Landau – Nachdem bekannt wurde, dass drei Jugendliche der Nordringschule in Landau planten, Mitschüler zu töten, haben Staatsanwaltschaft und Polizei nun weitere Details veröffentlicht.
Hauptverdächtig ist ein 16-jähriger Jugendlicher, der früher selbst Schüler der Nordringschule war. Er befindet sich seit Dezember 2024 in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung. Die anderen beiden Tatverdächtigen, ein 15-jähriger Schüler und eine 16-jährige Schülerin, besuchen die Schule noch, sind aktuell jedoch vom Unterricht ausgeschlossen.
Tat sollte im Dezember stattfinden
Nach bisherigen Ermittlungen war die Tat für Dezember 2024 geplant. Der Hauptverdächtige soll versucht haben, die beiden weiteren Jugendlichen zur Mittäterschaft zu überreden. Die Ermittler gehen davon aus, dass der 16-Jährige die Planung maßgeblich vorangetrieben hat. Hinweise einer Landespolizeibehörde aus einem anderen Bundesland führten Mitte Dezember zu den Ermittlungen.
Gericht ordnet psychiatrische Unterbringung an
Am 10. Januar wurde der Hauptverdächtige nun dem Haftrichter vorgeführt. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft ordnete das Gericht die weitere Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung an. Laut den Behörden bestehen dringende Gründe für die Annahme, dass der Jugendliche aufgrund einer psychischen Erkrankung strafrechtlich nicht verantwortlich ist – aber er gilt als so gefährlich, dass er auch nicht auf freien Fuß kommt.
Sicherheit an der Schule gewährleistet
Polizei und Schulleitung haben betont, dass von den Tatverdächtigen aktuell keine Gefahr mehr ausgehe. Der reguläre Schulbetrieb nach den Weihnachtsferien wurde mit umfangreichen Maßnahmen abgesichert.
Das Polizeipräsidium Rheinpfalz ist weiterhin verstärkt an der Nordringschule präsent, um das Sicherheitsgefühl der Schulgemeinschaft zu stärken.
Ermittlungen laufen auf Hochtouren
Die Ermittlungen, die auch die Auswertung zahlreicher Datenträger umfassen, werden von einer spezialisierten Ermittlungsgruppe geführt. Parallel dazu laufen präventive Maßnahmen in enger Zusammenarbeit mit der Schulleitung, Jugendämtern und anderen Behörden. In einer interdisziplinären Fallkonferenz wurden alle weiteren Schritte abgestimmt, um mögliche Risiken zu minimieren.
Kein politisches oder religiöses Motiv
Die bisherigen Ermittlungen ergaben keine Hinweise auf ein politisches oder religiöses Motiv. Die Hintergründe der Tat bleiben Gegenstand weiterer Untersuchungen. Alle drei Verdächtigen haben die deutsche Staatsangehörigkeit.
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