Eurovision Song Contest 2022 in Turin zum Eurovision Solidarity Contest mutiert

15. Mai 2022 | Kategorie: Leserbriefe und Kommentare

Foto: red

Der 66. ESC (Eurovision Song Contest) 2022 in Turin mutierte zum Eurovision Solidarity Contest. Russland wurde wegen Putins fossilem Angriffskrieg in der Ukraine vom ESC 2022 vorab bereits ausgeschlossen.

Dafür trällerte das Kalush Orchestra mit seinem Frontmann Oleh Psiuk, der mit einem übergroßen, pinkfarbenen Corona-Klorollenhütchen performte, den auf ukrainisch gesungenen „Mama-Stefania-Song“.

Unter normalen Umständen hätte das Kalush Orchestra damit nie den ESC 2022 gewonnen. Aber in Zeiten des Krieges in Europa zählt die Solidarität mit der Ukraine mehr als die Qualität eines Songs des Kalush Orchestras. So sah die internationale Jury die ukrainische Gesangsformation nach der Halbzeit der Abstimmung lediglich auf Platz vier.

Jetzt mussten die internationalen Zuschauer voten und entscheiden. Dadurch kürten sie das Kalush Orchestra dennoch mit überwältigender Mehrheit zum ESC-Sieger, weil fast alle Zuschauer der teilnehmenden Länder sie unangefochten auf Platz eins des Gesangswettbewerbs sahen.

Deshalb findet der ESC 2023 wohl in Kiew oder vielleicht sogar im völlig zerstörten Mariupol statt. Sollte der Ukraine-Krieg bis dahin noch andauern, dann wird höchstwahrscheinlich aus Solidaritätsgründen wieder die Ukraine den ESC-Sieg davontragen. Es sei denn, Putin greift auch noch das Nachbarland Moldawien an. Dann werden sogar Moldawien Siegchancen eingeräumt.

Und wo rangierte Deutschland beim ESC 2022 in Turin? Richtig, auf dem allerletzten Platz in Europa. Warum? Weil der Sänger Malik Harris außer schwer verdaulicher Musik und der Solidarität mit der Ukraine nicht viel zu bieten hatte. Das liegt sicher auch daran, dass „AMPEL-Deutschland“ sehr spät der Forderung Selenskyjs nachgab, schwere Waffen in die Ukraine zu liefern.

Roland Klose, Bad Fredeburg

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