Hallo Baby! Der Knigge für den ersten Besuch bei der jungen Familie

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Das Baby ist da! Das bedeutet im besten Falle viel Euphorie bei den Eltern, den Familien und dem Freundeskreis. Aufregend wird die Zeit aber in jedem Fall, zumal garantiert ganz viele Menschen das Baby persönlich begrüßen möchten.

Doch wann ist der beste Zeitpunkt dafür? Was bringt man dafür (nicht) mit? Und was kann der Besuch sonst noch tun, um der kleinen Familie einen Gefallen zu tun? Gehen wir all diesen Fragen etwas genauer nach.

Kommt Zeit, kommt das Treffen

Die Eltern entscheiden selbst, wann sie sich über Besuch freuen. Ganz einfach. Manche tun das zügig nach der Geburt. Andere empfinden es als schöner, die erste Zeit für sich und ihr Baby zu haben und wollen sie bewusst zu dritt genießen.

Was ebenfalls ein gelungener Ansatz sein kann. In diesem Zusammenhang bereitet die Erstellung von Geburtskarten nicht nur Freude; der schriftliche Gruß befriedigt auch die größte Neugier von Verwandten und Freunden. Somit ist sie sicherlich ein guter Kompromiss. Und natürlich darf potenzieller Besuch aufrichtiges Interesse am Baby bekunden. Aufdrängen sollte sich jedoch niemand.

Ohnehin steht im Zweifelsfall immer das Befinden des Babys und dessen Mutter im Wochenbett im Vordergrund. Somit ist seitens des Besuchs Flexibilität und Nachsicht bei spontanen Absagen gefragt. Wer tatsächlich vorbeikommt, sollte aber eher eine kürzere Zeit einplanen; eine Stunde ist meistens genug. Alternativ besteht freilich auch die Möglichkeit, mit der Mutter zu sprechen, ob man etwas Praktisches für sie tun kann. Was eben unter Umständen auch mehr als eine Stunde Zeit in Anspruch nimmt.

Ein materielles Geschenk für das Baby muss in diesem Zusammenhang nicht unbedingt sein. Wenn man jedoch unbedingt etwas schenken möchte, greift man optimalerweise zu etwas, was sich die Eltern explizit für ihren Nachwuchs wünschen. Ein solches Geschenk kommt dann nämlich nicht nur von Herzen, sondern trifft auch den tatsächlichen Bedarf. Grund genug für viele Eltern, so etwas auf der Danksagung Geburt noch einmal mit einigen persönlichen Worten positiv zu kommentieren. Apropos Bedarf …

Die Gesundheit geht vor

Schnupfen, Husten, Halsschmerzen oder Lippenherpes sind für Erwachsene oftmals nur lästig. Für neugeborene Babys und deren sich noch in der Entwicklung befindendem Immunsystem, können sie jedoch bedrohlich werden. Zwar verfügen Babys über einen gewissen Nestschutz, auf den sich auch das Trinken von Muttermilch positiv auswirkt. Aber deswegen sind sie noch lange nicht gegen alles immun.

Demzufolge ist es sinnvoll, nur dann zu Besuch zu kommen, wenn man wirklich gesund ist. Auch empfiehlt es sich, die Hände direkt vor der Kontaktaufnahme mit Mutter und Kind noch einmal gründlich frisch zu waschen. Überhaupt ist es eine berechtigte Frage, ob jemand anderes als die Eltern das Baby in den ersten Tagen nach der Geburt auf den Arm nehmen sollte. Die Meinungen dazu gehen auseinander. Letztlich müssen die Eltern das jedoch selbst entscheiden und der Besuch diesen Wunsch nicht infrage stellen.

Sind die Eltern damit einverstanden, dass der Besuch das Baby nimmt, punktet dieser mit

• Händen,
• dem Verzicht auf Parfüm,
• einem entspannten Verhalten, ruhigen Bewegungen und einer ebensolchen Stimme sowie
• dem Verzicht darauf, das Baby über Gebühr zu knuddeln oder ihm mit dem eigenen Gesicht nahezukommen.

Von einem dezenten, aber liebevoll-aufmerksamen Auftreten profitieren also alle am meisten. Das gilt übrigens auch für die Kommunikation mit den Eltern.

Den Eltern lieber mit gewünschter Tat als mit ungefragtem Rat zur Seite stehen

So manch ein Besuch betont gerne die Einzigartigkeit jeder Eltern-Kind-Beziehung. Bedauerlicherweise müssen sich frische Eltern parallel dazu immer wieder mit Vergleichen auseinandersetzen. Was nun tatsächlich keine echte Hilfe ist.

Wie wäre es also, die neue Familie lieber von ihren eigenen Ideen berichten zu lassen? Zum Beispiel im Hinblick auf die Namenswahl? Dazu gibt es sicherlich einiges Spannendes zu erfahren. Schließlich ist auch für die Mutter und den Vater von Bedeutung, sich gesehen und wertgeschätzt zu fühlen. Ein Kommentar bezüglich eines Geschirrberges oder einer möglicherweise nicht hundertprozentig zusammengefalteten Sofadecke ist somit fehl am Platz.

Gleichzeitig freuen sich viele Neumütter und -väter bei einem intakten Vertrauensverhältnis über etwas praktische Unterstützung. Auch bei dieser Option sollte keine Selbsteinladung erfolgen. Dennoch kommt eine Lieferung von frischem, bereits fertig gekochtem Essen in den meisten Fällen gut an. Frisch geputzte Fenster haben ebenfalls einen gewissen Charme, wenn die kleine Familie in der Zwischenzeit einen Spaziergang unternehmen darf. Wenn diese wieder da ist, ist vielleicht sogar ein Blick aufs Baby möglich.

Insgesamt kommt es also darauf an, ein Angebot zu machen und zu verdeutlichen, dass die Eltern ohne schlechtes Gewissen darauf zurückkommen oder darauf verzichten können. Schlussendlich sollen ja ihre Bedürfnisse im Fokus stehen und erfüllt werden.

Fazit

Freut sich eine frische Familie direkt im Krankenhaus oder zu Hause kurz nach der Geburt über Besuch? Oder möchte sie zuerst etwas Zeit für sich haben? Das ist ihre ganz individuelle Angelegenheit. Somit hat sie das Recht, darüber so zu entscheiden, wie sie das für richtig hält. In der Konsequenz sollte sich Besuch nicht selbst einladen. Idealerweise nicht einmal dann, wenn es sich um die Großeltern, Onkel oder Tanten handelt. Viel besser ist es, lediglich seine Freude über das neue Mitglied der Familie auszudrücken. Anschließend heißt es einfach abwarten, bis eine explizite Einladung ausgesprochen wird. Beim eigentlichen Besuch bietet es sich an,

• vollkommen gesund zu sein,
• das Baby nur dann auf den Arm zu nehmen, wenn die Eltern das gutheißen,
• es auch dabei nicht zu sehr zu bedrängen,
• seinen Besuch kurzzuhalten,
• den Eltern am besten eine hilfreiche und gute (positive) Unterstützung zu sein und
• sich nicht selbst zum Hauptdarsteller zu stilisieren.

So wird der erste Besuch beim neuen Baby im Familien- oder Freundeskreis bestimmt zu einem positiven Erlebnis für alle.