Klagen aus der Wirtschaft: Fachkräftemangel bremst Wachstum von Industrieunternehmen aus

9. Februar 2022 | Kategorie: Ausbildung & Beruf, Computer & Internet, Ratgeber

Bild von SCY auf Pixabay

Als im März 2020 die Wirtschaft in Deutschland (wie auch anderswo) wegen Corona zusammenbrach und einen historisch rapiden Auftrags- und Produktionsrückgang erlebte, hatte dies in vielen Industriezweigen auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt.

Wo Unternehmen von betriebsbedingten Kündigungen absahen, nutzten sie die Staatshilfen und schalteten auf Kurzarbeit um, um die Belegschaft zumindest auf dem Vor-Corona-Niveau zu halten.

Wachstumsbremsen Bauteil- und Fachkräftemangel

Seit Mitte 2021 die konjunkturelle Delle wieder einer teils moderaten, teils steilen Aufwärtskurve Platz machte, sehen sich die Unternehmen plötzlich mit zwei Wachstumsbremsen konfrontiert: Als erstes mangelt es an Rohstoffen und vor allem an Zubehör- und Bauteilen, aktuell vor allem an Halbleitern, von denen zum Beispiel die Automobilindustrie essentiell abhängig ist.

Die zweite Wachstumsbremse ist der Fachkräftemangel. Er kommt zwar nicht so überraschend wie der Chip Mangel, ist in seinen Auswirkungen aber mindestens ebenso gravierend. Um die vollen Auftragsbücher abarbeiten und ihre Kunden bedienen zu können, suchen vor allem Industrieunternehmen händeringend nach gut ausgebildeten Fachkräften.

Softwarebasierte strategische Ressourcenplanung

Dabei gäbe es für die Unternehmen durchaus Möglichkeiten, durch den Einsatz bestimmter spezialisierter Software den Bedarf an Fachkräften bereichsspezifisch und auf lange Zeit im Voraus strategisch zu planen. Die eine Lösung wäre zum Beispiel der Einsatz einer Competence Matrix, die auch unter dem Namen Qualifikationsmatrix bekannt ist. Es handelt sich dabei um eine Methode, mit der die vorhandenen Mitarbeiterressourcen noch gezielter als bisher erfasst, identifiziert und unternehmensweit zur Verfügung gestellt werden können.

Softwarelösungen zur Kompetenzerfassung und -planung in den Unternehmen

Mit einer solchen Skill Management Software lassen sind nicht nur verborgene und verdeckte Qualifikationen der Mitarbeiter erfassen. Mindestens ebenso wichtig sind Qualifikationslücken, die durch die konsequente Pflege und den Einsatz solcher Software aufgedeckt werden können. Dabei sind Qualifikationsmatrizen in Wirtschaft und Industrie alles andere als unbekannt.

Doch wie sehen sie bisher in der Regel aus? Es sind komplexe, unübersichtliche und umständlich zu bedienende Excel-Matrizen. Nicht allein, dass sie von dem Mitarbeiter oft nur widerwillig aktualisiert werden. In der Regel weiß man auch selten Bescheid, welche Version gerade die aktuelle ist, geschweige denn, wenn sich in die Formeln Fehler einschleichen, die zu reparieren niemand im Stande ist.

Vor allem bedeutet der Einsatz solcher softwarebasierten und spezialisierten Matrix, dass die Unternehmen zu jederzeit über eine vollständige Übersicht der Qualifikationen, Skills und Kompetenzen aller ihrer Mitarbeiter verfügen. Statt in ellenlangen Tabellen umständlich zu suchen, setzen ausgeklügelte Visualisierungsfunktionen die Personalabteilungen sofort ins Bild, wer von den Mitarbeitern über welche Qualifikation verfügt.

Mit solchen Lösungen und Methoden lässt sich der Fachkräftemangel zwar nicht beheben, durch die bessere Ausnutzung vorhandener Skills aber stark abmildern.

Wachstumsbremsen Bauteil- und Fachkräftemangel – leider topaktuell

Jede Maßnahme zur Linderung des Fachkräftemangels ist der Wirtschaft hoch willkommen, wie oben bereits erwähnt, vor allem im Industriesektor. Den Fachkräftemangel gab es schon lange vor Corona. Er wuchs in den vergangenen Jahren kontinuierlich an und ist trotz Pandemie und dem rapiden Auftrags- und Produktionsrückgang im Jahr 2020 nicht geringer geworden.

Ob in der Automobilbranche, dem Maschinenbau oder in der IT – die Zahl der Stellenausschreibungen ist nach wie vor alarmierend. Allein in den DAX-Unternehmen müssen aktuell an die 20.000 neue Stellen besetzt werden. Im Mittelstand, dem Rückgrat der deutschen Wirtschaft, sieht es nicht viel anders aus. Da sich die Personalsituation vieler Unternehmen sicher nicht so schnell entspannen wird, ist es für die Unternehmen umso wichtiger, neue Wege im Ausnutzen bereits vorhandener Ressourcen und Skills zu gehen.

Softwarelösungen helfen Unternehmen bei Planung

Natürlich kann auch die beste Softwarelösung keine Menschen aus dem Hut zaubern. Mit ihrer Hilfe werden die Unternehmen aber in die Lage versetzt, ihre vorhandenen personellen Ressourcen noch besser als bisher der Fall auszuschöpfen, gefährliche Kompetenzlücken zu entdecken, rechtzeitig dagegen zu steuern und den Bedarf an Fachkräften langfristig zu planen.

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