Fragen an Bürgermeisterkandidatin Kathrin Flory – Wahlen VG Bad Bergzabern

3. September 2022 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Politik regional

Kathrin Flory
Foto über SPD Gemeindeverband Bad Bergzabern

VG Bad Bergzabern  – Am Sonntag, 16. Oktober 2022, wird in der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern der neue hauptamtliche Bürgermeister oder die Bürgermeisterin gewählt. 

Der Pfalz-Express hat den Kandidaten dieselben Fragen gestellt. Hier sind die Antworten von Katrin Flory (SPD).

Flory ist 41 Jahre alt und mit ihrer Frau Bernadette verheiratet. Das Paar hat zusammen drei Jungs im Alter von 5 und 6 Jahren. Als Beruf hat sie Kinderkrankenschwester gelernt und sich zur Fachkraft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Tagesmutter weitergebildet. Flory ist Ortsbürgermeisterin von Klingenmünster.  

PEX: Warum möchten Sie Bürgermeisterin werden, was bewegt Sie zur Kandidatur? 

Flory: Während meiner Zeit als Ortsbürgermeisterin von Klingenmünster habe ich dieses Amt kennen und lieben gelernt. Schon in dieser Funktion kann und konnte ich vielen Bürger:innen in alltäglichen Situationen helfen und gemeinsam mit vielen engagierten Menschen unsere Heimat stärken und voranbringen. Nur in wenigen Berufen kann man so viel Gutes tun! Das motiviert mich, diese erfolgreiche Arbeit zusammen mit allen Gemeinden der Verbandsgemeinde fortzuführen.

Über die letzten Jahre habe ich außerdem einen guten Einblick in die Themen erhalten, die die Bürger:innen und Verantwortlichen in den Gemeinden und der Verwaltung bewegt. Dabei habe ich klare Vorstellungen darüber entwickelt, was getan werden muss und wie. Es ist viel zu tun – und ich packe es gerne an! 

Beschreiben Sie einem Fremden die Verbandsgemeinde mit maximal drei Sätzen…  

Die Verbandsgemeinde Bad Bergzabern liegt in direkter Nachbarschaft zu Frankreich, am Rande des Rheintals und des Pfälzer Waldes, es herrscht ein mildes Klima und es gedeihen hervorragende Weine. Die Region wird geprägt durch das herzliche und vielfältige Miteinander der Menschen, über Grenzen hinweg. Durch die Offenheit, die Umtriebigkeit und den Willen dieser Menschen etwas zu bewirken, entstehen ständig neue großartige Initiativen und man wird inspiriert und motiviert, selbst etwas zu tun. 

Was ist Ihnen eine Herzensangelegenheit, die Sie als Bürgermeisterin als Erstes umsetzen wollen? 

Ich stehe für mehr WIR in der Verbandsgemeinde. Die Menschen der 20 Dörfer und der Stadt können in der Zusammenarbeit untereinander und in der Zusammenarbeit mit Frankreich und den angrenzenden Gemeinden sehr viel voneinander profitieren. Davon bin ich überzeugt. Mir ist es daher eine Herzensangelegenheit, dass wir uns alle besser kennenlernen und an einem Strang ziehen.

Zu Beginn möchte ich daher Gespräche innerhalb der Verwaltung, über die Gemeinde- und die Landesgrenzen hinaus aufnehmen, um den Zusammenhalt zu festigen und auszubauen. Außerdem möchte ich einen Dialog zwischen der Verwaltung und den Bürger:innen und Verantwortlichen der Gemeinden ermöglichen. 

Ich bin mir sicher, dass wir darüber einen großen Mehrwert für uns alle schaffen. Zusammen lassen sich großartige Projekte anstoßen, vorantreiben und zum Abschluss bringen – und am Ende macht das gemeinsame Feiern auch einfach mehr Spaß. 

Die darauffolgenden drei Vorhaben sind…? 

Generationen: Unsere Kinder sind unsere Zukunft. Ihnen muss die bestmögliche Betreuung und Förderung zuteil kommen. Das steht für mich außer Frage! Kindertagesstätten und Schulen müssen dementsprechend ausgestattet sein, sowohl personell als auch in Bezug auf die Lernmittel und Gebäude.  Außerdem möchte ich die Kinder- und Jugendlichen mehr in die öffentlichen Debatten und Entscheidungen integrieren.

Ebenso ist es mir ein Anliegen, dass wir alle möglichst lange in unserem vertrauten Umfeld leben und uns beteiligen können. Hierzu brauchen wir schnellstmöglich gute Konzepte, gerade in den einzelnen Ortsgemeinden. Natürlich benötigen alle Menschen in der Verbandsgemeinde eine gute und leicht erreichbare gesundheitliche Versorgung, eine gute Nahversorgung und sonstige Infrastruktur. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass dies auch in Zukunft sichergestellt wird. 

Umwelt- und Klimaschutz: Die Menschen können nur in einer intakten Umwelt gesund bleiben und gut leben. Wir alle müssen uns anstrengen, damit unsere Welt lebenswert bleibt und wir besser vor den bevorstehenden Gefahren geschützt werden. Als Bürgermeisterin und Mutter, werde ich das mit als zentralen Schwerpunkt meiner Arbeit betrachten.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien innerhalb der Verbandsgemeinde muss vorangetrieben werden. Außerdem muss das Informations- und Beratungsangebot zum Thema geschaffen bzw. ausgebaut werden und die aktuellen Erkenntnisse in das Verwaltungshandeln immer schnellstmöglich einfließen. 

Infrastruktur und Finanzen: Unsere Infrastruktur muss erhalten bzw. bei Bedarf zukunftsgerecht umgestaltet werden. Wir brauchen eine starke Verwaltung, die für zukünftige Aufgaben gestärkt ist, u.a. durch den Ausbau von digitalen Angeboten, schnellen Kommunikationswegen und attraktiven Arbeitsplätzen. Sowohl die Bürger:innen als auch die Verantwortlichen in den Gemeinden müssen proaktiv unterstützt und in Entscheidungen eingebunden werden. Natürlich muss auch eine langfristige Planung, die eine tragfähige Finanzierung einschließt, erstellt und zielgerichtet abgearbeitet werden. 

Sofern oben noch nicht beantwortet: Steigende Energiepreise, Klimawandel und Corona: Welche konkreten Maßnahmen würden Sie auf Verbandsgemeindeebene anstoßen?  

Die Corona-Krise brachte große Einschnitte für viele. Mein Dank geht an alle, die Einbußen erlitten und an diejenigen, die mithalfen, Risikopatienten zu schützen und zu versorgen. Unser Land ist dadurch vergleichsweise glimpflich durch die Krise gekommen.  

Wir müssen damit rechnen, dass Krisen zukünftig häufiger auf uns zukommen. Sei es durch weitere Corona-Wellen, Klimaveränderungen oder geopolitisch verursachte Probleme. Davor können wir uns sorgen, sollten aber keine Angst haben. Mit dem Zusammenhalt, den ich während der Corona-Krise und davor kennengelernt habe, werden wir auch diese Krisen meistern. 

Als Bürgermeisterin werde ich dafür sorgen, dass der Katastrophenschutz und das Krisenmanagement stets gut aufgestellt sein werden. Pläne für das Erkennen und die Abwehr von Gefahren, die Unterbringung und Versorgung von Hilfsbedürftigen und das gegenseitige Unterstützen über Grenzen hinweg sollen ständig überprüft und aktualisiert werden. Dafür ist auch ein Netzwerk aus vielen ehrenamtlichen Helfern unerlässlich. Das Ehrenamt ist die Stütze unserer Gesellschaft. Daher möchte ich auch hier vernetzen, verbinden und unterstützen wo ich nur kann. 

Was würden Sie als Ihren Hauptcharakterzug beschreiben?  

Menschen für eine gute Sache zu gewinnen und für eine Umsetzung in der Gemeinschaft zu überzeugen, ist meine Stärke. Es macht mir Freude, das WIR-Gefühl zu wecken und zusammen mit allen großartige Ergebnisse zu erzielen. Das gelang mir als Ortsbürgermeisterin und ich bin zuversichtlich, diese Stärke gewinnbringend als Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern einsetzen zu können. 

Wen würden Sie gerne einmal treffen und warum? 

Menschen treffe ich stets sehr gerne, nehme deren Anregungen auf und suche gemeinsam nach guten Lösungen. Interessante Gespräche zu führen, mich über die Belange zu informieren und einfach “e bissel pälzer Gebabbel” gehören für mich zu einem bürgernahen Leben dazu. 
Dazu zähle ich alle Menschen, Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Entscheidungsträger, wie Vereinsvorsitzende oder auch Minister:innen oder Ministerpräsidentin Malu Dreyer. 

Was möchten Sie den Bürgern der Verbandsgemeinde ohne konkrete Fragestellung unsererseits noch mitteilen?  

Liebe Bürger:innen, bitte gehen Sie am 16. Oktober wählen. Im Vergleich zu vielen anderen Regionen dieser Welt haben wir freie Wahlen und können mitbestimmen. Bitte nehmen Sie dieses Recht wahr.  

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