Kolumbien: Regierung und FARC einigen sich auf neues Friedensabkommen – Steinmeier: „Zeichen der Hoffnung“

13. November 2016 | Kategorie: Nachrichten, Politik Ausland, Weltgeschehen
Bogotá, Hauptstadt Kolumbiens. Foto: dts Nachrichtenagentur

Bogotá, Hauptstadt Kolumbiens.
Foto: dts Nachrichtenagentur

Havanna  – Die kolumbianische Regierung und die Guerillabewegung FARC haben sich auf ein neues Friedensabkommen geeinigt.

Der ursprünglich vereinbarte Friedensvertrag, den die kolumbianische Bevölkerung im Oktober in einem Referendum mit knapper Mehrheit abgelehnt hatte, sei in zahlreichen Punkten verändert worden, teilten beide Seiten nach Verhandlungen in der kubanischen Hauptstadt Havanna mit.

So seien Vorschläge eingearbeitet worden, die aus verschiedenen Teilen der Gesellschaft gekommen seien.

Zudem traf sich der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos mit einem der größten Kritiker des ursprünglichen Abkommens, seinem Amtsvorgänger Álvaro Uribe, um bei ihm für Zustimmung zu werden. Über Ergebnisse des Gesprächs wurde zunächst nichts bekannt.

In dem mehr als 50 Jahre dauernden Konflikt wurden über 220.000 Menschen getötet, Zehntausende gelten als vermisst. Für seine Bemühungen um die Beilegung des Konflikts wird Santos in diesem Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Steinmeier: „Zeichen der Hoffnung“

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hat das neu ausgehandelte Friedensabkommen als „Zeichen der Hoffnung“ in „einer Welt aus den Fugen“ bezeichnet.

„Ich weiß, dass es allen Beteiligten einiges an Kraft gekostet hat und einen starken und unbeirrbaren Friedenswillen brauchte, um nach der großen Enttäuschung des gescheiterten Referendums wieder gemeinsam am Verhandlungstisch zusammenzukommen und dort an einem neuen, verbesserten Friedensabkommen zu arbeiten“, erklärte Steinmeier am Sonntag. „Das ist der Beweis dafür, wie sehr beide Seiten eine friedliche Zukunft für Kolumbien wollen – und dass eine Fortsetzung der blutigen Auseinandersetzung schlichtweg keine Option mehr ist!“

Es zeige auch, wie leidenschaftlich der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos für den Frieden eintrete. „Wir können diesen Mut zum Frieden nur bewundern“, so Steinmeier. „Deutschland engagiert sich seit einem Jahrzehnt für diesen Frieden und wird seinem Partner Kolumbien auch künftig an der Seite stehen.“

(dts Nachrichtenagentur)

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