Haßloch: 200 kranke Ahornbäume werden am Dienstag und Mittwoch gefällt

14. Juni 2019 | Kategorie: Kreis Bad Dürkheim

Die Rußrindenkrankheit: Erkrankter Baum im Haßlocher Wald.
Foto: Gemeinde Haßloch

Haßloch. Im Haßlocher Wald sind auf einer Fläche von 0,2 Hektar im Bereich zwischen Naturfreundehaus und August-Schön-Weg 200 Ahornbäume an der Rußrindenkrankheit erkrankt. Der Bereich ist seither mit Absperrzäunen, Flatterband und Hinweisschildern entsprechend markiert und abgesperrt.

Die Sperrung ist notwendig, da die schwarzen Sporen des Pilzes durch Einatmen zu Atemwegserkrankungen führen können. Personen mit chronischen und allergischen
Erkrankungen sind besonders betroffen. Von vornherein war klar, dass die 200 betroffenen Ahornbäume im Haßlocher Wald nicht zu retten sind. Ist der Pilz einmal ausgebrochen, kommt nur noch eine Fällung der erkrankten Bäume in Frage.

Dies wird nun am kommenden Dienstag (18.06.) und Mittwoch (19.06.) der Fall sein. Über das Forstamt Bellheim wurde eine externe Firma beauftragt, die bereits Erfahrung im Umgang mit der Rußrindenkrankheit in anderen Kommunen gesammelt hat. Mitarbeiter der Firma werden die betroffenen Bäume mit einer Spezialflüssigkeit zunächst einsprühen, um auf diesem Weg die Pilzsporen zu fixieren und weitestgehend unschädlich zu machen.

Im Anschluss werden die Bäume ebenfalls unter dem Einsatz von Spezialmaschinen gefällt. Mit diesen kann der Baum langsam zu Fall gebracht werden. Das bringt den Vorteil,
dass beim langsamen Fall der Bäume nur wenige bis gar keine Sporen in die Luft gewirbelt werden.

Die gefällten Bäume werden anschließend auf Transportlänge zerkleinert und in einem Container auf den Behelfsparkplatz südlich des Vogelparks gefahren. Dort werden die Bäume
erneut eingesprüht, um den Pilz vollständig abzutöten. Die Bäume werden anschließend auf dem Platz verbleiben und dort auf natürlichem Weg vermodern. Zu diesem Zeitpunkt sind die
Bäume quasi Totholz, das sich wie andere abgestorbene Bäume im Wald von selbst zersetzen wird, so Revierleiter Armin Kupper und Umweltdezernent Dieter Schuhmacher.

Für die Arbeiten am kommenden Dienstag und Mittwoch werden die Parkplätze entlang des August-Schön-Wegs zwischen Kirchgasse und VfB-Gelände gesperrt. Auch Radfahrer und
Fußgänger werden gebeten, den Bereich für die Zeit der Arbeiten zu meiden. Autofahrer können wie gewohnt passieren, allerdings nicht die Parkplätze entlang des Weges nutzen. Die
Gemeindeverwaltung und der Forstzweckverband Haßloch/Böhl-Iggelheim bitten um Beachtung.

Die Rußrindenkrankheit wird durch den Pilz „Cryptostroma corticale“ ausgelöst und führt zum Absterben der befallenen Bäume. Der Name kommt daher, dass die tiefschwarzen
Sporen im Endstadium durch die Rinde brechen, sodass die Bäume rußig aussehen. Mit den 200 betroffenen Ahornbäumen im Bereich zwischen Naturfreundehaus und August-Schön-
Weg hat Haßloch im Vergleich zu anderen Städten und Gemeinden noch Glück gehabt.

In Lich im Kreis Gießen (Hessen) sind im Februar dieses Jahres mehr als 30.000 Bäume betroffen gewesen, aber auch umliegende Ortschaften in der Pfalz kennen das Problem der
Rußrindenkrankheit, die eine weitere Folge des extrem heißen und trockenen Sommers des vergangenen Jahres ist. Die Trockenheit und die Hitze haben nicht nur zahlreiche Bäume
belastet, sondern gleichzeitig das Pilzwachstum vielerorts begünstigt.

Print Friendly, PDF & Email
Zur Startseite

Abonnieren Sie auch unseren Pfalz-Express-Kanal bei YouTube

Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken

Kommentare sind geschlossen