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Inzidenz im Kreis Germersheim gesenkt: Grundschulen werden geöffnet, Ausgangssperre aufgehoben

12. März 2021 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional

Foto: Pfalz-Express

Kreis Germersheim – Die Inzidenz im Kreis liegt seit drei  Tagen bei Werten knapp unter 100. Die Kreisverwaltung und Landrat Dr. Fritz Brechtel haben nun am Freitag mit einer neuen Allgemeinverfügung vorsichtige Lockerungsschritte festgelegt.

Ab Montag, 15. März, gilt eine neue Allgemeinverfügung: Die Ausgangssperre wird aufgehoben. Die Grundschulen und die Klassen 1 bis 4 der Förderschulen können wieder mit dem Präsenz- und Wechselunterricht starten.

Die weiterführenden Schulen bleiben weiter im Fernunterricht für die nächste Woche. Gerade vor dem Hintergrund der anstehenden Abiturprüfungen solle kein Risiko eingegangen werden. Gemeinsam mit den Schulleitungen wurde dieses Vorgehen verabredet. Brechtel über die Gespräche: „Wir sind gemeinsam zu der Auffassung gelangt, auf Nummer sicher zu gehen und keinen Aktionismus betreiben zu wollen.“

Das Land habe dem Germersheimer Vorschlag, die Lehrkräfte und das gesamte Schulpersonal der weiterführenden Schulen ebenfalls rasch zu impfen, nicht zugestimmt mit der Begründung, die Impfverordnung lasse dies nicht zu. „Wir drängen aber weiterhin darauf, dass allen Lehrkräften der weiterführenden Schulen möglichst bald, zum Beispiel bis zum Ende der Osterferien, Impfangebote gemacht werden.“

Lehrer, die in Baden-Württemberg wohnten und im Kreis Germersheim unterrichteten, dürften sich aufgrund der dortigen Landesvorgaben impfen lassen und die rheinland-pfälzischen Kollegen gingen leer aus. „Das akzeptieren wir nicht und fordern das Land weiterhin auf, in dieser Sache schnell neu zu regulieren.“

Der 5-Punkte-Plan gegen die Corona-Pandemie sei erfolgreich und zeige erste Wirkung. Nach wochenlangen hohen Werten seien die Inzidenzen der letzten drei Tage deutlich gesenkt worden. „Dies trotz des gegenläufigen Effekts einer möglichen dritten Welle, wie es der RKI-Präsident bezeichnet.“ Das zeige, dass die von der Kreisverwaltung ergriffenen Maßnahmen wirkten.

Das Sicherheitskonzept funktioniere sehr gut, so Brechtel weiter. Die Schnelltests, die unter Anleitung von den Kindern selbst vor Unterrichtsbeginn durchgeführt werden können, sollen in Kürze an allen Grundschulen im Kreis angeboten werden. Viele Grundschullehrkräfte seien außerdem bereits geimpft. Dazu Schuldezernent Christoph Buttweiler: „Der DRK Kreisverband hat hier eine hervorragende Arbeit geleistet und die Lehrerinnen und Lehrer bestens für die Anleitung der Schnelltests geschult. Bei den ersten Pilotversuchen haben wir festgestellt, dass es vielen Kindern sogar Spaß bereitet, den Test eigenhändig durchzuführen.“

Während einige Lockerungen bei Wirtschaft und Handel nun auch im Kreis Germersheim ab Montag zum Tragen kommen, gilt eine verschärfte Maskenpflicht auch weiterhin. Durch „detektivische Kleinarbeit“ hätten die 46 Ermittler des Gesundheitsamts bei der Nachverfolgung der Infektionsketten neue Infektionsrisiken feststellen, die sich auf Begegnungen in Supermärkten, beim Schnellimbiss, dem Lieferdienst oder an der Bushaltestelle zurückführen ließen. Brechtel: „Wir haben ermittelt, dass die hochansteckende und bei uns kursierende britische Variante des Coronavirus auch im Freien wesentlich schneller übertragen wird. Aus diesem Grund bleibt es bei der verschärften Maskenpflicht an öffentlichen Plätzen oder beispielsweise an Supermärkten oder Bushaltestellen.“ In den nächsten Tagen soll dort verstärkt kontrolliert und Verstöße sollen mit Bußgeldern geahndet werden.

Die Allgemeinverfügung, die mit den Ministerien „intensiv abgestimmt“ wurde, gilt, soweit nichts Unvorhergesehenes eintritt, mit Ausnahme der Regelung für die weiterführenden Schulen bis 28. März.

Vermehrtes Impfen 

Auch die Impfsituation im Landkreis soll sich die nächsten Tage und Wochen deutlich verbessern. Das Land habe die Forderungen der Kreisverwaltung in Germersheim akzeptiert und hat dem Landkreis für nächste Woche 5.850 zusätzlichen Impfdosen zugesagt, hieß es. Damit sollen verstärkt Menschen der Risikogruppen eins und zwei geimpft werden. Das bedeutet, dass im Lauf der nächsten Woche nicht nur die ohnehin schon vorgesehenen 1.766 Personen, sondern insgesamt 7.616 Menschen ihre Impfung erhalten können.

Auch für die kommenden Wochen sind Impftermine in dieser Größenordnung geplant.  Um das möglich zu machen, wird das Impfzentrum zurzeit enorm aufgerüstet. Die Mitarbeiter werden Sonderschichten leisten und außerdem künftig auch am Wochenende arbeiten.

Ab April sind weitere Erhöhungen der Impfstoffdosen angekündigt, so dass zusätzlich die Impfung durch die Hausärzte möglich wird. Wenn die angekündigten Impfdosen tatsächlich in großen Menge erhältlich sind, dann sieht Landrat Brechtel endlich „nicht nur Licht am Ende des Tunnels. Dann haben wir es endgültig geschafft und können zuversichtlich sein, die Pandemie bis zum Sommer dieses Jahres entscheidend überwunden zu haben. Vorausgesetzt, wir verspielen uns diesen Vorsprung nicht und halten auch die nächsten Wochen konsequent die Corona-Regeln ein. Also bitte möglichst auch weiterhin medizinische Masken tragen und Kontakte vermeiden. Mit der britischen Variante ist nicht zu spaßen.“

Hier die detaillierte Allgemeinverfügung vom 12. März 2021:  Allgemeinverfügung Kreis Germersheim 12.3. 2021

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