Germersheim – Der Wunsch nach einem muslimischen Grabfeld auf dem Germersheimer Friedhof wird wahr: Ein entsprechender Antrag wurde am Donnerstagabend im Stadtrat beschlossen.
Besonders der Beirat für Migration und Integration (BMI) der Stadt Germersheim setzte sich vehement dafür ein, ein muslimisches Grabfeld auf dem Friedhof der Stadt zu errichten.
Ein erster Antrag war schon am 15. Dezember 2022 im Stadtrat gestellt worden. Allerdings wurde der Tagesordnungspunkt vertagt, da einige Fraktionen noch tiefer in die Thematik einsteigen wollten.
Die Verwaltung hatte sich ebenfalls schon länger sich mit dem Thema beschäftigt, um Einwohner muslimischen Glaubens eine Bestattungsmöglichkeit zu bieten. Unter anderem habe man sich auf verschiedenen Fachtagungen und bei anderen Kommunen über die Abläufe und Voraussetzungen informiert, hieß es.
Dann ging es Schritt für Schritt voran: Im Rahmen der Friedhofshallensanierung wurde der Waschraum so hergerichtet und renoviert, dass muslimische Waschungen möglich sind.
Die Friedhofssatzung ermöglichte zudem eine Bestattung im Leichentuch. Somit bestand auch schon zuvor die Möglichkeit, muslimische Bestattungen auf dem Friedhof durchzuführen.
Um auch dem Wunsch nach einem muslimischen Grabfeld nachzukommen, wurde der Friedhof nochmals nach geeigneten Grabfeldern überprüft. Die einzig realisierbare Möglichkeit ist in Germersheim entlang der Straße „Am Vogelpark“. Die Landschaftsarchitektin Bettina Krell hatte einen Entwurf erstellt und ihn in der Sitzung vorgestellt. Damit wären jedoch die Möglichkeiten nach freien Flächen für zusätzliche Gräber voll ausgeschöpft.
Diskutiert wurde ausgiebig über das Thema, am Ende ging der Antrag mit einer knappen Mehrheit durch. Etwa 70.000 Euro soll das Gräberfeld mit 25 Grabstellen kosten. (cli)
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