rückzahlung des Ratenkredits geglückt, lohnt ein Blick auf andere Finanzprodukte für die Zukunft. Wie unser Ratgeber rund ums Thema Finanzen aufzeigt, sind von Girokonten mit Guthabenzins bis zu einfachen und flexiblen Anlageformen viele Varianten denkbar. Aus einem hohen Schuldzins wird so Monat für Monat ein kleiner Zusatzbetrag, der sich für Anschaffungen des täglichen Lebens nutzen lässt oder mit dem das Sparen für größere Ziele leicht fällt.

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