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Hessen Rallye Vogelsberg 2014: Rinke Rallyesport nahezu perfekt gefahren

29. April 2014 | Kategorie: Sport Regional

Vogelsberg/Landau. Am 25. und 26. April 2014 fand rund um Schlitz der 4. Lauf zur Deutschen Rallye Meisterschaft (DRM) und der ADAC Rallye Masters bei der Hessen Rallye Vogelsberg statt.

Den nach Angabe des Veranstalter genannten ca. 20.000 Fans wurde in dieser Saison das bisher größte Starterfeld mit einem bunten Querschnitt durch alle Fahrzeugklassen geboten und erstmalig trat die komplette deutsche Rallye-Elite im direkten Vergleich gegeneinander an.

Fünf Jahre nach seinem ersten Triumph bei der Rallye Vogelsberg entschied Hermann Gassner jr. (Surheim) mit Co-Ursula Mayrhofer (Surheim) im Mitsubishi Lancer Evo X die ADAC Hessen Rallye Vogelsberg 2014 für sich und feierte nach dem Erfolg im Rahmen der Wikinger-Rallye den zweiten Sieg des Jahres und führen somit die Gesamtwertung in der DRM.ADAC Hessen Rallye Vogelsberg 2014:
Gassner jr. gewinnt vor Wallenwein 231291785131.

Nach knapp 138 Wertungsprüfungskilometer betrug der Vorsprung der beiden auf das zweitplatzierte Team mit Mark Wallenwein (Stuttgart) und Stefan Kopczyk (Kirchhausen)   im Skoda Fabia S2000 ca. 32 sek.

Zufrieden waren auch der Drittplatzierte Ruben Zeltner (Lichtenstein) und sein Bruder Thomas (Theresienfeld) im Porsche 911 GT3, die nach eigenen Angaben  das Optimum mit dieser Platzierung bei der schwierigste Rallye diesen Jahres erreicht haben. Drei Bestzeiten auf den fast reinen Asphaltprüfungen am Samstagmorgen konnte sie für sich verbuchen.

Auch waren die beiden  ADAC Opel Rallye Junior Teams am Start, die in dieser Saison bei dem dritten Start im Opel Adam R2 den dritten Doppelsieg eingefahren und wiederum eine Top Ten Gesamtplatzierung erreicht haben und einigen Allradteams und leistungsstärkeren Fahrzeuge deutlich das Nachsehen gaben. Dieses Mal hatte Marijan Griebel (Hahnweiler) und Beifahrer Alexander Rath (Trier), die Nase vor ihren Kollegen Fabian Kreim (Fränkisch Crumbach) und Josefine Corinn Beinke (Bünde).

Das schwedische Team Emil Bergkvist und Sofie Lundmark konnten den Auftakt zum ADAC Opel Rallye Cup 2014 vor Dominik Dinkel (Rosbach) und Bianca Pfaff (Würzburg) und dem dänischen Team  Jacob Madsen und Ole Frederiksen für sich entscheiden. 21 Teams traten im Opel Adam an, die bereits zu Beginn der Rallye einige spektakuläre Ausritte mit viel Blechschäden produzierten, was sich im Laufe der Veranstaltung fortsetzte und auch Wiederholungstäter waren zu Gegen.

Mit dabei war auch das Rallyeteam Rinke-Rallyesport aus der Südpfalz.

Bereits am Donnerstag Nachmittag machte sich das Team auf nach Schlitz, um noch am Abend die Dokumenten- und technische Abnahme vorzunehmen, denn bereit ab 06.30 Uhr am Freitag starteten die Teams die Erkundigungsfahrten.

Nach 7 stündigem  Abfahren der Wertungsprüfungen und einer kurzen Verschnaufpause, starteten Jonas Rinke (Landau) und Jessi Brunken (Eschbach) pünktlich um 19:13 Uhr  in der Division 6 (alle Fahrzeuge der Klassen A 7, N/F 9 und 10, H 11 und 12, G17 und 18, C 23 und 26,  K6) mit der Startnummer 78 als eines der zugelassenen 87 Teams zum 4. Lauf der Deutschen Rallye Meisterschaft und ADAC Rallye Masters.

Im Gegensatz zu den vorherigen Rallyes hatte Jonas bereits mit Beginn der Rallye seinen Rhythmus gefunden, um diesen dann auf den sehr anspruchsvollen Prüfungen rund um Schlitz kontinuierlich zu steigern.

Bereits in WP 1 hielten Jonas (22) und Jessi (22) – es war erst ihre 3 Rallye überhaupt! – mit der Spitze mit und erreichten die 2 beste Zeit in ihrer Division. Dann in WP 2, ein Zuschauerrundkurs in Willows, machte sich Erstaunen unter den Zuschauern breit, als der Streckensprecher die Gesamtbestzeit von Jonas und Jessi verkündete.

Doch dieses wurde schnell revidiert, denn beiden unterlief ein kleiner Fehler, leider mit großen Folgen: sie hatten eine Runde zu wenig absolviert und erhielten somit zu der in der Division gefahrenen Bestzeit zusätzlich einen 5 minütige Strafzuschlag. Dieses reichte aus, um am Ende des Tages als Divisionsletzter die erste Etappe mit einem Rückstand von 5:23 min zu beenden. Leider mussten Jonas und Jessi dann als letztes Team am 2. Tag  und somit unter den schlechtesten Streckenbedingungen starten.

Natürlich sehr enttäuscht  wurde der 1.Tag beendet, nicht jedoch ohne eine Kampfansage für die 2. Etappe abzugeben: Platz 1 noch zu erreichen war aussichtslos, wenn nicht der Führende mit irgendwelchen Problemen ausfällt, aber Jonas und Jessi wollten unter allen Umständen auf dem sportlichen Weg am 2. Tag soweit wie möglich nach vorne fahren und das Beste herausholen was machbar erscheint.

Der 2.Tag  mit den schwierigsten und längsten Prüfungen, den hohen Schotteranteilen und den sich entwickelnden widrigen Wetterumständen gehörte dann eindeutig Jonas und Jessi. Am Ende erreichten sie mit 6 Divisionsbestzeiten und weiteren 5 Platz 2 Platzierungen mit dem 2. Platz in der Division einen beachtlichen Erfolg, der am Ende des ersten Tages durch den großen Rückstand eigentlich schon als aussichtlos verbucht wurde. Sie hatten nicht nur den Rückstand von 3:58 min von Tag 1 auf den zweitplatzierten aufgeholt, sondern zusätzlich einen Vorsprung von 50 sek herausgefahren und gegenüber dem Sieger – rein rechnerisch auf die Fahrzeiten bezogen – lediglich 2,9 sek Rückstand.

„Es war eine fast perfekte Rallye für uns“, freute sich Jonas. „Die Suzi hat vom ersten bis zum letzten Kilometer perfekt funktioniert, und auch Jessi und ich haben uns, bis auf das Missgeschick in WP 2 –  keine weiteren Schnitzer geleistet.

Das ist der einzige Wermutstropfen, denn was hätten wir ansonsten noch erreichen können? Vor allem die beiden  Schluss-WP´s bei strömenden Regen und auf nasser, schmieriger Fahrbahn mit den hohen Schotteranteilen waren wahnsinnig. Wir sind bei beiden Prüfungen auf das jeweils 1 Minute vor uns gestartete Team aufgefahren und haben hier wertvolle Sekunden durch das zeitraubende Überholen verloren. Dennoch haben wir hier gegenüber unseren direkten Konkurrenten fast 2 Minuten aufgeholt und somit den nicht mehr für möglich geglaubten 2 Platz in der Division dann doch noch deutlich gewonnen.

Wäre uns in der 2 WP am Freitag Abend dieser blöde Fehler nicht unterlaufen …, was wäre da drin gewesen, denn da war zusätzlich noch Potential im Suzuki, aber das hatten wir bereits schon einmal und so ist halt Motorsport. Trotzdem sind Jessi und ich mit dem am Ende erreichten Topergebnis und dem Ablauf der Rallye rundum zufrieden und wir freuen uns riesig auf den erreichten 2. Divisionsplatz, zu Mal es erst die dritte Rallye für Jessi war und wir alle vor uns platzierten Teams auf der Strecke sportlich überholt und abgefangen haben.

Wir haben hier sehr viel gelernt und müssen auch unserer Servicecrew ein Riesenkompliment aussprechen. Sie haben kleineren Probleme wie Stoßdämpfer, Kühlflüssigkeit und Bremsbeläge in der Kürze der Servicezeit in den Griff bekommen und uns auch bei der Reifenwahl richtig unterstützt. Dieses tolle Ergebnis macht zuversichtlich für die anstehende nächste anstehende große Rallye vom 29. Bis 31.05. in Pößneck, Thüringen wo wir wieder dabei sein werden.“

Ergebnisse  der weiteren Teilnehmer aus der Südpfalz von der Hessen Rallye Vogelsberg:

Jonas Rinke (Landau) und Jessi Brunken (Eschbach) 2. Platz DIV 6 und Platz 52 Gesamt
Lukas Hein (Sankt Martin) und Walter Münch (Kaiserslautern) 2. Platz DIV 4 und Platz 55 Gesamt (red)

Ein gutes Werkstatt-Team…

…ermöglicht die Teilnahme an der Siegerehrung.
Fotos: privat

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