Justizministerium prüft Entkriminalisierung von Schwarzfahrern

29. März 2018 | Kategorie: Politik

Foto: dts nachrichtenagentur

Berlin – Das Bundesjustizministerium erwägt offenbar die Entkriminalisierung von Schwarzfahrern.

Das Ressort von Ministerin Katarina Barley (SPD) prüfe entsprechende Anregungen aus den Ländern, berichtet die „Saarbrücker Zeitung. Ein Sprecher des Ministeriums sagte der Zeitung, die rechtspolitischen Vorschläge aus den Ländern „sind uns bekannt“. Es werde geprüft, ob die neue Bundesregierung sie aufgreife.

Demnach würde dann der Tatbestand der „Beförderungserschleichung“ aus dem Strafgesetzbuch gestrichen werden. Schwarzfahrer können ins Gefängnis kommen, wenn sie zu einer Geldstrafe verurteilt wurden, diese aber nicht bezahlen.

Bundesweit verbüßen rund 5.000 Menschen eine Ersatzfreiheitsstrafe, die meisten als verurteilte Schwarzfahrer. Wie die Zeitung weiter berichtet, liegt dem Bundestag auch ein Gesetzentwurf der Linksfraktion vor, mit dem die strafrechtliche Sanktionierung gekippt werden soll.

In dem Entwurf heißt es, falsches Parken sei eine Ordnungswidrigkeit und werde mit 15 bis 25 Euro geahndet. Wer hingegen in Bussen oder Bahnen das Entgelt nicht entrichtet habe, dem drohe eine Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe – und zusätzlich kassierten die Verkehrsbetriebe noch 60 Euro Bußgeld.

Die Sanktionierung durch das Strafrecht sei daher „nicht verhältnismäßig“, so die Linke. (dts Nachrichtenagentur) 

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