Islamist Aleem N. in Römerberg festgenommen

14. Juni 2022 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional, Rhein-Pfalz-Kreis
Polizist mit Handschuhen und Handschellen in der Hand

Symbolbild: Pfalz-Express

Römerberg – Die Bundesanwaltschaft hat Islamisten und deutschen Staatsangehörigen Aleem N. Römerberg von Beamten des Bundeskriminalamts festnehmen lassen.

Aleem N. ist der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland dringend verdächtig.

N. gehört zu Top-Gefährdern

N. ist den Ermittlungsbehörden wohlbekannt und zählt in Rheinland-Pfalz zu den sogenannten „Top-Gefährdern“. Der mittlerweile 60-Jährige war schon 2009 als islamistischer Terrorist zu acht Jahren Haft verurteilt worden war. Zuvor lebte er mit seiner Familie in Germersheim und auch im Rhein-Pfalz-Kreis und arbeitete im Kernforschungszentrum in Karlsruhe. N. stammt ursprünglich aus Pakistan. 

Aleem N. ist also seit langem Anhänger jihadistischer und radikalislamischer Ideen. Auch sein nun schon etwas höheres Alter hielt ihn nicht von terroristischen Aktivitäten ab. Mitte September 2020 reiste er von Deutschland aus in die Türkei, um von dort weiter nach Syrien zu kommen. In Syrien wollte er sich der terroristischen Vereinigung „Islamischer Staat (IS“) anschließen, sich  militärisch ausbilden lassen und an Kampfhandlungen oder terroristischen Anschlägen mitwirken. Dazu kam es jedoch nicht. Vielmehr kehrte N. Ende Oktober 2020 nach Deutschland zurück.

Terror-Propaganda betrieben

Ab April 2021 gliederte sich Aleem N. von Deutschland aus in den IS ein und übte umfangreiche Propagandatätigkeiten für die Terrororganisation aus. Seine Aufgabe bestand vor allem darin, offizielle Texte, Videos oder Audiobotschaften des IS aus dem Arabischen ins Deutsche zu übersetzen und auf verschiedenen Kanälen des Messenger-Dienstes Telegram im deutschsprachigen Raum zu verbreiten. Der IS betrachtet solche Tätigkeiten als gleichwertig mit der unmittelbaren Beteiligung am gewaltsamen Jihad.

Außerdem unterzog sich Aleem N. im Spätherbst 2021 einer telefonischen Befragung durch Verantwortliche des IS. Zweck dieser Befragung war die Überprüfung der Zuverlässigkeit von N., da der sich wieder vorgenommen hatte, in Operationsgebiete des IS zu reisen. Der Versuch scheiterte im Januar 2022 erneut. Nun klickten die Handschellen: Aleem N. kam in Untersuchungshaft. (cli)

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