Halbzeitbilanz des Landauer Jugendbeirats: Fraktionen laden Vertreterinnen ein

28. Februar 2025 | Kategorie: Landau, Regional, Regional

Beigeordnete und Sozialdezernentin Lena Dürphold arbeitet mit dem Jugendbeirat zusammen.
Foto: Rolf H. Epple/Pfalz-Express

Landau. Sophia Siener und Vera Ließfeld stellten bei der letzten Stadtratssitzung im Namen des gesamten Jugendbeirates Landau dessen Halbzeitbilanz vor.

Nach den Neuwahlen im Dezember 2023 und der konstituierenden Sitzung im Januar 2024 hat sich der Jugendbeirat als Gremium neu formiert. Runa Sachs und Esra Sette Reis wurden als Vorsitzende gewählt, gemeinsam mit Sophia Siener und Maurice Wittmann als stellvertretende Vorsitzende.

Die neuen Gruppenstrukturen habe man durch ein Planungswochenende vertieft, an dem auch Beigeordnete Lena Dürphold teilgenommen habe. Dadurch habe man sich untereinander besser kennengelernt und den Grundstein für die Arbeit als Jugendbeirat legen können.

Im vergangenen Jahr habe man sich an der Planung des Demokratietages in Landau beteiligt. „Wir waren am Kindertag und Weltkindertag auf dem Danziger Platz vertreten und haben gemeinsam mit dem Haus der Jugend eine Sommerfeier veranstaltet und unseren Input bei der Festival Planung gegeben“, so Siener.

„An dieser Stelle möchten wir uns für die Unterstützung und das Interesse an unserer Arbeit bedanken, die wir insbesondere bei den Sozialarbeitern der Jugendförderung, allen voran Vera Ließfeld, immer wieder bekommen“, sagte sie.

„Außerdem haben wir im Hinblick auf den Bürgerentscheid eine Umfrage an den Landauer Schulen gemacht. Mit solchen Projekten dürfen wir mittlerweile eine sehr positive Entwicklung wahrnehmen, da wir jährlich immer mehr Jugendliche erreichen und die allgemeine Kooperation so mit den Schulen immer besser funktioniert.“

Im Frühjahr dieses Jahres wird das Haus der Jugend in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv einen Stolperstein in Landau verlegen. „Dieser Aktion werden auch wir uns anschließen und uns mit der Geschichte jüdischer Menschen in Landau auseinandersetzen und diese gemeinsam aufarbeiten. „Darüber hinaus haben wir uns bereits mit der Stadtverwaltung getroffen, um eine Satzungsänderung zu besprechen, die die Beteiligung und Zusammensetzung des Beirates vereinfachen soll.“

Für die kommenden Monate sei zudem ein weiteres Jugendforum am 16. Mai geplant. Zu diesem sollen auch Stadträte und Vertreter der Stadtverwaltung eingeladen werden, um „die Belange der Jugendlichen direkt ernst und wahrnehmen zu können“.

Man arbeite an einer Ausarbeitung eines Antrags in Zusammenarbeit mit den Streetworkern Landaus. In ihm soll ein Beteiligungs-Bus beantragt werden, der sowohl für Jugendbeteiligung sowie für aufsuchende Jugendsozialarbeit genutzt werden soll.

Streetworker: Johanna Dreisigacker, Alexander Komm und Leonie Lobbe (r.).
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Bereits im Oktober 2024 habe man im Stadtrat einen Antrag zur Verbesserung der Beleuchtung im Goethepark vorgestellt, der zur weiteren Beratung in den Bauausschuss verwiesen wurde. (Ausbau mit solarbetriebenen, bewegungssensiblen Lampen, ähnlich Radweg an der Brücke nach Godramstein – die Red.)

„In diesem Zusammenhang möchten wir erneut anregen, dass Beiräte wie der unsere, regelmäßig über den Stand ihrer Anträge informiert werden, da es bislang keinen weiteren Austausch mit Einzelpersonen oder der Stadtverwaltung diesbezüglich gegeben hat. Wir akzeptieren nicht, dass aufgrund einer zu langen Tagesordnung oder einem zu vollen Terminkalender, Themen von Jugendlichen so schnell in Vergessenheit geraten.

Dabei verweise ich gerne auf einen Paragraphen in unserer Satzung: „Der Jugendbeirat kann sich gegenüber den Organen der Stadt in allen Angelegenheiten, die die Belange Jugendlicher berühren, äußern, soweit Selbstverwaltungsaufgaben der Stadt berührt sind. Um dies zu gewährleisten, wird der Beirat frühzeitig über entsprechende Planungen, Vorhaben und Beschlüsse der städtischen Organe, die seinen Aufgabenbereich betreffen, informiert.“ Man sehe einen „positiven Wandel und eine Veränderung in die richtige Richtung“. „Gleichzeitig plädieren wir aber auch dafür sich auf der Existenz des Beirates nicht auszuruhen oder uns als Selbstverständlichkeit anzusehen“, erklärt Siener.

Demokratie müsse nahbar und erreichbar bleiben, insbesondere gegenüber Jugendlichen, da sie in der Zukunft die Politik mitgestalten und leiten werden.

„Dabei ist es mir besonders wichtig, dass Beteiligung von jungen Menschen nicht erschwert, sondern durch vereinfachte und transparente Prozesse, Mitbestimmung erleichtert wird und somit der Politikverdrossenheit in Deutschland entgegen gewirkt werden kann.

Daher ist es verständlich, wenn wir auf einen verbesserten Austausch zwischen uns als Beirat und der Stadtverwaltung, den Stadträten und der Stadtspitze hoffen, um grundsätzlich Kinder und Jugendliche noch besser an der Gestaltung der Stadt teilhaben zu lassen.

Insgesamt freuen wir uns natürlich über ein wachsendes Interesse an unserer Arbeit und die zunehmende Einbindung des Jugendbeirates in die kommunale Stadtpolitik. Auch wenn wir im vergangenen Jahr durch die Rheinpfalz Landau als „unnötig und überflüssig“ dargestellt wurden, sehen wir unsere Arbeit – ebenso wie die der weiteren Beiräte in Landau – gerade in der heutigen Zeit als wichtiger denn je an.

Zum Schluss ihres Statements: „Wir danken all jenen, die anerkennen, dass unsere Arbeit und die Beteiligung von Jugendlichen an städtischen Angelegenheiten von Bedeutung sind und entsprechend wertgeschätzt werden sollten.

Wir freuen uns auf die verbleibende Amtszeit sowie auf die weitere Zusammenarbeit mit der Jugendförderung, dem Stadtarchiv, dem Beirat für ältere Menschen, Frau Dürphold, der Stadtverwaltung und allen weiteren, die Interesse daran haben.“

Stimmen aus dem Stadtrat

OB Geißler: „Wir nehmen die Kritik voller Demut entgegen und werden alles tun, den Belangen der Jugendlichen Gehör zu verschaffen“.

SPD: „Gut finden wir Ihre Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat“.

CDU. „Sie sind bei uns in der Fraktion immer herzlich willkommen“.

Grüne: „Beeindruckend, was Sie auf die Beine gestellt haben“.

AfD: „Wer mit der Jugend arbeitet, dem gehört die Zukunft“.

FWG: „Kinderrechte gehören gestärkt“.

P+S-Fraktion: „Wir werden immer ein offenes Ohr für Sie haben“.

FDP/FW: „Das sind wichtige Themen. Sehr schön, dass Alt und Jung zusammen arbeiten“.

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