Berlin – Inkasso-Unternehmen erheben immer höhere Gebühren. Das geht aus einer vom Justizministerium beauftragten Studie hervor, über die die „Bild am Sonntag“ berichtet.
In dieser heißt es, „dass seit Umsetzung des Gesetzes die Kosten, mit denen Schuldner durch die Inkassobranche belastet werden, deutlich gestiegen sind“.
Vor der gesetzlichen Neuerung wurde Schuldnern demnach üblicherweise eine Gebühr von maximal 37,50 Euro aufgebrummt, heute werden meist 70,20 Euro abgerechnet – und das bereits bei nicht beglichenen Rechnungen von Kleinstbeträgen.
Die Untersuchung habe zudem gezeigt, dass Schuldner durch die Branche weiterhin „immens“ bedroht werden. Es sei jetzt höchste Zeit für eine neue Regelung, forderte der Grünen-Finanzexperte Gerhard Schick.
Auch kritisiert er, dass das Ministerium die Studie deutlich verzögert und „relativ versteckt“ veröffentlicht habe: „Da scheint sich jemand für die Ergebnisse zu schämen.“
Beim Inkasso würden oft genau die Menschen über Gebühr belastet, die bereits wenig Geld haben. „Dass hier immer noch Abzocke möglich ist, müssen sich SPD, CDU und CSU zuschreiben lassen.“
Inkasso-Unternehmen halten dem entgegen, dass Schuldner bei Gläubigern einen hohen Aufwand verursachen. (dts Nachrichtenagentur)
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