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„Frauenbündnis“ zu Gleichstellungsbeauftragten und „Aradia“: „Ach, Schwestern“

20. März 2018 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Landau

Symbolbild: red

SÜW/Landau – Am 8. März wurde im Pfalz Express eine Erklärung der Gleichstellungsbeauftragen aus der Region Landau veröffentlicht, die sich anlässlich der Frauenwochen „Brot und Rosen“ von „Kandel ist überall“ und dem „Frauenbündnis“ distanzierten.

Unterstützt wurde die Erklärung vom Frauenzentrum „ARADIA“ in Landau.

Vertreterinnen des Frauenbündnisses wollen das so nicht stehen lassen und haben eine Gegendarstellung verfasst. Im Sinne der Gleichbehandlung und Neutralität werden die maßgeblichen Teile veröffentlicht.

In der Erklärung des Frauenbündnisses heißt es im Wortlaut:

„Wir sprechen hierzu die Damen direkt an:

Sie schreiben: „Es (das Bündnis) ist eine perfide Art und Methode, offener Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Frauenfeindlichkeit einen Schafspelz überzuziehen. Hier wird nicht sexualisierte Gewalt angeprangert, hier wird ein existentielles Thema für fragwürdige politische Zwecke instrumentalisiert.“

Bevorzugen Sie versteckte „Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Frauenfeindlichkeit“, denn weder Ihre Gruppe, noch Ihre Veranstaltung „Brot und Rosen“ scheint sogenannte „Minderheiten“ zu haben bzw. zu behandeln.

Unser Frauenbündnis hat u.a. Mitglieder aus Polen und Russland sowie Arbeiter mit Hauptschulabschluss. Der Libanese Imad Karim ist einer unserer Unterstützer.

So sehr wir also ausnahmsweise unsere rechten Gehirne auch angestrengt haben, wir konnten beim bestem Willen keine Frauenfeindlichkeit bei uns erkennen. „Frauenfeindlichkeit“ fängt an, wenn Angriffe gegen Frauen nicht benannt werden.

Heutzutage scheinen unsere Schwestern bei ARADIA jedoch – wie die Hexe anno 1990 auf ihrer Webseite – lieber den Brocken auf reichlich morschen Besenstielen zu umrunden, statt Übergriffe durch Migranten zu thematisieren, die seit 3 Jahren kleingeredet werden.

Wie ist der Ausdruck „gewaltsamer Tod“ zu bewerten, wenn nicht als Abwertung und Leugnung des Schicksals, das Mia, Maria L., und viele weitere Frauen erdulden mussten?

„Instrumentalisierung“ bedeutete zu Zeiten der echten Frauenbewegung, Einzelschicksale stellvertretend für viele andere auf der Straße anzuprangern. Wann haben Sie das letzte Mal ein wirklich heißes Eisen angepackt und sich Anfeindungen ausgesetzt?

Hand auf’s Herz: Sie waren bestimmt genauso überrascht wie wir über den Erfolg unserer Demo. Da kann frau sich schon einmal aus Neid vergessen und unüberlegte Distanzierungserklärungen abgeben.

Macht nichts. Wir gönnen Ihnen die Befriedigung, regierungskonform ein bisschen auf uns herumzuhacken, denn noch nie war Gratismut so billig wie heute.

Was meinen sie mit „existentiellem Thema“? Etwa die seelischen Morde durch Vergewaltigung oder den jüngsten Mord an der 17-jährigen Mireille in Flensburg durch einen jungen, abschiebepflichtigen Afghanen?

„In dieser aufgeheizten Debatte geht es nicht darum, für das Thema Gewalt gegen Frauen zu sensibilisieren oder die Opfer von Gewalt zu schützen und weitere Übergriffe zu vermeiden. Nein.“

Ach, Schwestern. Hätten Sie uns doch einfach mal gefragt. Natürlich geht es um Gewalt gegen Frauen und ihren Schutz, und nicht darum, um uns zu profilieren – das überlassen wir anderen.

„Besorgte deutschen Männern schwingen sich zu vermeintlichen Frauenbeschützern auf, die „ihre“ – deutschen Frauen vor Übergriffen von Migranten beschützen wollen. Und leider lassen sich durch dieses ‚Frauenbündnis‘ auch Frauen vor diesen gefährlichen Karren spannen.“

Wir verweisen auf den Link von Planet Wissen, wo in den 1970ern zahlreiche „besorgte Männer“ zu sehen sind, die damals „ihre deutschen Frauen“ vor den Übergriffen deutscher Männer schützen wollten.

Sie scheinen – je nach Herkunft der Gewalttäter – unterschiedliche Maßstäbe anzulegen:

Bei Übergriffen von Migranten gilt ein friedliches, parteiübergreifendes Frauenbündnis nun als rassistisch; die Männer an unserer Seite werden zu „vermeintlichen Frauenbeschützern“ und die Frauen zu rechten Dummchen degradiert, die sich durch unsere Männer vor einen „gefährlichen Karren spannen“ lassen.

Na, jetzt haben wir sie also doch gefunden, die „Frauenfeindlichkeit“ – und zwar direkt von Ihren Frauen gegenüber unseren Frauen. Macht nichts – sind wir schon gewöhnt. Also weiter im Text.

Entsprechend Ihrer Logik bedeutete die Unterstützung unserer Männer also schon in den 1970ern dass „ein zutiefst patriarchales Frauenbild“ „entlarvt“ wird, „das in letzter Konsequenz der Gewalt gegen Frauen Vorschub leistet, weil vermieden wird, über die eigentlichen Gründe sexualisierter Gewalt zu reden und sie offen zu legen.“

Wir verhehlen es nicht – wir sind ein bisschen erleichtert, dass Sie sich „ausdrücklich“ von unserem „vermeintlichen ‚Frauenbündnis’ … distanzieren“. Denn sonst wären wir womöglich mit Ihnen in einen Topf geworfen worden, was uns nicht wirklich recht gewesen wäre. Denn in Sachen Vielfalt scheinen Sie ja noch so einigen Aufholbedarf zu haben.

Die „gesellschaftliche Diskussion“, die Sie fordern, vermögen wir weder in Ihrem Programm noch bei Ihren Aktivitäten zu erkennen.

Abschließend erklären Sie, dass Sie „keine rechten Frauen (und Männer)“ brauchten, „die das Thema ‚Gewalt gegen Frauen’ für ihre politische Meinungsmache benutzen“.

Wir können uns nicht erinnern, Ihnen eine Zusammenarbeit mit uns angeboten zu haben, noch haben wir den Eindruck, dass Sie zu uns passen. Dennoch ehrt es Sie, dass Sie unsere Quotenmänner erwähnt haben. Dafür vielen Dank.

Wir schaffen lieber Fakten und orientieren uns dabei an mutigen Frauen, die sich stets mit aktuellen Themen befasst und den direkten, ehrlichen Dialog nicht gescheut haben:

  • Alice Schwarzer, die als eine der wenigen Altfeministinnen den Sprung in das 21. Jahrhundert geschafft hat und offen die Probleme des politischen Islam anspricht,
  • Waris Dirie, die gegen Beschneidungen von Frauen kämpft,
  • Sabatina James – eine Muslimin, die zum Christentum konvertierte und seitdem Personenschutz benötigt,
  • Schwester Hatune, die sich für die letzten Christen im ehemals christlichen Orient einsetzt,
  • Necla Kelek von Terre Des Femmes, die sich für ein Kopftuchverbot an Schulen aussprechen

Wir wünschen Ihnen noch viel Vergnügen beim Feiern unter Ihresgleichen und geben Ihnen einen Slogan der Frauenbewegung aus dem letzten Jahrhundert auf den Weg, der die Folgen Ihres Wohlfühlfeminismus für unsere Frauen und Mädchen gut widergibt: „Sisterhood is powerful – it can kill you“.

In diesem Sinne – Das Frauenbündnis

P.S.: Nichts für ungut, liebe Schwestern, aber wer austeilt, muss auch einstecken können.

Unterzeichnet: Das Frauenbündnis

Mitverantwortliche: Maria Schneider

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