Samstag, 20. April 2024

Kitzrettung mit Wärmebilddrohnen: Jungtiere vor sicherem Tod gerettet

22. Mai 2023 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional

Dieses Rehkitz wurde gefunden und zum Glück nicht vom Mähdrescher zerfetzt.
Foto: Kreisgruppe Germersheim

Kreis Germersheim – Die Kreisgruppe der Jägerschaft beteiligt sich ab sofort mit zwei Wärmebilddrohnen noch aktiver an der Wildtierrettung.

Nachdem sechs Drohnenpiloten der Kreisgruppe ihre Ausbildung abgeschlossen haben, sind sie seit letzter Woche in den frühen Morgenstunden mit den neu angeschafften Drohnen unterwegs, um Wildtiere und Gelege in Wiesen vor dem Mähen aufzuspüren.

Bereits der erste Kitzrettertag war ein Erfolg: Unter Mitwirkung der jeweiligen Landwirte und Pächter wurden in Leimersheim und in Zeiskam insgesamt fünf Rehkitze und ein Entengelege mit den Drohnen aufgespürt und von der Jägerschaft vor dem sicheren Mähtod gerettet. Seither sind noch viele mehr dazu gekommen.

„Jedes gerettete Tier ist ein Erfolg und wir freuen uns, dass schon etliches Tierleid vermieden werden konnte“, so Landrat Dr. Fritz Brechtel und der für das Jagdwesen zuständige Kreisbeigeordnete Michael Braun. Brechtel und Braun danken allen Beteiligten und Helfern für ihr Engagement.

Effektiver Wildtierschutz beginnt bereits vor der Mahd. Frühzeitige Absprachen zwischen Landwirten, Jägern und freiwilligen Helfern können Tierleid verhindern und Kitze vor dem Mähtod bewahren. Wer seine Wiesen mähen möchte, muss dafür Sorge tragen, dass bei der Mahd der landwirtschaftlichen Flächen möglichst keine Wildtiere zu Schaden kommen.

Jungtiere im hohen Gras nicht zu sehen

Insbesondere in der Brut- und Setzzeit bis 15. Juni sind Jungtiere stark gefährdet. Junge Feldhasen und auch Rehkitze zeigen keinen Fluchtreflex, sondern ducken sich bei Gefahr tief ab. Was vor Raubtieren wie dem Fuchs eine gute Tarnung verspricht, schützt nicht vor großen Kreisel- oder Balkenmähern.

Foto: Kreisgruppe Germersheim

Landwirte und Jäger, die sich dem Tierschutz verpflichtet fühlen, sind bemüht, dieses Leiden zu vermeiden. Dazu werden die Wiesen vor dem Mähen abgesucht oder auf andere Weise vergrämt. Mit den Drohnen geht es nun leichter. Bei den morgendlichen Einsätzen zur Kitzsuche sind Helfer übrigens jederzeit willkommen.

Ansprechpartner bei der Jägerschaft der Kreisgruppe Germersheim ist Matthias Metz, Tel. 01515 8874625 oder per E-Mail: Kitzretter-GER@gmx.de

Die Landwirte werden gebeten, sich mit dem zuständigen Jagdpächter in Verbindung zu setzen, heißt es von der Kreisverwaltung.

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