Freitag, 10. Mai 2024

Legionellen-Gefahr bei Absenken der Warmwassertemperatur

2. September 2022 | Kategorie: Gesundheit, Kreis Südliche Weinstraße, Landau, Ratgeber

Bild von 955169 auf Pixabay

SÜW(LD – Um Gas und Energie zu sparen, möchten viele Hausbesitzer die Warmwassertemperatur absenken. Doch dadurch steigt die Legionellen-Gefahr, warnt das Gesundheitsamt Landau-Südliche Weinstraße und rät, nicht an der falschen Stelle zu sparen, um die Gesundheit nicht zu gefährden.

Umfangreiche Informationsseiten des Robert-Koch-Instituts (RKI) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzGA) geben Antworten auf die wichtigsten Fragen zu Legionellen.

„Um sich vor den Bakterien zu schützen, muss das Warmwasser im Warmwasserwärmer mindestens 60 Grad Celsius haben“, so die Fachleute des Gesundheitsamts Landau-Südliche Weinstraße. „Ideale Bedingungen für die Vermehrung von Legionellen liegen bei Temperaturen zwischen 25 und 45 Grad. Erst ab 55 Grad beginnt das Absterben – bei 60 Grad sterben sie schnell. Daher ist es nicht sinnvoll, den Warmwasserboiler auf unter 60 Grad zu stellen, um Gas zu sparen. Das kann gefährlich sein.“

Vorsicht in der Urlaubszeit

Insbesondere in den Sommer- und Herbstmonaten sei regelmäßig ein Anstieg der sogenannten Legionärskrankheit zu verzeichnen. „Dieses saisonale Phänomen könnte mit dem Reisen in der Urlaubszeit und den damit verbundenen Infektionsrisiken wie dem Hotelaufenthalt und dem Schwimmen in Whirlpools, aber auch mit dem Stehen des Wassers in den Rohrleitungen der heimischen Wohnung während eines etwaigen Urlaubs zusammenhängen“, so die Experten aus dem Gesundheitsamt.

Sie empfehlen: „Drehen Sie sowohl in Ihrer Ferienunterkunft, als auch wenn Sie wieder zuhause sind, alle Warmwasserhähne und Duschen in Gästezimmern und anderen Bereichen für mehrere Minuten auf, um heißes Wasser durchzuleiten. Öffnen Sie vorher die Fenster und verlassen Sie das Bad bzw. Zimmer, um die Aerosole nicht einzuatmen.“

Vermehren sich die Legionellen im Wasser und werden dann etwa beim Duschen eingeatmet, kann es nach zwei bis zehn Tagen zu einer Legionellose mit Lungenentzündung kommen – der sogenannten Legionärskrankheit. Bei milderen Verläufen treten nach fünf Stunden bis drei Tagen Fieber und grippeähnliche Symptome auf.

Informationsseite des RKI und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung beachten

Legionellen sind Bakterien, die beim Menschen unterschiedliche Krankheitsbilder verursachen können, von grippeartigen Beschwerden bis zu Lungenentzündungen. Sie sind weltweit verbreitete Umweltkeime, die in geringer Anzahl natürlicher Bestandteil von Oberflächengewässern und Grundwasser sind.

Gefährdet sind vor allem Menschen mit einer geschwächten Immunabwehr, ältere Menschen oder Raucher. Besonders in künstlichen Wassersystemen mit geringem Durchfluss (wie Wasserleitungen in Gebäuden) finden die Erreger bei entsprechenden Temperaturen gute Wachstumsbedingungen. In Ablagerungen und Belägen des Rohrsystems können sich die Legionellen besonders gut vermehren.

Viele weitere Tipps und Informationen haben das RKI und die BzGA zusammengestellt unter https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Legionellose.html und www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/legionellen/.

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