Landauer SPD: Königstraße muss Komfortzone für Fußgänger werden

Variante 3 habe aus Sicht der Fußgänger und der Aufenthaltsqualität gravierende Mängel

18. Februar 2021 | Kategorie: Landau, Politik regional, Wahlspecial: Landtagswahl RLP 2021

Florian Maier.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landau. Florian Maier, SPD-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat und SPD-Landtagskandidat, äußert sich zur Landauer Königstraße.

„Die Innenstädte sind bereits vor der Pandemie in eine Krise geschlittert. Diese hat den Niedergang nicht geschaffen sondern vergrößert. Der Strukturwandel durch Onlinehandel und Einkaufszentren auf der grünen Wiese lässt sich nicht aufhalten, nur abmildern.

Wir sehen die Zukunft unserer Stadt als eine Begegnungsstätte für Shoppen und Flanieren, als Wohnort, Ausgehviertel und Kulturangebot. Mehr Grün, mehr Kinder, mehr Campus, mehr Vielfalt“ so Maier.

Die Königstraße sei ein wichtiger Bestandteil der Landauer Innenstadt. Ihr heutiger baulicher Zustand bedürfe dringend der Erneuerung. Geprägt von Einzelhandel, Gastronomie, Schule, Kirche, Verwaltung und Wohnen vereine die Königstraße die ganze Vielfalt innerstädtischer
Nutzungen. In dieser Vielfalt liege viel Potential für eine zukunftsgerichtete langfristige positive Entwicklung, so Maier.

Zentrales Anliegen der SPD: Wenn die Königstraße sich positiv verändern solle, dann müssten aus ihrer Sicht die Fußgänger in die Komfortzone, damit die Aufenthaltsqualität gesteigert werden könne.

Der für Fußgänger vorgesehene Bereich solle eine durchgängige Mindestbreite von 2,50 Metern als Untergrenze haben und „selbstverständlich
barrierefrei ausgebaut sein“.

Außerdem müssten sich die Geschwindigkeiten aller Verkehrsteilnehmer annähern. Aus SPD-Sicht seien ein verkehrsberuhigter Geschäftsbereich mit Tempo 20 oder eine verkehrsberuhigte Zone mit Tempo 7 oder Kombinationen denkbar.

„Wir sind offen, wenn es darum geht in einzelnen Teilabschnitten eine Fußgängerzone auszuweisen. Wir wollen das Fahrrad zwar fördern aber nicht bevorzugen. Unter diesem Blickwinkel hat die von der Verwaltung erstellte Variante 3 einige gravierende Mängel“, so Maier.

Durch die Trennung des Straßenraumes werde zwar ein konfliktfreies Nebeneinander der Verkehrsarten möglich sein, ins Hintertreffen würden aber die Fußgänger geraten.

„Die geplanten Gehwege sind mit einer Breite von stellenweise 1,90 Metern zu schmal, um die Aufenthaltsqualität zu steigern und Barrierefreiheit zu verwirklichen. Auch der hochgelobte Multifunktionsstreifen, gelegen zwischen Autofahrbahn und Radweg, wird mit einer Breite von lediglich 2,50 Metern die hohen Erwartungen – Parken, Gastronomie etc. – nicht verwirklichen können.

Der in der Variante vorgesehene Radweg kann nur im Sinne eines schnellen Transits durch die Königstraße verstanden werden, überspitzt als Radschnellweg.“

Außerdem sei es wichtig, dass die Königstraße mit eventuell veränderten Anforderungen mitwachsen könne. „Der Multifunktionsstreifen würde dieses Ziel behindern“, so Maier.

„Eine Schwäche zieht sich durch alle Varianten – die historische Architektur, das, was die Königstraße auch in Zukunft auszeichnen wird und in der viel Potential schlummert, wird in keiner der Varianten erkennbar berücksichtigt. Die Architektur der Königstraße ist es unbedingt wert bei der Planung berücksichtigt zu werden.“

Die SPD Landau wolle sich konstruktiv an der Debatte über den Ausbau der Königstraße beteiligen: „Wir bleiben bei der Einschätzung, dass es ein Fehler von CDU und Grünen war, die Straße ohne Gesamtkonzept direkt für den gegenläufigen Radverkehr zu öffnen. Man hätte sich hier viel Unmut und viele Konflikte ersparen können“, so Maier.

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