Kandel – Fastnacht ist vorbei – kein Grund aber für den Karnevalsverein BiKaGe, faul zu werden: Am Häckselplatz wurde am Samstagmorgen ein spontanes Fest gefeiert.
Das Krautkopf-Team, die Band des Vereins, hatte bei den Prunksitzungen der letzten Kampagne den Häckselplatz bei der Kläranlage unter die gesangliche Lupe genommen.
Dort spielt sich Samstag für Samstag dasselbe Ritual ab: In großer Zahl schleppen Männer Säcke, Kisten oder Anhänger voll Grünschnitt, um diesen dort abzuladen und der Verkleinerung anheim fallen zu lassen. Wie auf einem Bahnhof herrscht ein reges Kommen und Gehen – und natürlich wird die Gelegenheit zu einem ausgiebigen Schwatz genutzt.
Im Häckselplatz-Song entdeckt der geneigte Zuhörer jedoch noch eine andere Ursache für das samstägliche Pilgern zum Platz: Man(n) flüchtet vor den haushaltlichen Pflichten, die die Gattin am Wochenende bereit hält.
So verrät das Lied: „Wenn du uffwachschd in de Früh, legt dir die Frä schun de Tagesplan hie.“
Grund genug für die Herren, schnell den Heckenschnitt zu schnappen und weg von der häuslichen Regierung. Denn am Häckselplatz „sin de Heinz un de Alwin schun do“.
Weiter trällerten die Krautköpfe mit wohlklingenden Stimmen auf den Prunksitzungen: „Jetzt muss en Brotwurschdschdand her, des fallt em Wenz (Metzgerei, Anm.d.Red.) gar nicht schwer, Bier und Schorle dezu – glücklich bisch du.“
Gesagt, getan. Spontan organisierten die Krautköpfe das Häckselplatzfest – mit besungenem Bratwurststand, Musik und besagtem Schorle nebst Alternativen.
Volker Bohlender und Michael Hammer als musikalische Chefs hatten das Event organisiert – und viele Kandeler kamen, feierten und hatten Spaß – mit „frischer Luft und den Aromen der Komposthügel, der Kläranlage und der A65“ (Bohlender).
Dennoch soll das Häckselplatzfest vorerst ein einmaliges Ereignis bleiben – aber wer weiß? (cli)
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