Frankenthal: Im Fall des getöteten Säuglings in Frankenthal hat sich ein weiterer Aspekt ergeben: Zur Tatzeit soll sich noch ein anderer Mann in der Wohnung aufgehalten haben.
Vor vier Tagen hatte ein 34-Jähriger bei einem Streit auf seine 20-jährige Lebensgefährtin eingestochen und dann die gemeinsame zwei Monate alte Tochter aus dem Fenster geworfen. Das Kind überlebte den Sturz nicht.
Seine sechsjährige Tochter aus einer früheren Beziehung verletzte er offenbar ebenfalls mit dem Messer. Der vierjährige Sohn wird psychologisch betreut.
Die Mutter des getöteten Säuglings und das sechsjährige Mädchen müssen nach wie vor im Krankenhaus behandelt werden, sind aber wohl außer Lebensgefahr.
Die Polizei bestätigte unterdessen, dass sich zur Tatzeit noch ein 31-jähriger Mann aus Frankenthal in der Wohnung der Familie aufhielt. Der Mann wurde ebenfalls verletzt. Er musste ambulant ärztlich versorgt werden, ein stationärer Krankenhausaufenthalt sei nicht erforderlich gewesen, so die Polizei.
Warum sich der Mann in der Wohnung aufhielt, ist momentan Gegenstand der Ermittlungen. Die Ermittler gehen derzeit davon aus, dass er nicht an der Tat beteiligt war. Eventuell habe er sogar versucht, den Vater des Babys daran zu hindern, das Kind vom Balkon zu werfen.
Der mutmaßliche Täter sitzt und Untersuchungshaft. Das Amtsgericht hat Haftbefehl erlassen wegen des dringenden Verdachts des Mordes, teilte die Staatsanwaltschaft Frankenthal mit. Als Mordmerkmal habe das Gericht „niedrige Beweggründe“ angenommen. Die Tat sei möglicherweise aus Eifersucht oder blindem Hass geschehen.
Der Leichnam des Säuglings wird morgen (18. Mai) bei der Rechtsmedizin in Mainz obduziert. (red/pol)
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