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Grundschul-Diskussion: Schüler aus Vollmersweiler sollen weiter in Freckenfeld zur Schule gehen

17. Dezember 2016 | Kategorie: Kreis Germersheim, Politik regional
Der Verbandsgemeinderat sagt "Nein" zum Schulbezirkwechsel. Foto: Pfalz-Express

Der Verbandsgemeinderat sagt deutlich „Nein“ zum Schulbezirkwechsel.
Foto: Pfalz-Express

VG Kandel/Freckenfeld/Vollmersweiler: Die Vollmersweilerer Grundschüler sollen nach wie vor der Grundschule Freckenfeld zugewiesen werden und nicht in Schaidt zur Schule gehen.

Mit diesem Statement verabschiedete sich der Verbandsgemeinderat am Donnerstag in seiner letzten Sitzung in diesem Jahr in die Weihnachtspause.

Vorausgegangenen war eine Absichtserklärung, die der Gemeinderat Vollmersweiler gefasst hatte – allerdings ohne Anwesenheit von Verbandsbürgermeister Volker Poß und auch ohne später die Verwaltung darüber zu informieren: Wegen des Transportpoblems nach Freckenfeld wolle man den Schulbezirk ins näher gelegene Schaidt wechseln. Das betrifft auch die Kindertagesstätte. Schaidt gehört zur Stadt Wörth.

Das Ansinnen hat deshalb Brisanz, weil die Grundschule in Freckenfeld zu ihrem Erhalt dringend auf Schüler angewiesen ist. Derzeit gibt es eine 1. und 2. volle Klasse, die Klassenstufen 3 und 4 werden in einer sogenannten „Kombi-Klasse“ unterrichtet.

Der Transport der Schüler aus Vollmersweiler war früher durch einen Schulbus, später dann durch einen Bürgerbus, den „Fuchsexpress“, geregelt. Seit die Ortsgemeinde Vollmersweiler den Betrieb des Bürgerbusses eingestellt hat, bleibt es den Eltern überlassen, ihre schulpflichtigen Kinder dem Öffentlichen Personennahverkehr anzuvertrauen oder selbst zur Schule zu bringen und wieder abzuholen.

Die beiden Ortsgemeinden Freckenfeld und Vollmersweiler bilden einen gemeinsamen Schulbezirk. Das ist im Schulgesetz Rheinland-Pfalz geregelt. Die Schulbehörde legt für jede Grundschule – meist zusammen mit den Träger, in diesem Fall die Verbandsgemeinde Kandel – ein räumlich abgegrenztes Gebiet als Schulbezirk fest. Schüler müssen grundsätzlich die Grundschule zu besuchen, in deren Schulbezirk sie wohnen. Ausnahmen gibt es nur in besonders begründbaren Fällen auf Antrag der Eltern.

Ein Brief der Leiterin der Grundschule Schaidt an Eltern aus Vollmersweiler, deren Kinder die Kita in Schaidt besuchten, soll das Angebot enthalten haben, die Kita-Kinder doch gleich in Schaidt einzuschulen. Das hatte für Wirbel gesorgt.

Mit einem Schreiben an die Verbandsgemeindeverwaltung (das Bürgermeister Poß in der Ratssitzung vorlas) erklärte die Schulleiterin, sie haben keine Schüler „anwerben“ wollen. Das Angebot habe sich hauptsächlich auf eine Flüchtlingsfamilie bezogen. Im Zuge der Gleichbehandlung habe das natürlich auch für die anderen Familien gegolten. Es hätte nicht der Verdacht entstehen sollen, Flüchtlingsfamilien würden bevorzugt.

„Grundschule Freckenfeld schützen“

Im laufenden Schuljahr 2016/2017 besuchen insgesamt 50 Schüler die Grundschule Freckenfeld. Nur drei davon kommen aus Vollmersweiler. Ein Kind mehr oder weniger kann dennoch den Ausschlag geben, ob eine komplette Schulklasse zusammenkommt.

Rat und Bürgermeister hatten zwar teilweise Verständnis für den Wunsch mancher Eltern, ihren Nachwuchs in Schaidt zur Schule zu schicken. Dennoch war der Beschluss der Räte bis auf eine Enthaltung eindeutig: Vollmersweiler gehört zum Schulbezirk Freckenfeld und das soll auch so bleiben.

Die Beigeordnete Kerstin Jordan wies darauf hin, dass sowieso nur der Schulträger in Verbindung mit der Schulbehörde (hier ist die Aufsichts- und Dienstdirektion (ADD) Neustadt zuständig) antragsberechtigt sei – und kein Ortsgemeinderat. In diesem Fall sei es angezeigt, „aktiv ´Nein`zu sagen: „Wir müssen die Grundschule Freckenfeld schützen.“

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